Interesse trotz Eberls Machtwort Borussias Zakaria im Visier von Manchester City

Exklusiv | Mönchengladbach · Trotz des Machtworts von Max Eberl wollen weiter mehrere Top-Klubs Denis Zakaria verpflichten. Manchester City hat den Mittelfeldspieler schon lange auf dem Zettel und könnte jetzt ernst machen wollen.

 Denis Zakaria hat in der abgelaufenen Saison in 31 Pflichtspieleinsätzen zwei Tore erzielt und zwei Treffer vorbereitet.

Denis Zakaria hat in der abgelaufenen Saison in 31 Pflichtspieleinsätzen zwei Tore erzielt und zwei Treffer vorbereitet.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Denis Zakaria macht weiter Fortschritte. Er muss seinen Urlaub auch dazu nutzen, um wieder in Form zu kommen. Während der Corona-Pause wurde der Schweizer Nationalspieler am Knie operiert, an dem er sich beim 1:2 gegen Borussia Dortmund bei einem Zusammenprall mit Yann Sommer verletzt hatte. Nun läuft Zakaria wieder, er will, sofern möglich, beim Trainingsauftakt dabei sein. Wann das sein wird, wurde bislang von Borussia nicht kommuniziert, Anfang August soll es aber losgehen. Und mit Zakaria, das ist klar – doch darüber hinaus gibt es noch sehr viele Fragezeichen.

Denis Zakaria im Porträt: Von Borussia Mönchengladbach zu Juventus Turin
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Das ist Denis Zakaria

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Foto: AFP/GLYN KIRK

Max Eberl hat zuletzt versucht, das Transferthema zu schließen. „Denis wird in der neuen Saison bei uns spielen und seine Entwicklung vorantreiben. Das Champions-League-Niveau wird auch für ihn eine Herausforderung“, sagte der Sportdirektor dem Sender „Radio 90.1“. Eberl kann das machen, weil er die Entscheidungsgewalt hat. Zakarias Vertrag in Gladbach läuft nämlich noch zwei Jahre und beinhaltet keine Ausstiegsklausel. Doch vom Tisch ist ein Wechsel im Sommer deswegen noch lange nicht.

Nun kommt offenbar sogar wieder mehr Fahrt in die Personalie – und damit hat eine kürzlich getroffene Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) zu tun. Denn der entschied vor wenigen Tagen, dass Manchester City nun doch in der nächsten Saison in der Champions League an den Start gehen darf. Zuvor hatte die Uefa die „Citizens“ nach Verstößen gegen das Financial Fairplay von den europäischen Wettbewerben ausgeschlossen – ein Einspruch des Klubs war nun erfolgreich.

Nach Informationen unserer Redaktion war ManCity bis zur Uefa-Entscheidung einer der Klubs, die intensive Gespräche mit Zakaria und seinem Management geführt haben. Pep Guardiola, der Trainer des englischen Meisters der vergangenen Saison, und sein Vertrauter Txiki Begiristain sollen schon lange Fans des 23-Jährigen sein, seine Entwicklung seit vielen Jahren verfolgen und ihn nun nach ManCity holen wollen. Begiristain ist seit 2012 Sportdirektor der „Citizens“ und hat schon vor Zakarias Wechsel nach Gladbach versucht, den Mittelfeldspieler aus Bern zu verpflichten. Der Schritt kam damals für „Zak“ aber zu früh – nun könnte der Zeitpunkt jedoch passen.

Denn Zakaria hat sich zu einem Spieler entwickelt, der auf allerhöchstem Niveau eine entscheidende Rolle spielen kann. Dazu hat ManCity im Mittelfeld keinen Spielertypen wie ihn, Akteure wie Rodri, Fernandinho, Ilkay Gündogan und Phil Foden sind tolle Fußballer, haben aber lange nicht die Dynamik des Gladbachers. Auch deswegen waren die „Citizens“ in der noch laufenden Saison in England dem Meister FC Liverpool deutlich unterlegen.

Die „Reds“ galten wie Real Madrid zuletzt als die aussichtsreichsten Kandidaten, sollte es zu einem Zakaria-Transfer im Sommer kommen. Mit ManCity gibt es nun einen weiteren Verein, der gute Chancen hat. Und der Guardiola-Klub hat die finanziellen Mittel. Laut der englischen Tageszeitung „The Guardian“ stehen den Verantwortlichen um den 49-Jährigen 165 Millionen Euro für Transfers zur Verfügung. Für Zakaria, dessen Marktwert das Portal transfermarkt.de aktuell auf 40 Millionen Euro taxiert, müsste jedoch mehr als ein Viertel dieser Summe darstellen, mit einem Angebot unter 50 Millionen Euro dürfte Eberl nicht von seinem Machtwort abrücken.

Zuletzt hatte Finanzchef Stephan Schippers betont, dass die Corona-Pandemie nicht dazu geführt habe, dass vermeintliche Ablösesummen für begehrte Borussen sinken. Manchester City – oder einer der anderen Interessenten – müsste also nicht nur gute Argumente haben, damit sich Zakaria für einen Abschied aus Gladbach entscheidet, sondern auch enorme finanzielle Überzeugungsarbeit bei den Borussia-Bossen leisten.

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