Zu viele Gegentore Borussias Defensiv-Problem kostet immer wieder Punkte
Mönchengladbach · 20 Gegentore hat Borussia Mönchengladbach nach zwölf Bundesliga-Spielen bereits kassiert. In Frankfurt kamen wieder drei Treffer dazu. Für die Ambitionen, die der Klub hat, ist das eindeutig zu viel.
Gladbachs Manager Max Eberl hatte am Samstag im „Aktuellen Sportstudio“ vorgerechnet, dass sein Klub derzeit mit „drei, vier Punkten“ zu wenig dastehe. Seine Einschätzung dürfte sich nach dem glücklichen 3:3 bei Eintracht Frankfurt nicht geändert haben. Der Abstand zu den Europapokalplätzen ist zwar nicht dramatisch groß, aber gerade die Champions-League-Plätze liegen nicht mehr in direkter Schlagdistanz.
Womit das eigentliche Problem klar wird: Um öfter dreifach zu punkten, kassieren die Borussen zu viele und vor allem zu leichte Gegentore. Wer auswärts dreimal trifft, geht tendenziell als Sieger vom Platz. Dass das nicht so ist, hat Roses Team allerdings schon bei der 3:4-Niederlage in Leverkusen erleben müssen.
Vorne sind die Gladbacher nach wie vor treffsicher – in allen Pflichtspielen, mit Ausnahme des Bundesliga-Auftaktes bei Borussia Dortmund (0:3), erzielten die Borussen mindestens ein Tor, zu Null haben sie in Liga aber nur ein einziges Mal gespielt. Als es so war, wurden sie prompt mit einem 1:0-Sieg und drei Punkten gegen RB Leipzig belohnt. „Man durchlebt immer wieder bestimmte Phasen. Dieses Jahr tun wir uns mit der einen oder anderen Führung schwer“, sagte Rose.
Mannschaftlich, das ist zu beobachten, klappt das Verteidigen nicht mehr so geschlossen wie in der vergangenen Saison. Hinzu kommen individuelle Fehler, wie zuletzt von Denis Zakaria und Laszlo Bénes, die ihre Mitspieler mit Ballverlusten in die Bredouille brachten. Oder der unnötige Foulelfmeter, den Stefan Lainer beim 2:2 in Freiburg verschuldete, der jedoch erst dadurch entstehen konnte, dass zuvor etliche Borussen zu passiv agierten und für ihre Gegenspieler lediglich Begleitschutz waren – wie auch beim 1:3 durch Aymen Barkok in Frankfurt.
Und auch Borussia erlebt aktuell ein Problem, an das sich andere Bundesligisten längst gewöhnt haben: Wertvolle Trainingszeit, das aufzuarbeiten, wird es erst im Januar wieder geben, wenn die Englischen Wochen weniger werden. Dann kann Rose mit seinem Team an den Details schleifen. Bis dahin gilt es, in der Liga nicht noch weiter an Boden zu verlieren. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) kommt Hoffenheim in den Borussia-Park, zuletzt gab es bei dieser Paarung ein 1:1.