Borussias U23-Coach Eugen Polanski „Wirklich keiner war mit der zurückliegenden Saison zufrieden“
Mönchengladbach · Am 11. Juni startet Eugen Polanski in das Mannschaftstraining mit Borussias U23, die er von Heiko Vogel übernommen hat. In einem Interview hat der 36-Jährige nun erklärt, was sich ändern muss, damit Gladbachs Zweitvertretung in der Regionalliga wieder besser abschneidet als in der vergangenen Saison.

Borussias U23-Trainer seit 2000
An überraschenden Wendungen hat es der vergangenen Saison für Eugen Polanski ganz sicher nicht gemangelt. Der 36-Jährige startete als Übergangstrainer vom Nachwuchsbereich zur Profimannschaft der Borussia in das nun abgelaufene Spieljahr, im Herbst übernahm er dann zusätzlich die U17 der Gladbacher und verpasste mit ihr letztlich nur knapp die Qualifikation zur Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Angesichts seiner guten Arbeit sollte der Ex-Profi zum U19-Coach für die kommende Spielzeit befördert werden, doch das ist mittlerweile schon überholt. Denn Polanski wird nun Nachfolger Heiko Vogels als Trainer der U23.
Bei so vielen Veränderungen und Herausforderungen überrascht es nicht, dass Polanski die vergangene Saison als eine sehr lehrreiche bezeichnet – und dass er froh ist, dieser Tage einmal durchschnaufen zu können, wie er im Interview auf der Internetseite des Vereins verrät. „Im Hintergrund laufen noch ein paar Gespräche mit Spielern, also werde ich nicht ganz loslassen, aber zumindest ein paar Tage lang nicht auf dem Fußballplatz stehen“, sagt Polanski.
Eine gute Vorbereitung ist auch vonnöten, bevor Borussias Zweitvertretung wieder ins Training einsteigt. Schließlich soll kommende Saison nicht wieder bis zum letzten Spieltag gezittert werden, ehe der Verbleib in der Regionalliga West feststeht. „In den Gesprächen ist deutlich geworden, dass wirklich keiner mit der zurückliegenden Saison zufrieden war. Wir müssen jetzt versuchen, eine positive Energie an den Tag zu legen und tagtäglich dafür arbeiten. Am Ende sind wir im Leistungssport und müssen Leistung abliefern. Es soll eine Konkurrenzsituation herrschen, aber auch ein gutes Miteinander da sein“, sagt Polanski.

Borussias Eigengewächse aus dem Fohlenstall
Irgendwann werde die Erfahrung aus dem letztjährigen Abstiegskampf die Spieler in ihrer Entwicklung auch weiterbringen, ist sich der ehemalige Mittelfeldspieler sicher: „Wenn man sieht, welchen Fußball wir grundsätzlich spielen wollen, dann passte das nicht zu dem, was letzte Saison auf dem Platz abgeliefert worden ist. Das wollen wir wieder ändern, ohne dass man sagt, es muss perfekt sein.“ Zudem stellt Polanski klare Forderungen an seine künftigen Spieler: „Sie sind jung, sie dürfen Fehler machen und daraus lernen. Aber sie müssen auch lernen, nicht zufrieden zu sein, weil sie schon einen Profivertrag in der Tasche haben oder denken, dass sie kurz davor sind. Auch Profis können jeden Tag dazulernen.“
Dem 36-Jährigen, den Sportdirektor Roland Virkus als großes Trainer-Talent bezeichnete, sollen seine Erfahrungen mit den Spielern im Übergangsbereich zugutekommen. Die U23 bezeichnet Polanski noch als Ausbildungsmannschaft: „Im besten Fall sind die Spieler auf dem Sprung, Männer zu werden. Das sieht man hoffentlich in der Spielweise, aber auch in der Art und Weise, wie sie sich neben dem Platz verhalten. Ich glaube, da kann man viele Spieler noch entwickeln, besonders wenn man sieht, dass viele junge Spieler im Kader dabei sind.“
Polanskis Ziele für die Startphase mit Borussias Zweitvertretung sind gesteckt: „Ich will eine positive Energie in der Mannschaft schaffen. Von der Kaderstruktur her ist es so, dass wir sehr gute Spieler haben. Sonst wären sie auch nicht bei uns. Wir müssen die guten Spieler so hinkriegen, dass sie es auch auf dem Platz zeigen.“ Bis Polanski mit seiner neuen Mannschaft loslegt, vergehen indes noch ein paar Tage: Gemeinsam mit der U17 und der U19 steht vom 8. bis 10. Juni die Leistungsdiagnostik an, ehe am 11. Juni das Mannschaftstraining startet. Bis dahin wird auch Polanski noch ein wenig durchschnaufen nach einer wahrlich ereignisreichen Saison.