Italiener spielte eine Saison für Gladbach Grifo ist in Freiburg wieder aufgeblüht

Mönchengladbch · Vincenzo Grifo spielte in der Saison 2017/2018 für Gladbach. Nach einem durchwachsenem Jahr wechselte er zu 1899 Hoffenheim. Von dort zog er im Winter weiter – und kommt nun mit dem SC Freiburg wieder in den Borussia-Park. Er ist im Breisgau wieder aufgeblüht.

 Vincenzo Grifos bestes spiel als Borusse: Er zauberte beim 3:1 bei 1899 Hoffnheim am 28. Oktober 2017.

Vincenzo Grifos bestes spiel als Borusse: Er zauberte beim 3:1 bei 1899 Hoffnheim am 28. Oktober 2017.

Foto: Dirk Päffgen (dirk)

Wer an Vincenzo Grifos Zeit als Borusse denkt, dem kommt dieses eine Spiel bei 1899 Hoffenheim Ende Oktober 2017 in den Sinn. Da zog der Italiener, der aus Pforzheim kommt, grandios auf. Er sprühte vor Spielfreude und war mit zwei Vorlagen einer der Protagonisten dieses Spiels, das Gladbach 3:1 gewann. Das war der Grifo, den sich Manager Max Eberl und Dieter Hecking gewünscht haben, als sie ihn 2017 für die festgeschriebene Ablösesumme von sechs Millionen Euro vom SC Freiburg holten. Doch diesen Grifo gab es vor Hoffenheim nur ansatzweise nach seiner Einwechslung beim 2:1 gegen Hannover zu sehen in Gladbach, und danach nicht mehr, aus diversen Gründen. „Es hat leider nicht so hingehauen“, sagte Grifo nun rückblickend.

Weswegen er sich für den schnellen Abgang nach nur einem Jahr entschied. Nun darf man fragen: Was wäre, wenn er noch da wäre? Ist nicht das 4-3-3-System mit zwei Flügeln ein System, in dem einer wie Grifo seinen Platz gefunden hätte? In dem er sich hätte entfalten können? Andere Ideen hätte einbringen können als Freigeist in der Offensive? Auch den Freistoßschützen Grifo, der zuletzt 5:1 gegen Augsburg den Ball in den Winkel streichelte, könnte Gladbach gebrauchen.

Nun, das ist alle spekulativ, Fakt ist: Er wechselte 2017 zu 1899 Hoffenheim. Dort lief es für ihn wie in Gladbach: gar nicht. Mal abgesehen davon, dass er zwischenzeitlich sein Debüt in Italiens Nationalteam gefeiert hat. Da wäre wie in Gladbach die Konkurrenz groß und Grifo spielte selten. So zog er im Winter nach nur einem halben Jahr leihweise weiter: zurück zum SC Freiburg.

Und dort ist er wieder aufgeblüht, ist wieder der Grifo, den Eberl und Hecking gesehen hatten, als sie ihn holten: Er verwandelt Freistöße direkt, hat schon zwei Tore erzielt und er ist ein effektiver Vorbereiter mit bereits vier Assists, zwei zuletzt beim 2:1 gegen Hertha BSC. Grifo ist der Edelkicker im fleißigen Freiburger Team, er hat alle Freiheiten.

Dieter Hecking kennt die Gründe, warum Grifo, der am Freitag mit Freiburg zurückkehrt nach Gladbach, im Schwarzwald am besten spielt: „Er hat mit Christian Streich jemanden, der ihn zu 100 Prozent unterstützt, für Freiburg ist er eine absolute Bereicherung. Manchmal ist es eben so, dass man sich an einem Ort besonders wohlfühlt. Es freut mich für ihn, dass er wieder in einer guten Verfassung ist. Vielleicht ist es die besondere Luft im Breisgau, die ihm gut bekommt.“

Grifo braucht das absolute Vertrauen des Trainers, den Zuspruch, die Freiheit auf dem Platz. In Gladbach gab es viele Aufgaben am Rande, vor allem defensiver Art, und das ist seine Sache nicht. Hinzu kam die große Konkurrenz: Hazard, Hofmann, Herrmann, Johnson oder Traoré sind wie Grifo Flügelmänner,

Die Luft im Borussia-Park, die er allzu selten als aktiver Spiel-Teilnehmer schnuppern durfte, hat Grifo aber trotzdem gefallen. „Ehrlich gesagt freue ich mich sogar sehr auf den Borussia-Park. Das ist ein geiles Stadion mit tollen Fans und einer coolen Atmosphäre“, sagte er in einem Interview mit „Bild“. Die Zeit in Gladbach verbucht er als „cool“ und „lustig“, er habe dort auch „wichtige Erfahrungen“ gemacht.

Dass er bei seiner Rückkehr gern treffen würde, um auch im Borussia-Park mal den wahren Grifo zu zeigen, versteht sich von selbst. „Ein Tor wäre für einen Offensiv wie mich die Krönung“, gibt er das persönliche Arbeitsziel des Tages vor. Wenn es o kommt, „würde ich aber aus Respekt vor Gladbach nicht jubeln“, sagte er.

Den Grifo, den es an jenem Oktober-Tag 2017 zu sehen gab, den müssten die Borussen fürchten. Doch haben sie selbst in dieser Saison schon oft schönen Fußball zelebriert. „Gladbach hat sich mega entwickelt. Ich weiß ja bestens, was die Jungs für Qualitäten haben“, sagte Grifo.

Nach dem pragmatischen 1:0 in Mainz wünscht sich Trainer Hecking etwas mehr Inspiration. „In Sachen Arbeit gegen den Ball und Disziplin gebe ich der Mannschaft dort die Note zwei, für das Spiel mit dem Ball die Note ausreichend. Das haben wir in der Vergangenheit schon deutlich besser gemacht und müssen es im Saisonendspurt auch wieder besser machen, um die Wahrscheinlichkeit weiter erfolgreich zu sein, zu erhöhen“, sagte er.

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