Borussia Mönchengladbach Darum ist das Darmstadt-Spiel so wichtig

Mönchengladbach · Nach drei Niederlagen will Borussia Mönchengladbach mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause gehen.

Borussia Mönchengladbach in der André-Schubert-Tabelle Dritter am Ende
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Die Schubert-Tabelle

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Foto: afp, oa-iw

Morgen bekommt Borussia Mönchengladbach Besuch von einem Klub, der 33 Jahre lang nicht in Gladbach war: Darmstadt 98, der unangenehme Aufsteiger, kommt in den Borussia-Park. Darmstadt klingt nach Gegnern wie Bayern München, Manchester City, Bayer Leverkusen und dem Pokal-Thriller gegen Werder Bremen recht unspektakulär. Doch weil es gegen die letzten drei Gegner Niederlagen gab, ist der Vergleich mit den Hessen besonders wichtig geworden für die Borussen. Es geht um den letzten Eindruck, um das Gefühl, mit dem man sich verabschiedet aus diesem Fußball-Jahr. "Es gilt zwar für alle Vereine in der Bundesliga, aber dennoch wäre es natürlich sehr schön, wenn uns ein Erfolgserlebnis gelingen würde", sagte André Schubert, der am Montag genau drei Monate Trainer ist.

Manager Max Eberl hofft, dass "sich die Mannschaft für eine sehr, sehr gute Hinrunde belohnen wird" mit einem Sieg gegen die "Lilien". Es wäre dann auch der passende Abschluss zu einem Kalenderjahr der Borussen, das es in sich hatte. 65 Punkte haben sie seit Januar geholt in der Liga, das ist Champions-League-reif, von 33 Bundesligapartien gingen nur acht verloren, und zwischendrin gab es Serien von 13 und zehn Spielen ohne Niederlage. Nebenbei haben "wir haben uns ja im Sommer zum ersten Mal für die Champions League qualifiziert, das vergisst man fast", sagte Eberl. Dort, in einer "Hammergruppe" (Eberl), habe man sich dann auch noch gut verkauft und "bis zur letzten Minute um Europa gespielt".

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Foto: dpa/Marius Becker

Genau genommen gab es (neben den unnötigen und bitteren Pokal-Pleiten in Bielefeld und gegen Bremen) nur eine echte Delle in diesem Jahr: Die fünf verlorenen Spiele zu Beginn dieser Saison. Das allerdings hatte arge Konsequenzen: den Sturz ans Tabellenende und den Abgang von Erfolgstrainer Lucien Favre. "Die Situation kannten wir. Wir sind schlecht gestartet, und Leistungsträger fehlten. Da habe ich kurz an die Saison 2010/2011 gedacht, als Gladbach in einer ähnlichen Konstellation am Abgrund stand", gestand Eberl.

Mit dem neuen Trainer Schubert und seinem mutigen Ansatz fanden die Borussen jedoch zurück auf den Weg der Tugend und in die obere Tabellenregion. "Wir haben also tolle Fußballfeste gefeiert, weil wir es offensiv wie defensiv herausragend gemacht haben", resümiert Schubert nun. Das Problem ist nur: Zuletzt gab es drei Niederlagen in Serie, das Europa- und das Pokal-Aus inklusive. Jedes verlorene Spiel, ob in Manchester, in Leverkusen oder gegen Bremen, ist für sich erklärbar, auch durch die "fehlende physische und mentale Frische" (Schubert), doch die vierte Schlappe in Folge würde das Gesamtbild dann doch schmälern.

Doch Schubert, der neben sechs Langzeitverletzten wohl erneut auch auf Ibrahima Traoré verzichten muss, hat bei seinen Anvertrauten keine Winterdepression ausgemacht, sondern gute Laune auf dem Trainingsplatz. Man könne sich und das Geleistete realistisch einschätzen, versicherte Schubert und tat das mit einem entspannten Lächeln. Er hat seinen Spielern am Donnerstag freigegeben. Sie sollten regenerieren. Um morgen bereit zu sein, sich gegen Darmstadt ein gutes Gefühl für die Winterpause zu besorgen.

(RP)
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