Vor dem Schalke-Spiel Für Farke ist Euphorie nun fehl am Platz

Mönchengladbach · Borussias Saisonstart war mit Siegen im DFB-Pokal und der Bundesliga gut, zudem verlängerten zuletzt zwei Stammspieler ihre Verträge. Für Trainer Daniel Farke ist das aber kein Grund, jetzt in zu große Zufriedenheit auszubrechen. Was er von der Aufgabe gegen den FC Schalke 04 erwartet.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

An positiven Nachrichten mangelte es in den vergangenen Tagen nicht für Borussias Trainer Daniel Farke. Dem souveränen Erfolg im Pokal beim SV Oberachern folgte die Vertragsverlängerung mit Alassane Plea, ehe seine Mannschaft zum Bundesliga-Auftakt daheim 1899 Hoffenheim 3:1 bezwang. Und dann verlängerte am Montag Nationalspieler Jonas Hofmann seinen Vertrag. Doch nicht allein deswegen werde er nicht die ganze Zeit mit einem Lächeln im Gesicht durch den Borussia-Park laufen, sagte Farke auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim FC Schalke 04 (Samstag, 18.30 Uhr/Sky).

„Ich bin jetzt trotz der guten Neuigkeiten weiter fokussiert und weiß, dass sich in diesem Geschäft das Momentum auch schnell wieder ändern kann. Wir sind generell alle weit davon entfernt, in Selbstzufriedenheit zu zerfließen. Wir wissen schon, dass wir einen guten Saisonstart gehabt haben. Aber wir haben auch noch eine Menge Arbeit vor uns, um später mal auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken können“, fügte Farke hinzu.

Dass Borussias neuer Coach dies so betonte, wird zum einen an seiner grundsätzlichen Einstellung liegen. Zum anderen erwähnt er damit ein Thema, dass es in Gladbach gerade in den vergangenen anderthalb Jahren des Öfteren schon gegeben hat, als ein gewisser Wankelmut das Team durch die Spielzeiten begleitete. Farke will keine Zufriedenheit aufkommen lassen, schon gar nicht nach erst einem gewonnenen Bundesligaspiel. „Ein guter Saisonstart ist keine Garantie, dass wir diese Qualität dann auch über einen längeren Zeitraum bringen“, sagte Farke.

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Foto: jdp/Jens Dirk Paeffgen

Genau das möchte er aber nicht nur vom Team als Ganzes sehen, sondern auch von den einzelnen Spielern. Deswegen will er auch keine zu großen Lobeshymnen singen – auch nicht auf Marcus Thuram, der in den ersten beiden Pflichtspielen vier Tore erzielte. „Qualität ist Leistung über einen langfristigen Zeitraum. Es ist nie angebracht, nach zwei, drei guten Wochen in Euphorie zu verfallen“, sagte Farke allgemein über die Beurteilung seiner Spieler.

Der Fokus soll nur auf der nächsten Aufgabe liegen. Und die wird laut Farke anspruchsvoll genug. „Im ersten Heimspiel bei einem Aufsteiger ist immer eine große Euphorie da, es wird sicherlich ein emotionsgeladenes Spiel. Und wenn man ehrlich, ist Schalke auch kein normaler Aufsteiger, sondern ein Verein, der auf jeden Fall auf dieses Level gehört und der eine große Wucht hat. Aber wir freuen uns extrem auf dieses Spiel“, sagte Farke.

Borussias Trainer hat im Vergleich zu den Vorwochen auch weniger personelle Sorgen: Nur Lars Stindl (Faszienverletzung im Oberschenkel) und Torben Müsel, der nach einem Schlag auf das Knie leicht angeschlagen ist, verpassen die Partie. Dafür sind Luca Netz und Marvin Friedrich, die zuletzt ausgefallen waren, wieder eine Option für Farke, dem damit erstmals im Abwehrbereich alle Profis zur Verfügung stehen.

Borussia Mönchengladbach: Daniel Farke will keine zu große Euphorie
Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Personell sieht es also ganz gut aus, um am Samstag in Gelsenkirchen ein spezielles Ziel in Angriff zu nehmen: Letztmals gewann Borussia ihre ersten beiden Saisonspiele in der Meisterschaft 1995 – also vor 27 Jahren. Und auch Trainer, die ihre ersten beiden Bundesligaspiele mit Gladbach gewannen, gab es bislang noch nicht viele: Farke würde sich bei einem Erfolg zu Wolf Werner, dem das 1987 gelungen war, und André Schubert (2015) gesellen. Es wäre eine weitere gute Nachricht für den neuen Coach der Gladbacher.

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