Borussias Eigengewächs Warum die Nominierung für Irlands U21 wichtig für Conor Noß ist

Mönchengladbach · Borussias Eigengewächs Conor Noß hat sich mit zuletzt guten Auftritten seinen Platz in der U21 Irlands zurückgeholt. Das kann wichtig sein für ihn mit Blick auf die kommende Saison in Gladbach.

 Conor Noss jubelt gegen die Ukraine.

Conor Noss jubelt gegen die Ukraine.

Foto: Heiko van der Velden

Was Borussia stärken will: Es sollen wieder mehr Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung ins Profiteam schaffen. Tony Jantschke (seit 2008) und Patrick Herrmann (seit 2010), der soeben seinen Vertrag bis 2024 verlängert hat, gehören quasi zum Inventar, andere wie Marc-André ter Stegen (2010, 2014 zum FC Barcelona), Mo Dahoud (2013, 2017 zu Borussia Dortmund) oder Julian Korb (2011, 2017 zu Hannover 96) haben sich als Eigengewächse in Gladbach etabliert, sind aber längst weitergezogen. In der vergangenen Saison hat es nun Jordan Beyer nach Leih-Umwegen geschafft, sich seinen Platz „oben“ zu ergattern.

In der nächsten Saison werden, was das angeht, vor allem zwei Spieler im Fokus sein: Der gerade 18 gewordene Luxemburger Yvandro Borges Sanches und der Deutsch-Ire Conor Noß (21). Der arbeitet seit 2019, als ihn der damalige Trainer Marco Rose immer wieder dazu nahm, daran, sich einen Platz im Bundesliga-Kader zu erkämpfen. Vergangene Saison feierte er unter Adi Hütter sein Bundesliga-Debüt beim 4:0 gegen Greuther Fürth, es folgten zwei weitere Kurzeinsätze.

Vor allem aber machte er im Benefizspiel gegen die ukrainische Nationalmannschaft auf sich aufmerksam. Er eroberte den Ball und schloss die Aktionen mit einem strammen Schuss zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich ab. Eine Szene, die vielleicht dazu beigetragen hat, dass er nun wieder nominiert wurde für das irische U21-Team für die U21-EM-Qualifikationsspiele gegen Bosnien/Herzegowina, Montenegro und Italien. Für Noß ist es ein guter Abschluss einer Saison, in der er einen Schritt nach vorn gemacht hat, aber noch nicht angekommen ist.

Dass er das aber möglichst in der nächsten Saison schafft, davon gehen die Borussen aus. Noß ist seit 2009 Borusse, durchlief seither alle Jugendteams und kam dann zu den Profis. Damit ist genau der Teil des „Gladbacher Weges“ beschrieben, den Manager Roland Virkus wieder mehr nutzen will: Das eigene Internat, das nun von Mirko Sandmöller geführt wird, soll wieder einen höheren Output haben.

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Beyer, Noß, Borges Sanches und der nach seiner Leihe zurückgekehrte Rocco Reitz – das wäre für den Moment das Quartett der Marke Eigenbau. Beyer hat sich als Abwehrmann gut aufgestellt, gerade in einer Dreierkette dürfte er sogar gesetzt sein, alternativ käme er als rechter Außenverteidiger in Frage. Borges Sanches wird künftig sicher regelmäßig bei den Profis dabei sein, er ist ein schneller Dribbler. Reitz ist ein Sechser, Noß ist ein „Typ Stindl“, das hat Ex-Trainer Adi Hütter gesagt, eine hängende Spitze. Stürmer wie ihn mag auch Lucien Favre, der als erster Kandidat für den Trainer-Job in Gladbach gilt.

Noß dürfte zu den Hauptprojekten Borussias gehören in der neuen Saison, muss sich die Rolle aber auch erarbeiten. Zu Beginn der vergangenen Spielzeit gab es zunächst einen Rüffel von Adi Hütter, als Noß sehr lax spielte in den Testpartien. Die Worte des Trainers kamen an, Noß trat seither ganz anders auf. Sein Debüt hat er hinter sich, nun muss mehr kommen. Denn mit seinen 21 Jahre hat er nicht mehr unendlich viel Zeit für den Durchbruch, zudem ist sein aktueller Vertrag bis 2024 datiert.

Es wird in gewisser Weise eine Saison der Wahrheit für Noß. Er hat sich zuletzt gut aufgestellt, nun gilt es, weiterzumachen. Die U21-Nominierung sollte ein brauchbarer Ansporn sein für die nächste Saison in Gladbach. Sie zeigt Noß, dass sich gute Arbeit auszahlt.

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