Nico Elvedi musste verletzt raus Rose hat Optionen – und braucht sie auch

Bei Borussias 0:2-Niederlage bei Union Berlin kehrten Tobias Strobl und Breel Embolo zurück. Trainer Marco Rose hat wieder Optionen. Dafür wird Elvedi wohl erstmal ausfallen.

Tobias Strobl (r.), hier gegen Berlins Marius Bülter, feierte beim 0:2 von Borussia Mönchengladbach in Berlin sein Comeback.

Tobias Strobl (r.), hier gegen Berlins Marius Bülter, feierte beim 0:2 von Borussia Mönchengladbach in Berlin sein Comeback.

Foto: dpa/Andreas Gora

Da saß er auf dem Hosenboden, der gute Nico Elvedi, und deutete an: Es ist etwas passiert. Matthias Ginter, sein Innenverteidiger-Kollege, winkte schnell Tobias Strobl zu, der sich hinter der Torauslinie aufwärmte. Wenig später musste Elvedi vom Platz und Strobl übernahm den Job im Zentrum der Defensive. Elvedi hat sich beim 0:2 der Borussen bei Union Berlin eine Muskelverletzuing zugezogen, eine genaue Diagnose gibt es erst am Montag.

Somit war der Personalschlüssel des Wochenendes folgender: plus zwei, minus eins. Strobl, der schon in Leverkusen und gegen Bremen im Kader gewesen war, und später auch Breel Embolo feierten ihr Comeback, dafür wird Elvedi möglicherweise erstmal ausfallen. Es war das sechste Mal, dass Trainer Marco Rose verletzungsbedingt wechseln musste.

Strobl und Embolo, der in der 78. Minute für Alassane Plea ins Spiel kam, konnten die Niederlage nicht verhindern. Dennoch waren sie verantwortlich für die guten Nachrichten des Spiels. Einfach, weil sie wieder bereit sind. Das gilt auch für Fabian Johnson, der erstmals seit dem 30. August, als es das 1:3 gegen RB Leipzig gab, wieder zum Gladbacher Aufgebot gehörte. Tobias Sippel kehrte ebenfalls nach seiner Verletzung zurück.

Sieben Spiele sind es noch bis zum 21. Dezember, wenn die Borussen wieder in Berlin sind, dann aber bei Hertha BSC, um dort die Hinrunde abzuschließen. Das erste Spiel ist am Donnerstag beim Wolfsberger AC in der Europa League. Da muss Rose wohl erstmal an seiner Abwehr basteln. Denn Tony Jantschke (Muskelfaserriss im Oberschenkel) fehlt, und ob Elvedi spielen kann, wird sich zeigen. Jordan Beyer fiel zudem in Berlin mit Knieproblemen aus.

Wenn das auch am Donnerstag der Status quo ist, würde Strobl wohl zum ersten Startelf-Einsatz seit dem Pokalspiel beim SV Sandhausen kommen. Danach spielte er nur noch die letzten Minuten des Derbys in Köln mit, seither fehlte er verletzt. Nun ist er offenbar zum richtigen Zeit zurückgekehrt.

Bundesliga 19/20: Union Berlin - Borussia: die Bilder des Spiels
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Union Berlin - Borussia: die Bilder des Spiels

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 Auch in der Offensive kann Bedarf entstehen. Marcus Thuram tat sich im Union-Spiel schwer, er konnte sich kaum in Szene setzen. Embolo könnte für das Wolfsberg-Spiele eine Option sein mit seiner Wucht und seiner Präsenz. Auch Raffael und Ibrahima Traoré, die bislang in dieser Saison nur minutenweise spielen durften, könnten in der Schlussphase des Jahres eine größere Rolle spielen als bisher.

Insgesamt hatte Borussia in Berlin eine namhafte Bank. Auch Kapitän Lars Stindl, Jonas Hofmann und Laszlo Bénes nahmen dort Platz. Stindl war der erste, der ins Spiel durfte, er kam in der 58. Minute für Florian Neuhaus. Kurz darauf kam dann das Wechsel-Signal von Nico Elvedi. Da stand es schon knapp 45 Minuten lang 0:1. Beim Kopfballtor von Anthony Ujah wurde die Borussen-Abwehr nach dem Doppelfehler von Denis Zakaria und Stefan Lainer im Mittelfeld überrumpelt, letztlich kam nach der Flanke von Marcus Ingvartsen Oscar Wendt zu spät. Der Schwede war auch am 0:2 beteiligt. Er fälschte die Flanke ab auf den Kopf von Sebastian Andersson, der den Ball ins Netz bugsierte.

Strobls Rückkehr hat für Rose einige Vorteile. Er hat zumindest eine Alternative für Denis Zakaria, der bislang nahezu durchgespielt hat. Aber eben auch einen Routinier für die Abwehrreihe, ob die nun aus drei oder vier Männern besteht. Strobl ist zuverlässig und vielseitig, das hat er in der Vergangenheit nachgewiesen. Die Wucht und Dynamik Zakarias hat er nicht, doch ist er ein umsichtiger Organisator und spielt gute Diagonal-Ball in die Spitze. Wie in Sandhausen, als er Thuram das Siegtor auflegte. Solche Akzente konnte Strobl in Berlin indes nicht setzen. Trotzdem war es ein starkes Comeback.

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