Fohlenfutter-Gerüchtecheck Norwich-Profi Tzolis im Gespräch - Wiedersehen mit Farke in Gladbach?

Mönchengladbach · Borussia hatte Christos Tzolis bereits auf dem Zettel, bevor dieser bei Norwich City unterschrieb. Obwohl es dort unter Daniel Farke nicht lief für den Griechen, gibt es Spekulationen um ein Wiedersehen in Gladbach. Unter welchen Umständen dies überhaupt denkbar wäre.

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Foto: AFP/VALENTINE CHAPUIS

Das Gerücht Marco Rose brachte Stefan Lainer mit aus Salzburg. Adi Hütter bekam im vergangenen Sommer zum Einstand kaum neue Profis, geschweige denn Ex-Spieler aus Frankfurt, Spekulationen um ein Gladbacher Interesse an Daichi Kamada oder Martin Hinteregger gab es jedoch. Nun heißt der dritte neue Gladbach-Trainer seit 2019 Daniel Farke – und es hat nicht lange gedauert, bis die ersten Gerüchte aufgetaucht sind, dass demnächst ein Spieler von Norwich City bei Borussia Mönchengladbach aufschlagen könnte. Farke trainierte die „Canaries“ von Juli 2017 bis November 2021.

„Sportime“ – so etwas wie der „Kicker“ aus Griechenland – berichtet, dass Christos Tzolis ein Thema bei Borussia sei. Erneut, muss man sagen. Denn dass der Flügelspieler vor einem Jahr bereits auf dem Zettel von Max Eberl stand und der Scoutingabteilung von Steffen Korell bestens bekannt, ist kein großes Geheimnis. Nun also auf Wiedervorlage bei Roland Virkus? Auch der belgische Meister FC Brügge soll sich wieder eingeschaltet haben.

Die Situation Elf Millionen Euro gab Norwich im vergangenen Sommer für Tzolis aus. Der heute 20-Jährige hatte als Teenager bei Paok Saloniki für Furore gesorgt mit 16 Treffern und zehn Vorlagen in 3000 Pflichtspielminuten. In seiner Heimat wurde er als „Wunderkind“ gefeiert, kaum ein Artikel über ihn kam ohne den Begriff „Juwel“ aus. Halten konnte Tzolis die Versprechen in der Premier League nicht: 14 Einsätze, lediglich drei von Beginn an, 336 Minuten, kein Tor.

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Foto: dpa/Marius Becker

Farke hält trotzdem große Stücke auf ihn. „Er hat ihn als einen der besten Spieler auf seiner Position in seiner Altersklasse bezeichnet und ihm das Potenzial zum Weltklasse-Profi bescheinigt“, erinnert sich Norwich-Reporter Paddy Davitt von der „Eastern Daily Press“ im Gespräch mit unserer Redaktion. Im 4-2-3-1, das Farke favorisiert, kann Tzolis links vorne auflaufen. Geschwindigkeit und Dribbling-Qualitäten stehen definitiv auf Borussias Einkaufszettel.

Die Einschätzung des RP-Reporters Ohne Transfereinnahmen keine Einkäufe, das gilt für Borussia wie für Norwich. Deshalb wäre ein Leihgeschäft, um Tzolis‘ Karriere wieder in Schwung zu bringen, ein Win-Lose-Deal – gewinnbringend für die coronaklammen Gladbacher, aber wenig zielführend für den Premier-League-Absteiger aus dem Osten Englands. Bliebe also eine feste Verpflichtung, die sich Norwich aber nicht weniger als zehn Millionen Euro kosten lassen wird. Fußballer von der Insel sind da wie Eigentumswohnungen in deutschen Großstädten: Selbst wenn keine gute Zeit hinter ihnen liegt, verlieren sie nur schwer an Wert.

Bereits vor einem Jahr ließ sich eine mögliche Tzolis-Verpflichtung mit einem Abgang von Marcus Thuram in Verbindung bringen. Bevor das Thema im August 2021 an Dynamik gewinnen konnte, hatte der Grieche bereits in Norwich unterschrieben. Zehn Tage später platzte dann Thurams Wechsel zu Inter Mailand für 27 Millionen Euro, weil der Franzose sich im Spiel gegen Bayer Leverkusen verletzte.

Nun steht Thuram erneut weit oben auf der Liste potenzieller Abgänge, aber ein Transfer müsste diesmal a) ein wenig schneller und b) auch wirklich über die Bühne gehen. Sonst kann Borussia, wenn überhaupt, nur im mittleren einstelligen Millionenbereich mit Ablösen hantieren. Eine Überlegung wert wäre Tzolis mit seinem Talent und seinen Anlagen dann auf jeden Fall, zumal für Thuram 15 bis 20 Millionen Euro realistisch sind und noch etwas übrigbliebe. Dass es in Kürze akut werden könnte, ist gerade nicht abzusehen.

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