Borussias Mittelfeldspieler Christoph Kramer sieht Fußballprofis bei Corona-Impfungen als Vorbilder
Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbachs Mittelfeldspieler Christoph Kramer hat über die Kritik der Fans nach dem Derby an Marco Rose, die Rezeption der Trainer-Debatte und seine Einstellung zu den Covid-19-Impfungen gesprochen.
Patrick Herrmann hat die 30 voll gemacht am 12. Februar. Dass er sich am liebsten nachträglich am Sonntag im Spiel beim VfL Wolfsburg (18 Uhr) mit seinen ersten Liga-Tor der Saison belohnen würde, ist logisch. Ob er indes wie beim 1:2 im Derby gegen den 1. FC Köln zur Startelf gehören wird, bleibt abzuwarten.
Dass Christoph Kramer dazu gehören wird, ist sehr wahrscheinlich. Der Weltmeister von 2014 saß bei der Derby-Pleite zunächst auf der Bank. In Wolfsburg dürfte er als Stabilisator vor der Abwehr gerade gegen das spiel- und laufstarke Zentrum des Gegners mit Maximilian Arnold und Xaver Schlager zurückkehren mit Florian Neuhaus als Nebenmann, da Denis Zakaria angeschlagen ist.
Kramer ist lange genug Borusse, um zu wissen, dass die Köln-Niederlage den Gladbach-Fans besonders weh tat. „Wir haben den größten Unmut selbst bei uns im Körper und im Herzen. Wenn man dann sieht, wie die Kölner in unserem Stadion Sperenzchen mit der Eckfahne machen, kann man den Ärger der Fans natürlich verstehen“, sagte Kramer bei „Sport1“.
Dass Trainer Marco Rose nach dem Derby von den eigenen Fans wegen der umfangreichen Rotation hart kritisiert wurde, kann Kramer so nicht nachvollziehen. „Uns tat die Rotation immer gut und wenn sie dann einmal nicht klappt, darf man nicht davon reden, dass er sich verzockt hat“, sagte er. Nach der Derby-Niederlage sei es nun wichtig, beim direkten Konkurrenten Wolfsburg zumindest nicht zu verlieren.
Dass sich die Debatte um Trainer Marco Rose auf die Leistungen des Team auswirke, sieht Kramer nicht, auch wenn die Spieler sie durchaus registrieren. „Das Thema kannst du gar nicht ausblenden. Wir registrieren das schon, es ist aber nicht so, dass wir in der Kabine großartig darüber sprechen. Solche Dinge beeinträchtigen uns als Mannschaft in unserer Leistung aber nicht“, versicherte er.
Dass er am 19. Februar 30 wird, bereitet Kramer keine Probleme. Als gereifter Profi sieht er sich und seine Kollegen auch in einer Vorbildfunktion, zum Beispiel, wenn es um Corona-Impfungen geht. „Wenn mir eine Impfung angeboten würde, würde ich sie nehmen“, sagte Kramer im Sport1-Interview angesprochen auf eine umstrittene Aussage von Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Rummenigge hatte ebenfalls bei „Sport1“ gesagt, man wolle sich nicht vordrängen, aber Fußballer könnten als Vorbild einen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Dafür war Rummenigge kritisiert worden.
„Ich vertraue dem Land, in dem ich lebe, sehr. Wenn ein Impfstoff in Deutschland auf den Markt kommt, habe ich ein gutes Gefühl. Wenn wir als Fußballer dazu beitragen können, dass sich mehr Leute impfen und das Vertrauen wächst, dann halte ich das für eine gute Idee“, sagte Kramer.