Vermeintliches Foul beim 0:0 in Bremen Darum überraschte die strittige Elfmeterszene sogar Borussias Kramer

Mönchengladbach · In der zwölften Minute hätte Werder Bremen gegen Borussia einen Elfmeter bekommen können, wie die TV-Bilder zeigten. Dort hat auch „Übeltäter“ Christoph Kramer erstmals gesehen, dass Davy Klaassen tatsächlich getroffen hatte.

 Christoph Kramer gab in Bremen sein Startelf-Comeback.

Christoph Kramer gab in Bremen sein Startelf-Comeback.

Foto: AP/Fabian Bimmer

Christoph Kramer staunte nicht schlecht, als er sich das erste Mal die Szene ansah, in der er und Borussia verdammt viel Glück hatten beim 0:0 bei Werder Bremen. In der zwölften Minute berührte er Davy Klaassen leicht, aber entscheidend am Fuß, sodass der SVW-Mittelfeldmann zu Fall kam. Doch Schiedsrichter Manuel Gräfe entschied nicht auf Elfmeter und schaute sich die Szene auch nicht nochmal an.

Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach: die Borussen in der Einzelkritik
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Bremen - Borussia: die Borussen in der Einzelkritik

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Dass es durchaus einen Strafstoß hätte geben können, überraschte auch Kramer, der gar nicht bemerkt hatte, dass er seinen Gegenspieler tatsächlich getroffen hatte. „Hätte ich die Fernsehbilder nicht gesehen, hätte ich geschworen, dass ich ihn nicht berührt habe, aber ich touchiere ihn unten tatsächlich ganz leicht und das reicht dann – weil er ihn auch haben will und ins Straucheln kommt“, sagte Kramer, der in der Startelf stand und das erste Mal nach der Corona-Pause überhaupt wieder zum Einsatz kam. „Aber er fällt auch schlecht, weil er ihn haben will, dennoch hatte ich da Glück.“

Und Borussia mit ihm. Drei Tage nachdem die Gladbacher selbst mit den Elfmeterentscheidungen bei der 1:3-Niederlage gegen Bayer Leverkusen gehadert hatten, profitierten sie von den Einschätzungen des Schiedsrichters. Bemerkenswert war jedoch die Reaktion des Gegners. Von Florian Kohfeldt war zwar während des Spiels über Stadionmikrofone zu hören, dass „ganz Deutschland sieht, dass das ein klarer Elfer für uns ist“, doch nach der Partie hatte er versöhnliche Worte. „Der Schiedsrichter hat das auf dem Spielfeld so wahrgenommen. Das ist okay, ich akzeptiere das. Ich kann damit tausend Mal besser leben, als wenn er es sich angeguckt und dann keinen Elfmeter gegeben hätte. Das wäre schwierig gewesen“, sagte Bremens Cheftrainer.

Etwas weniger Verständnis hatte der gefoulte Klaassen. Er kritisierte, dass es für ihn ein klarer Elfmeter gewesen sei und er nicht verstehe, warum der Videoschiedsrichter in dieser Szene nicht eingriff. „Das ist doch klar, viel klarer geht’s nicht. Ich verstehe, dass es der Schiri vielleicht nicht sehen kann. Aber der Videoschiri – wenn der das nicht sieht?“, sagte Klaassen.

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