Auftritt als Stand-up-Comedian Borussias Kramer lernt von Harald Schmidt und liefert auf der Bühne ab

Mönchengladbach · Borussia-Profi Christoph Kramer wurde von Late-Night-König Harald Schmidt auf einen Auftritt als Stand-up-Comedian vorbereitet. Dann stand er plötzlich auf der Bühne und musste seine Witze vortragen. Was dahinter steckt und was Kramer selbst dazu sagt.

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Die besten Sprüche von Gladbachs Christoph Kramer

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

„Mein Name ist Chris Kramer. Ich habe tatsächlich – auch wenn man es nicht glaubt – mehr Weltmeistertitel als Messi und Cristiano Ronaldo zusammen.“ Mit diesen Worten stellt sich Christoph Kramer, hauptberuflich Fußballprofi bei Borussia Mönchengladbach, auf der Bühne seinem Publikum vor und hat damit gleich zu Beginn seines Auftrittes die Lacher auf seiner Seite.

Doch was macht Kramer auf der Bühne des fürstlich erscheinenden Saals der Wiesbadener Casino-Gesellschaft? Und was hat Late-Night-Legende Harald Schmidt damit zu tun? Um das zu verstehen, müssen wir die Uhr etwa neun Monate zurückdrehen. Es ist Oktober 2021, Kramer bereitet sich mit Borussia gerade auf das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart vor, als er sich morgens im Training eine Oberschenkelverletzung zuzieht, die ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzen wird.

Was da keiner weiß: Kramer soll am gleichen Abend sein Stand-Up-Programm, das er sich gemeinsam mit Schmidt ausgedacht hat, vortragen. Das Ganze findet im Rahmen von „One Mic Stand“ statt, einer Show, hinter der Amazon Prime steckt. Das Konzept ist schnell erklärt: Ein Comedian coacht einen prominenten Menschen, der dann als Laie ein paar Witze auf der Bühne vortragen muss – selbstverständlich vor Publikum.

Ursprünglich hatte Schmidt mit BVB-Spieler Mats Hummels geübt, doch der musste seinen Auftritt kurzfristig absagen. Kramer sprang trotz Verletzung ein und stand plötzlich im Scheinwerferlicht, die Fernsehkameras zeichnen jedes seiner Worte auf. „Du darfst das Publikum nicht von der Angel lassen“, hatte ihm Schmidt noch mit auf den Weg gegeben.

Mit der nötigen Lockerheit betritt Kramer dann die Bühne und hat die Zuhörer gleich auf seiner Seite, als er sich entschuldigt, nicht Hummels zu sein. „Ich bin übrigens die Vertretung für Mats Hummels. Bitte schaut nicht so bedröppelt. Es tut mir auch leid, dass ich nicht der schöne Mats bin“, sagt Kramer. Die Kunstpausen zwischen seinen Sätzen gelingen.

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Foto: dpa/David Young

„Ich hatte mal einen Trainer, ich will keine Namen nennen. Wir nenne ihn mal Neter Peururer“, fährt Kramer fort und packt eine alte Anekdote aus seiner Zeit beim VfL Bochum unter, na klar, Trainer Peter Neururer aus. Acht Minuten dauert sein Auftritt. Acht Minuten, in denen der eine oder andere im Saal vor Lachen in Tränen ausbricht.

Doch wie hat Kramer selbst seinen Auftritt, der seit vergangener Woche online angesehen werden kann, nun am Fernseher verfolgt? „Ich bin es ja gewohnt, mich in Fußballsituationen selbst zu sehen. Das hat man mittlerweile drin. Sich in so einem Format aber selbst zu sehen, war irgendwie ungewohnt“, sagt Kramer im Gespräch mit unserer Redaktion und berichtet von den Reaktionen in seinem Familien- und Bekanntenkreis. „Erfreulicherweise fanden die das alle ganz gut“, sagt Kramer. „Ich mag Sachen mit einem gewissen Blamage-Potenzial. Das fordert einen heraus.“

Aufgeregt, das gibt er zu, sei er vor der Show gewesen. „Man muss lustig sein, aber kann es eigentlich nicht. Etwas Lustiges zu erzählen ist etwas Anderes als wenn am Ende des Satzes immer eine Pointe stehen muss. Da hat man Sorge und Bammel“, sagt Kramer, der seinen Tag als Schmidt-Azubi souverän gemeistert hat.

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