Gladbach definitiv im Europapokal Borussia hat die Champions League in der eigenen Hand

Mönchengladbach · Nach dem 4:0 in Nürnberg ist Borussia Mönchengladbach die Teilnahme am internationalen Wettbewerb sicher. Durch die Niederlage von Eintracht Frankfurt gegen Mainz stehen die Gladbacher nun sogar wieder auf einem Champions-League-Platz.

 Nach dem 4:0-Sieg stellten sich die Gladbacher für ein Kabinen-Jubel-Foto auf.

Nach dem 4:0-Sieg stellten sich die Gladbacher für ein Kabinen-Jubel-Foto auf.

Foto: Borussia/Verheyen/Christian Verheyen

Solche Szenen blieben den Handlungsbeteiligten bei Borussia Mönchengladbach lange Zeit vorenthalten – den Spielern, den Verantwortlichen und den Fans. Nach dem 4:0-Sieg in Nürnberg feierten sie alle gemeinsam am späten Samstagnachmittag vor der Gästekurve des Max-Morlock-Stadions den Einzug in den Europapokal. Weil die Konkurrenten patzten, ist Borussia der siebte Platz bereits sicher, der sechste Rang auch nur theoretisch noch zu nehmen bei drei Punkten und zehn Toren Vorsprung vor dem VfL Wolfsburg. Doch diese Kurven-Party mit 10.000 Fans, die im Kreise der Mannschaft in der Kabine noch weiterging und mit einem besonderen Teamfoto endete, soll nicht die letzte Feierlichkeit der Gladbacher Gemeinschaft in dieser Saison sein. Am letzten Spieltag gegen Dortmund wollen die Borussen nun noch das Ticket für die Champions League lösen. Das haben sie nun auch wieder in der eigenen Hand. Denn durch die Niederlage der Frankfurter gegen Mainz am Sonntag stehen die Gladbacher wieder auf Rang vier - einem direkten Champions-League-Platz.

Klar ist, dass Borussia nach zweijähriger Abstinenz wieder europäisch spielen wird. Die Frage ist nur, in welchem Wettbewerb. In den vergangenen beiden Jahren verpasste Borussia unter Trainer Dieter Hecking das internationale Geschäft. Auf die Frage, was es ihm bedeute, im dritten Anlauf, seinem letzten in Mönchengladbach, weil ihn Marco Rose (noch bei RB Salzburg) ablösen wird, den Einzug in den Europapokal gepackt zu haben, antwortet der 54-Jährige: „Das bedeutet mir noch gar nichts. Wir haben noch ein Spiel, und ich habe gesagt, dass ich mit der Champions League gehen will. Jetzt heißt es, eine Woche Vollgas geben, und dann können wir die Frage nochmal stellen.“

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Nach einer langanhaltenden Krise in der Rückrunde mit nur zehn Punkten aus zwölf Spielen, bevor Nürnberg nun deutlich besiegt wurde, hat Borussia im letzten Moment die Kurve gekriegt. „Es ist schön, schon zu wissen, dass wir Europa sicher haben, aber sobald wir den Fokus auf Dortmund haben und diese Chance riechen können, will auch jeder von uns in die Champions League“, sagt Mittelfeldspieler Jonas Hofmann. „Wir haben nun noch dieses Finale gegen Dortmund, und einen großen Schritt getan. Es darf jetzt keinen Leistungsabfall geben, denn wir haben nun die Möglichkeit, etwas ganz Großes zu erreichen“, sagt Sportdirektor Max Eberl.

Etwas ganz Großes wäre es in der Tat für die Gladbacher, die bislang erst zweimal in der Königsklasse ran durften. In den Saisons 2015/2016 und 2016/2017 agierten sie auf der größtmöglichen Bühne im Fußball. „Wir wissen, was wir erreichen können und deswegen werden wir auch versuchen, ein Feuerwerk am nächsten Wochenende abbrennen“, sagt Hofmann.

Während die Dortmunder dabei ihr Fernduell um die Meisterschaft gegen Bayern München haben werden, haben die Gladbacher selbiges gegen Eintracht Frankfurt, das beim Rekordmeister antreten wird. Doch auch die Leverkusener, Bayer spielt bei Hertha BSC, lauern auf die Ausrutscher der Konkurrenz. Das Team von Peter Bosz liegt nur zwei Tore hinter Gladbach.

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Doch die Borussen schauen nicht mehr nach hinten, der Blick geht nur noch nach vorne. Etwas zu verlieren haben sie nun nicht mehr. Zu gewinnen wäre jedoch ein Heimspiel nach sieben erfolglosen Versuchen in Folge. Zum Abschluss wollen sie unbedingt einen Sieg im Borussia-Park feiern, für das Ende dieser Serie und für den Einzug in die Champions League. Womit die Gladbacher auch gleichzeitig das Titelrennen entscheiden würden. „Bayern wird Meister, weil wir ja Dortmund schlagen“, sagt Eberl mit einem Augenzwinkern. Dann folgt Teil zwei der Kurven- und Kabinen-Party.

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