Zwei Tore, ein Assist, ein Pfostentreffer Embolo glänzt, aber bekommt ein Elfmeter-Verbot

Mönchengladbach · Breel Embolo traf beim 4:2 gegen den SC Freiburg zweimal und bereitete ein Tor vor. Dennoch gab es auch einen Fehlschuss mit Folgen für Borussias Stürmer.

 Hatte im Spiel gegen den SC Freiburg viel Grund zum Jubeln: Breel Embolo (r.) freut sich mit Patrick Herrmann und Florian Neuhaus.

Hatte im Spiel gegen den SC Freiburg viel Grund zum Jubeln: Breel Embolo (r.) freut sich mit Patrick Herrmann und Florian Neuhaus.

Foto: AP/Martin Meissner

Als der Arbeitstag von Breel Embolo beendet war, bekam er den Abgang, den sich einer verdient hat, der zwei Tore geschossen und eines vorbereitet hat bei einem 4:2-Sieg seiner Mannschaft. „Embolo oho, Embolo oho oho“, tönte es aus der Nordkurve des Borussia-Parks nach dem Bundesligaspiel der Mönchengladbacher Borussia gegen den SC Freiburg. Auch wenn der Text nicht dem Original entsprach, das der Schweizer Stürmer in seiner Heimat gewöhnlich zu hören bekommt („O Embolo, O Embolo, O Embolo“), so genoss er den Moment doch sichtlich.

Borussia Mönchengladbach gegen SC Freiburg: die Fohlen in der Einzelkritik
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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Embolo war an diesem Sonntag, an dem Gladbach sich die Tabellenführung zurückholte, die sich RB Leipzig für eine Nacht geborgt hatte, der Mann des Spiels. Nicht nur wegen der drei Torbeteiligungen, sondern auch, weil er insbesondere den Spielfilm dieses „rassigen Fußballspiels“ (Gladbachs Trainer Marco Rose) personifizierte. Embolo erlebte eine emotionale Achterbahntour. Er schoss kurz nach der Pause das 2:1, vergab Minuten später einen Strafstoß (Rose grinsend: „Das war es erstmal mit den Elfmetern für Breel“), legte dann Patrick Herrmann das 3:1 auf und entschied schließlich mit dem 4:2 das Spiel. Die Entschlossenheit, die Wildheit, aber auch das Aushalten von Rückschlägen, all das sind Merkmale der Borussen in dieser Saison – Embolo vereinigte diese Facetten.

Borussia schaffte gegen die Freiburger wieder, was zuletzt nicht so gelungen war: einen Blitzstart. Der ist zum allgemeinen Prinzip des Gladbacher Spiels geworden. Schon nach drei Minuten gab es Marcus Thurams 1:0. „Wir sind sehr gut gestartet. Das haben wir in den vergangenen zwei Spielen nicht geschafft. Wir wissen aber, wenn uns das gelingt, wird es ein guter Tag und ein gutes Spiel, in dem wir unsere Torchancen haben werden“, sagte Embolo. Ein bisschen berauschen sich die Borussen an sich selbst. Zum dritten Mal in den letzten sechs Heimspielen gab es vier oder mehr Tore, insgesamt war es in der Liga der fünfte Heimsieg am Stück, dazu kommt das 2:1 gegen AS Rom.

Borussia Mönchengladbach gegen SC Freiburg: die Bilder des Spiels
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Foto: AP/Martin Meissner

Dass es gegen Freiburg zwischenzeitlich nochmal eng wurde und die Gäste nach dem Anschlusstreffer sogar die Chance zum 3:3 hatten, lag auch an Embolo. „Nach dem Elfmeter war es an mir, das Spiel wieder in die richtige Bahn zu lenken“, sagte er daher. Nach dem Fehlschuss stand er im Strafraum und vergrub das Gesicht in den Händen. Einige Kollegen kamen kurz vorbei, um ihn aufzumuntern. Die Botschaft kam an: Fünf Minuten später jubelte Embolo ausgelassen mit Herrmann, der seine Hereingabe sicher ins Netz geschoben hatte. Beim 2:1 war es umgekehrt gewesen, da hatte Herrmann die Vorarbeit für Embolo geleistet.

Fünf Tore und zwei Vorlagen hat er jetzt eingesammelt, der Ex-Schalker, der Doppelpack war sein erster als Gladbacher. „Es ist toll, als Stürmer will man immer treffen. Aber ich definiere mich nicht nur über Tore, sondern über die Art, wie ich spiele. Ich bin heute mit zwei, drei Aktionen, die gut für mich waren, gestartet. Da holt man sich die Pluspunkte und die Überzeugung“, sagte Embolo. Was er über sich sagt, gilt so für das ganze Team. „Das spricht für meine Mannschaft“, sagte Rose.

Borussia erfüllt, was der Trainer vor der Saison angekündigt hat: Auch wenn nicht alles perfekt läuft, sind es Spiele, die begeistern. „Wir haben die Fans wieder auf unserer Seite, sie sind von der ersten Minute da, wenn wir diesen aggressiven Fußball spielen, das hilft uns“, sagte Embolo. Er ist einer der Spieler, der mit seinem unbedingten Willen und mit seiner Körperlichkeit für eben diesen Fußball steht.

Nun freuen sich Embolo und die Borussen auf das große Spiel gegen die Bayern am Samstag. „Wir sind ja nicht die einzigen, die die Bayern ärgern. Es gibt ein paar Mannschaften, die verdient mit vorn dabei sind, ich denke da auch an Leipzig, Schalke oder Leverkusen. Es ist eine Aufgabe für die gesamte Bundesliga – und es läuft doch super. Es ist offen und es macht Spaß, die Spiele zu schauen“, sagte Embolo.

Er trug selbst bei Gladbachs 4:2 gegen Freiburg einen gehörigen Teil zum hohen Unterhaltungswert bei. „Er darf heute zufrieden einschlafen“, befand Rose zum Thema „Gladbachs Matchwinner“.

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