Beste Phase bei Borussia Breel Embolo hat einen doppelten Lauf

Mönchengladbach · Breel Embolo hat vier Tore in den vergangenen fünf Spielen erzielt. Die Grundlage für seinen Aufschwung: Der Schweizer ist schon lange gesund. Für den Endspurt kann sich Embolo noch drei Ziele setzen. Und dann?

Borussia Mönchengladbach: Startelf gegen Union Berlin
24 Bilder

So könnte Borussias Startelf gegen Union aussehen

24 Bilder
Foto: dpa/Uwe Anspach

Breel Embolo hat einen doppelten Lauf. Die Gesundheit des Schweizers war seit seiner unglücklichen Schalker Zeit ein Dauerthema, doch seit einigen Monaten kann der 25-Jährige so kontinuierlich und ohne Blessuren spielen, dass er am Samstag im 18. Ligaspiel in Folge für Borussia Mönchengladbach zum Einsatz kam. Im Hinspiel gegen den SC Freiburg feierte Embolo sein Comeback nach der bislang letzten Verletzungspause (Muskelfaserriss), nur zweimal stand er seitdem nicht in der Startelf.

Selbst als Joker untermauerte Embolo Ende Februar gegen den VfL Wolfsburg jedoch, dass mit ihm zu rechnen ist wie selten zuvor: In der 82. Minute erzielte er das wichtige 2:2 im Abstiegskampf. Dass der seit Sonntag Geschichte ist, daran hatte Embolo in den vergangenen Wochen einen großen Anteil. Vier Tore in fünf Spielen gingen auf sein Konto, beim 3:3 in Freiburg das zwischenzeitliche 2:0, bei dem Embolo unter Beweis stellte: Neben Verletzungen sind auch vergebene Chancen derzeit kein Thema.

Nachdem Embolo aus 16 Expected Goals in seinen ersten beiden Spielzeiten bei Borussia nur 13 Bundesligatore gemacht hat (drei zu wenig, gemessen an der Erfolgswahrscheinlichkeit seiner Abschlüsse), ist er nun einen Hauch im Plus: 6,9 Expected Goals, sieben Tore. Hinzu kommt Embolos beste Phase in der Schweizer Nationalmannschaft, für die er zuletzt in Wembley gegen England traf.

Borussia Mönchengladbach: Scorerliste - Alassane Plea und Jonas Hofmann top
20 Bilder

Borussias Scorerliste 2021/22

20 Bilder
Foto: dpa/Federico Gambarini

Man könnte meinen, dass dieser Angreifer – zumal seine besten Jahre gerade erst beginnen – essenziell sein müsste für das Gladbach nach dem bevorstehenden Umbruch. Während es von Embolo selbst keine offiziellen Verlautbarungen über seine kurzfristige Karriereplanung gibt, schrieb die „Bild“ zuletzt, er zeige keine Ambitionen, seinen 2023 auslaufenden Vertrag zu verlängern. Nach dem Freiburg-Spiel erschien ein Interview mit Embolo auf der Vereinshomepage, mit rein sportlichen Inhalten und ohne Bekenntnisse zu Borussia.

Klar ist, dass Embolo zu den „Jungs“ zählt, um die Sportdirektor Roland Virkus „kämpfen“ will. Im „Kicker“ kündigte er an, keinen seiner Top-Angreifer verkaufen zu wollen. Aber der Manager wird selbst wissen, dass Marcus Thuram, Alassane Plea und Embolo kaum in ein gemeinsames viertes Jahr bei Borussia gehen werden. Allein schon, weil alle Verträge nur noch bis 2023 gültig sind und sie in Summe knapp 50 Millionen Euro gekostet haben.

Embolos Tore sorgen somit mindestens dafür, dass es im Sommer einen Markt für ihn geben wird. Wobei seine Abgangs-Wahrscheinlichkeit einen Tick geringer sein dürfte als bei seinen beiden Kollegen aus der „French Connection“. Von allen umgarnten Borussen – wie sehr, das wird sich zeigen – ist bei Embolo zudem die Variante am denkbarsten, dass er zunächst mit einem auslaufenden Vertrag in die neue Saison geht und sich dann bei der Weltmeisterschaft für die Winter-Transferperiode ins Schaufenster stellt.

Drei persönliche Ziele, deren Erreichen auch Gladbach helfen würden, könnte sich Embolo bis zum Ende der Saison setzen: gesund bleiben, bei den Expected Goals im grünen Bereich bleiben, Borussias bester Liga-Torschütze werden. Drei Spieltage vor Schluss liegt er einen Treffer hinter Plea und Hofmann, inklusive DFB-Pokal hat er sie bereits überholt.

Spätestens dann wäre Embolos drittes Gladbacher-Jahr auch sein bestes. Dass seine beiden Weltklasse-Leistungen im Oktober beim 3:1 gegen Wolfsburg und beim 5:0 gegen den FC Bayern schon ein wenig Patina bekommen haben, liegt nicht an ihm.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort