Fan aus Leipzig Borussen-Dieter freut sich über „Landsmann“ Rose

Rottach-Egern · Gladbach-Fan Dieter Baensch aus Leipzig hat früher Radio-Übertragungen von Spielen des Opas von Marco Rose gehört. Nun freut er sich, dass ein Trainer aus Leipzig Borussia betreut.

Fans am Tegernsee: „Borussen-Dieter“ Baensch (l.) und Oliver Kranefeld.

Fans am Tegernsee: „Borussen-Dieter“ Baensch (l.) und Oliver Kranefeld.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Natürlich ist Dieter Baensch in Rottach-Egern. Die Borussen halten am Tegernsee zum achten Mal ihr sommerliches Trainingslager ab, er ist zum sechsten Mal dabei. Oliver Kranefeld hingegen ist Novize. Der Mann aus Freudenstadt ist zum ersten Mal angereist, indes: Wie Baensch, der als „Borussen-Dieter“ (79) bekannt ist in Fan-Kreisen, ist er sehr angetan von dem, was er auf dem Trainingsplatz am Birkenmoos und drumherum zu sehen bekommt.

„Das Training von Marco Rose sieht sehr gut aus und ich bin begeistert, von der Nähe, die die Fans hier zur Mannschaft haben können“, sagt Kranefeld (47), dessen Fanclub „Schwarzwälder Borussenfieber“ in diesem Jahr 25 Jahre alt wird. „Unser Fanclub wurde 1994 von den Exil-Berlinern Ralf und Enrico Ferl gegründet“, sagt Kranefeld.

Das Fanfest am Freitag ist für die Baensch und Kranefeld „natürlich Pflicht“. Die Vereinsführung und Teile der Mannschaft haben sich angekündigt für den traditionellen Abend im Sportlerheim am Trainingsplatz. „Es war im letzten Jahr ein großartiges Erlebnis, als die Spieler hier waren und man sich mit ihnen unterhalten konnte“, erinnert sich Baensch. Er gesteht, sogar Tränen in den Augen gehabt zu haben.

Knapp 500 Kilometer sind es von Rottach-Egern bis Leipzig. Von dort kommt Borussen-Dieter. Was ihn mit dem neuen Gladbach-Trainer verbindet. Denn Leipzig ist auch Roses Heimatstadt. „Ich habe damals im DDR-Radio Übertragungen der Spiele seines Opas Walter gehört“, erinnert sich Baensch. Das war in den 50er Jahren. „Ich erinnere mich, dass Walter Rose ein Abwehrspieler der BSG Chemie Leipzig war“, erzählt er.

Walter Rose war Nationalspieler und wurde 1951 mit 39 Jahren mit der BSG Chemie DDR-Meister. Er galt damals in der DDR als der Spieler mit den härtesten Freistößen und Elfmetern. Erst mit 42 Jahren beendete er seine aktive Karriere. Er machte insgesamt 151 Oberligaspiele, erzielte 26 Tore, galt über zwei Jahrzehnte als einer der besten deutschen Verteidiger und war eines der großen Fußball-Idole Leipzigs. Sein Enkel will sich nun bestenfalls in Gladbach einen ähnlich guten Namen machen.

Borussia Mönchengladbach: Bilder vom sechsten Tag im Trainingslager am Tegernsee in Rottach-Egern
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Gladbach-Profis schwitzen im Trainingslager

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Foto: Jens Dirk Päffgen

Baensch ist froh, dass nun quasi ein „Landsmann“ seinen liebsten Klub tief im Westen betreut. „Es ist toll, dass ein Leipziger Trainer bei Borussia ist“, sagt Baensch. „Darüber wird natürlich auch in der Stadt gesprochen, Borussia hat einen guten Ruf in Sachsen“, berichtet er.

Baensch trägt selbst dazu bei. „Ich gehe auch zu den Spielen von RB Leipzig - und zwar immer im Borussia-Outfit. Ärger hatte ich deswegen noch nie.“ Rose sei einer, der „unsere Sprache spricht und einer wie Du und Ich geblieben ist, das ist ganz, ganz toll“.

Baensch hat dem Trainer am Tegernsee „einen Talisman“ überreicht. „Ein wenig Glück braucht er ja auch“, sagt der Fan.

Ein Selfie mit Rose hat er natürlich schon bekommen. „Das war eine tolle Geschichte“, sagt Baensch. „Ich bin mit meinen fast 80 Jahren ja nicht mehr so geschickt mit dem Telefon. Da hat Marco Rose das Foto einfach selbst gemacht.“

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