Borussia gegen Arminia Diese Bilanz könnte ein gutes Omen sein für das Bielefeld-Spiel
Mönchengladbach · Gegen Arminia Bielefeld spielt Borussia im eigenen Stadion besonders gerne zu Null. Die starke Defensiv-Bilanz ist allerdings etwas kurios zustande gekommen.
Es war eine der spektakulärsten Szenen des Spiels – sie hatte nur ausnahmsweise nichts mit dem Offensivwirbel der Gladbacher an jenem Abend zu tun. Nach einer Stunde Spielzeit in der Heimpartei gegen Arminia Bielefeld kam im vergangenen April plötzlich Gäste-Stürmer Christian Gebauer völlig frei vor Yann Sommer zum Schuss. Doch Gladbachs Torwart parierte den Versuch aus wenigen Metern glänzend und sicherte damit seiner Mannschaft bei ihrer 5:0-Torgala das zu Null. Das wird sicherlich auch nun wieder Sommers Ziel sein, wenn am Sonntagabend (19.30 Uhr) Borussia und Arminia erneut aufeinandertreffen.
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Ein Gegentor gegen die Bielefelder hätte damals nicht wirklich weh getan, doch passte die Null hinten zur überzeugenden Gesamtleistung der Mannschaft an jenem April-Sonntag. Und es baute eine bemerkenswerte Statistik gegen die Arminia weiter aus: Denn gegen keinen anderen Gegner gelangen in der Bundesliga den Borussen prozentual mehr gegentorlose Spiele.
Das bezieht sich auf die Gesamtbilanz, da sind es 18 von 32 Partien, die ohne Gegentor absolviert wurden (56,3 Prozent). Noch höher liegt der Wert aber bei den Heimspielen, bei zehn der 16 Duelle stand die Null. Gegen keinen Klub, den Borussia mindestens zehnmal in der Bundesliga empfing, hat sie einen besseren Wert. Gegen den 1. FC Nürnberg (14 von 30) und Eintracht Braunschweig (neun von 19) sind es knapp unter 50 Prozent, und gegen Schalke, das aus quantitativer Sicht am häufigsten ohne Tor in Gladbach blieb (22-mal), liegt der Wert bei 45,8 Prozent.
Die Tatsache, dass Bielefeld zu den Lieblingsgegnern der Borussia zählt, begünstigt sicherlich auch eine solch starke Zu-Null-Bilanz – sie muss aber nicht zwangsläufig dazu führen. So hat Borussia beispielsweise gegen Hannover 96 daheim eine noch höhere Siegquote (78,6 Prozent) als gegen Bielefeld (75 Prozent), doch in den 28 Heimspielen gegen die Niedersachsen blieb sie „nur“ zwölfmal ohne Gegentor.
Borussias Zu-Null-Statistik gegen die Arminia ist auch aus einem anderen Grund bemerkenswert. Denn in den ersten fünf der 16 Heimpartien gab es gegen die Ostwestfalen immer mindestens einen Gegentreffer, insgesamt sieben – in den elf Spielen danach aber nur noch einen. Neun Heimspiele in Folge blieb Gladbach gegen Bielefeld ohne Gegentor, eine Bestmarke, die sich über einen Zeitraum von mehr als 27 Jahren erstreckt.
Im November 1981 schoss Karlheinz Geils das zwischenzeitliche 1:1 beim 1:3 der Gäste am Bökelberg. Es dauerte bis zum April 2009, ehe wieder ein Armine in Gladbach traf, diesmal im Borussia-Park. Robert Tesche, der immer noch in der Bundesliga aktiv ist und nun für den VfL Bochum spielt, erzielte damals den 1:1-Endstand.
Es war eines der wenigen Erfolgserlebnisse in Gladbach für die Arminen in den vergangenen Jahrzehnten. Es gab nur einen Sieg (gleich im ersten Gastspiel 1971) und insgesamt nur acht erzielte Tore. So darf Bielefeld getrost als Lieblingsgegner der Borussen bezeichnet werden. Ob das auch ein gutes Omen ist für das anstehende Duell, bei dem Gladbach den ersten Saisonsieg feiern will, wird sich am Sonntagabend zeigen.
