Borussia Mönchengladbach Bei Hecking steigt die Vorfreude

Mönchengladbach · Dieter Hecking hat sich zwei Wochen lang reingefühlt in seine Spieler. Jetzt naht der erste Ernstfall beim SV Darmstadt.

Borussia Mönchengladbach: Gewinner und Verlierer und Dieter Hecking
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Die Startelf-Chancen unter Hecking

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Foto: Dirk Päffgen

Zumindest eine Personalie ist klar. Nico Schulz wird am Samstag in Darmstadt nicht von Beginn an spielen. Der Außenbahnspieler, der in der Wintervorbereitung einen guten Eindruck gemacht hat, hat sich einen grippalen Infekt eingefangen und fehlt beim ersten Pflichtspiel des Jahres. Auch für Fabian Johnson, der zwar wieder da ist, aber lange gefehlt hat, dürfte es noch nicht für einen Einsatz reichen.

Wen er auf den teilweise recht holprigen Rasen des Stadions am Böllenfalltor schicken wird, dürfte Trainer Dieter Hecking weitgehend schon im Kopf haben. Genauere Auskünfte dazu gab es aber nicht am Donnerstag. Dafür stellte Hecking klar, dass er den Seinen doch recht eindeutig klargemacht habe, worum es geht im ersten Pflichtspiel nach der kurzen Winterpause.

"Es wäre natürlich sehr gut, mit drei Punkten zu starten", sagte der Trainer, "gerade in unserer Situation würde ein Sieg gut tun." Das ist an sich keine überraschende Feststellung, wenn ein Team nach 16 Spielen 16 Punkte hat und Platz 14 in der Bundesliga belegt. Seine Aufgabe in den vergangenen zwei Wochen war es, die Gründe zu erforschen, die zu dieser Situation geführt haben. Ausführliche Videostudien hat sich Hecking nicht gegönnt, "ich wollte mir lieber selber einen Eindruck verschaffen".

Er ist eben noch einer vom alten Schlag, keiner aus der Generation Laptop-Trainer. Er hat sich reingefühlt in seine Spieler über Einzelgespräche, hat auf dem Trainingsplatz auf jedes Detail geachtet und sich somit "einen ganz guten Überblick verschafft". Seine Beobachtungen sind zwar noch nicht ganz abgeschlossen, doch muss er nun entscheiden, wie er die Mission "Borussia aufpäppeln" angehen will.

Die Vorfreude, so Hecking, steige, und er will sich diese auch nicht allzu sehr durch den seltsamen Auftritt des Teams beim Telekom Cup in Düsseldorf vermiesen lassen. Er hat die Sache aufgearbeitet, gleich am Tag danach, indem er den eigentlich freien Tag gestrichen hat und Sonntag zum Training bat. Er wolle nicht zu viel Aufhebens darum machen, doch zwei freie Tage nach so einer Darbietung, das wäre es dann doch nicht gewesen. "Das Team hat verstanden, dass es in der Bringschuld ist und, dass es ein anderes Bild abgeben muss als in der Hinrunde", sagte Hecking.

Dass es im ersten Teil der Saison gerade in der Fremde nicht so lief (es gab nur den einen Punkt in Leipzig), ist für Hecking eher ein Randaspekt. Nun, diese Bilanz zu verbessern, ist sicher kein Kunststück, doch wäre es wohl nötig, das möglichst gleich im ersten Spiel zu schaffen.

Über jene, die das bewerkstelligen sollen, darf zumindest spekuliert werden. Yann Sommer im Tor, das dürfte klar sein. Davor eine Viererkette mit Tony Jantschke, Andreas Christensen, Jannik Verstergaard und Zugang Timothée Kolodziejczak für die Stabilität, davor die Sechser Christoph Kramer und Mo Dahoud, ein Renner und ein Spiel-Initiator. Vorn sind zwei Varianten denkbar: Einmal die "flache" mit zwei Außen (Thorgan Hazard, Oscar Wendt) und zwei Stürmern (Raffael, Lars Stindl). Oder Hecking setzt auf das von ihm oft "genutzte" 4-2-3-1 mit einer echten Spitze, die dann Josip Drmic sein könnte. Dann würde Wendt aus dem Team rutschen (oder anstelle "Kolos" hinten links verteidigen).

Hecking versichert: "Die Mannschaft hat das spielen nicht verlernt." Kämpfen soll sie in Darmstadt und auch danach, aber auch Fußball spielen, gab der Trainer vor. Und sagte: "Die Vorfreude steigt." Das sollte auch für sein Team gelten. Denn es kann am Samstag vieles klarstellen — bei einem Gegner, der, so Hecking, nach acht Niederlagen in Folge, auch "gehörig unter Druck ist".

(kk)
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