Olschowsky angeschlagen raus Borussias Saison endet mit 3:0-Sieg in Halle

Halle · Borussia hat mit dem 3:0-Sieg gegen den Halleschen FC die Saison offiziell beendet. Patrick Herrmann sorgte mit einem Doppelschlag für zwei frühe Tore gegen den Drittligisten. Jan Olschowskys verletzungsbedingte Auswechslung trübte den Abend, Lars Stindl kam nicht zum Einsatz.

 Doppeltorschütze in Halle: Borussias Patrick Herrmann (r.).

Doppeltorschütze in Halle: Borussias Patrick Herrmann (r.).

Foto: IMAGO/Jan Huebner/IMAGO/Michael Taeger

Als der Stadionsprecher am Mittwochabend im Leuna-Chemie-Stadion in Halle vor dem Anpfiff die Mannschaftsaufstellung von Borussia Mönchengladbach verkündete, jubelten die mitgereisten Gladbach-Fans im Gästeblock bei einem Namen: Lars Stindl. Doch der Wunsch, den 34-Jährigen noch einmal auf dem Rasen zu erleben, erfüllte sich für sie nicht. Stindl saß zwar auf der Bank, das allerdings nicht im Borussia-Trikot – und so wird der 2:0-Heimsieg am vergangenen Wochenende auf ewig Stindls letzter Auftritt als Borusse gewesen sein.

Ebenfalls nicht mit von der Partie war Nico Elvedi, der das Testspiel beim Drittligisten Hallescher FC erkrankt verpasste. Auch Stammtorwart Jonas Omlin durfte sich schonen, Jan Olschowsky stand von Beginn an im Tor. In Tony Jantschke, der die Elf von Trainer Daniel Farke als Kapitän aufs Feld führte, Marvin Friedrich und Alassane Plea standen gegen Halle drei Profis in der Startelf, die bereits beim 7:0-Sieg gegen den FC Oberneuland am Montag gestartet waren.

Das Testspiel war noch keine drei Sekunden alt, da unterbrach der Schiedsrichter die Partie – und das aus einem Grund, der die Spieler des FCH Spalier stehen und auch einige Borussen applaudieren ließ: Nach 309 Pflichtspielen für den Klub beendete Toni Lindenhahn seine Karriere, der 32-Jährige wurde nach seinem ersten Ballkontakt ausgewechselt – eine würdige Geste, mehr Spielzeit wäre aufgrund eines Knorpelschadens für ihn ohnehin nicht drin gewesen. Aaron Herzog, der bis 2020 in Gladbach spielte und ein Bundesligaspiel absolvierte, wurde vor der Partie ebenfalls offiziell verabschiedet.

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Dann aber rollte der Ball richtig – und zappelte in der siebten Minute erstmals im Netz der Heimmannschaft. Florian Neuhaus hatte Patrick Herrmann mit einem Steckpass durch die Mitte auf die Reise geschickt, der blieb vor Torhüter Daniel Mesenhöler cool und traf zur frühen Führung. Und aus dem nächsten sehenswerten Angriff entsprang gleich das zweite Gladbacher Tor: Nach einem Doppelpass mit Alassane Plea brachte Luca Netz den Ball in den Strafraum, der schließlich bei Jonas Hofmann landete. Der Schuss des Nationalspielers prallte gegen den Innenpfosten, Herrmann stand in der Mitte goldrichtig und staubte mit einem trockenen Schuss in den Winkel ab – 2:0 nach 13 Minuten hieß es auf der Anzeigetafel.

In den Folgeminuten kam der Drittligist, für den am Samstag noch das Finale im Sachsen-Anhalt-Pokal gegen den Oberligisten Einheit Wernigerode ansteht, durch zwei Distanzschüsse vor das Gladbacher Tor, Olschowsky musste jeweils aber nicht eingreifen. Borussia hatte die Partie wie erwartet im Griff. Offensiv zeigte sich Farkes Team spielfreudig und im Kurzpass-Modus, was mitunter aber einen schnellen Torabschluss verhinderte.

Zur zweiten Halbzeit kamen die Borussen unverändert aus der Kabine - und hätten drei Minuten nach Wiederanpfiff das 3:0 erzielen müssen, wenn Neuhaus eine Konterchance frei vor dem Tor nicht leichtfertig vergeben hätte. Besser machten es Hofmann und Plea wenig später, als Plea nach einem Pass von Hofmann nur noch einschieben musste. Dann gab es den ersten Wechsel: Der 18-jährige Ibrahim Digberekou ersetzte Jantschke in der Innenverteidigung.

Der bis dato aus Borussia-Sicht erfolgreich verlaufende Abend wurde in der 67. Minute getrübt, als Olschowksy nach einem Zusammenprall mit Schmerzen an der linken Hand ausgewechselt werden musste. Tobias Sippel ersetzte Olschowsky, bei dem ein längerer Ausfall wohl aber nicht zu befürchten ist. In der Schlussphase plätscherte die Partie ihrem Ende entgegen. Der eingewechselte Hannes Wolf hatte in der 79. Minute aus spitzem Winkel noch das 4:0 auf dem Fuß, doch Mesenhöler konnte parieren. Und ein paar Minuten später blieb der Österreicher nochmals mit einem Schussversuch an einem Abwehrbein hängen.

Wolfs Landsmann Stefan Lainer zog nach dem Spiel ein positives Fazit: „Wir hatten das Spiel im Griff. Wir mussten aufpassen, dass wir Halle nicht unterschätzen, das ist eine gute Mannschaft. Aber unter den Umständen haben wir es gut gemacht, es war ein verdienter Sieg. Jetzt können wir alle zufrieden in den Urlaub gehen.“ Noch nach der Partie trat der Gladbach-Bus die mehrstündige Heimreise an. Für die Spieler steht nun ein rund fünfwöchiger Urlaub an, im Borussia-Park soll am Donnerstag die von Manager Roland Virkus angekündigte „Generalanalyse“ stattfinden, um die Zukunft Farkes offiziell zu klären.

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