Borussia Mönchengladbach Ausrufezeichen Raffael

Mönchengladbach · Der 31 Jahre alte Brasilianer verlängert seinen Vertrag bei Borussia Mönchengladbach vorzeitig bis 2019, obwohl ihm ein finanziell lukrativeres Angebot eines anderen Fußball-Bundesligisten vorliegt.

Raffael: Rückblick auf seine Zeit bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Raffael

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Foto: imago sportfotodienst

Es ging gestern auch um Botschaften. Raffael trug seine auf dem T-Shirt. "Borussia M'gladbach 1900" stand darauf. Passender konnte das Outfit kaum sein zur Vertragsverlängerung. Ob es nun ein gewiefter PR-Schachzug in der Kleiderfrage war, oder ob Raffael selbst das Shirt aus dem Kleiderschrank gefischt hatte, war in dem Moment egal. Raffael war an diesem Tag das gelebte Bekenntnis zu den Borussen. Sein neuer Vertrag, den er gestern unterzeichnete, ist bis 2019 datiert und läuft zwei Jahre länger als der alte.

Raffael wird dann 34 Jahre alt sein, daher ist zu vermuten, dass er gestern seinen letzten Vertrag als Profispieler unterschrieben hat. Für immer Gladbach - so könnte man verkürzt sagen. Raffael gehört zu den Gesichtern, die für den Aufschwung am Niederrhein stehen. 15, 12 und 13 Tore hat er in seinen drei Spielzeiten für Gladbach erzielt - dreimal zweistellig, das schaffte in den ersten drei Jahren nur die Borussen-Ikone Günter Netzer.

Nun ist der introvertierte Raffael weit davon entfernt, ein neuer Netzer zu sein. Gleichwohl ist er der Vordenker des Spiels der Jetztzeit-Borussia. Er ist Takt- und Ideengeber in der Offensive, der Prototyp der Neuneinhalb. Sein Trainer André Schubert weiß, dass Spieler wie Raffael, die einen extrem entwickelten Torinstinkt haben, zugleich aber auch Spielmacherqualitäten und große Ballfertigkeiten besitzen, selten sind auf dem Markt.

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Sportdirektor Max Eberl war sichtlich stolz ob der Tatsache, dass Raffael verlängert hat. Ein Ausrufezeichen sei das, stellte Eberl klar und berichtete von einem namhaften Konkurrenten, der Raffael ein großes Gehalt geboten habe, um ihn zu einem Jobwechsel zu überreden. Wer dieser Konkurrent gewesen ist, ließ Eberl offen. Möglicherweise war es Borussia Dortmund, die um Gladbachs besten Torjäger der vergangenen drei Jahre buhlte, vielleicht um just entstandene Offensiv-Vakanzen zu beheben.

Raffael indes entschied sich zu bleiben. "Von Herzen", wie er versicherte, weswegen Eberl frohlockte, dass es manchmal eben nicht nur das Geld sei, was zähle, sondern auch "Softfacts" wie "das Miteinander" eine Rolle spielen bei der Entscheidung. Nun, ein bisschen gehobenes Gehalt dürfte auch eingeflossen sein in die Überzeugungsarbeit, doch versicherte Eberl, die Konkurrenz sei weit finanzkräftiger unterwegs als der Bundesligavierte der Vorsaison.

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"Ich und vor allem meine Familie fühlen uns hier sehr wohl. Warum soll ich dann wechseln? Meine Entscheidung, bei Borussia zu bleiben, kam also von Herzen", sagte derweil Raffael. "Die Verlängerung zeigt, dass wir mittlerweile ein Verein sind, bei dem man als Spieler nicht nur den ersten und zweiten Schritt machen kann, sondern auch den dritten und vierten", arbeitete Eberl eine weitere Botschaft heraus: Gladbach hat sich entwickelt. Der Blick auf die Statistik vermittelt eine weitere klare Botschaft: Raffael ist für Borussia ein Erfolgsgarant. Seit er da ist, hat sich sein Arbeitgeber immer für den Europapokal qualifiziert. Das ist eine Bilanz, die sicher sowohl der Spieler als auch der Klub bis 2019 gern beibehalten würden.

(RP)
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