Borussia Mönchengladbach Borussia — auf dem Zahnfleisch in die Winterpause

Mönchengladbach · Müde Beine, müde Köpfe, viele Konzentrationsfehler, wenig Handlungsschnelligkeit - Borussias 0:5 in Leverkusen hat gezeigt, dass die Gladbacher sich nur noch mit einigen Resten Sprit im Tank in Richtung Winterpause bewegen.

Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik zum 0:5 gegen Bayer 04 Leverkusen
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Bayer - Borussia: Die Fohlen in der Einzelkritik

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"Man merkt einfach, dass die Mannschaft auf dem Zahnfleisch geht. Die Luft wird immer dünner", sagt Sportdirektor Max Eberl.

Die Fehler bei den fünf Gegentoren sprachen dabei die wohl deutlichste Sprache: Tony Jantschke vor Stefan Kießlings Kopfballtor zum 0:1? Zu langsam. Mo Dahoud, Andreas Christensen und Nico Elvedi vor Chicharitos 2:0? Zu langsam. Lars Stindl und Granit Xhaka bei Kießlings 3:0? Zu langsam. Elvedis Ballverlust vor Chicharitos 4:0? Gedanklich zu langsam. Oscar Wendt vor dem 0:5 gegen Karim Bellarabi? Zu langsam. Christensen beim 0:5 von Chicharito? Zu langsam. "Wir sind bestraft worden für eine schlechte Leistung", sagt Torhüter Yann Sommer.

Doch es sind auch andere Details als nur die Fehler vor Gegentoren, die zeigen, dass Gladbachs verletzungsbedingt ausgedünnter Kader den Belastungen einer Hinrunde auf drei Hochzeiten nun am Ende doch Tribut zollen muss.

Bayer 04 Leverkusen - Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik der Werkself
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Bayer - Borussia: Die Werkself in der Einzelkritik

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Bestes Beispiel: Mo Dahoud wirkt überspielt, er agiert fahrig nach vorne und fahrig nach hinten - für einen 19-Jährigen absolut verständlich, aber eben ein Fakt. Und ohne seine Struktur und Passsicherheit nach vorne fehlte Gladbach eben ein Mittel, eine an der Mittellinie verteidigende Bayer-Mannschaft auszukontern. "Wir haben es nicht geschafft, sie zu überspielen", sagt Tony Jantschke.

0:5 in Leverkusen - Höher verlor Borussia zuletzt am 18. September 2010 ein Pflichtspiel, damals war es das 0:7 in Stuttgart. Neun Gegentore in zwei aufeinanderfolgenden Spielen - so viele wie zuletzt im September 2012, als man erst 0:5 in Dortmund und dann 2:4 gegen Istanbul verlor. 28 Gegentore bedeuten aktuell die drittschlechteste Abwehr der Liga - das ansehnliche Spektakel nach vorne wieder mit mehr defensiver Stabilität zu unterfüttern, wird eine Hauptaufgabe für André Schubert in der Rückrundenvorbereitung sein.

Borussia Mönchengladbach: Frust nach erster André-Schubert-Pleite
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Enttäuschte Gladbacher nach erster Schubert-Pleite

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Dass Borussia ob der Personalsituation die Hinrunde auf dem Zahnfleisch beenden würde, dürften jedem - ob Verantwortlicher oder Fan - bewusst gewesen sein. Nun gilt es im Pokal gegen Bremen und zum Ligaabschluss gegen Darmstadt, das Zahnfleisch eben noch zweimal möglichst belastbar zu gestalten.

"Wir haben jetzt noch eine Woche, und die wollen wir bestmöglich abschließen", sagt Eberl. Mit einem Überwintern im Pokal und - bei einem Sieg gegen die Lilien - dann 29 Punkten in der Liga (das wären zwei mehr als vor einem Jahr) wäre das der Fall.

(are/klü)
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