Gestern gab es die Schlüssel für das nette Einfamilienhaus, etwas außerhalb Gladbachs, beim Notar. "Das hat ein bisschen gedauert", sagt der 23-Jährige. "Wir haben uns zehn, zwölf Häuser angeschaut, aber das hier gefiel mir auf Anhieb." Also haben es "die Hahns" direkt mal gekauft. "Ich habe schließlich einen Vierjahresvertrag unterschrieben", sagt Hahn. "Und ich gehe davon aus, dass ich den auch erfülle." Also lohnt sich der Kauf der Immobilie durchaus.

Für Hahn ist das ein Aufstieg. "Unsere Wohnung in Augsburg war schon echt toll, aber ein Haus mit Garten ist super. Vor allem für den Hund." Denn André Hahn wohnt nicht nur mit Freundin Ragna zusammen, auch für einen kleinen Chihuahua ist noch Platz. Ist das nicht so ein Modehund? "Nein", betont Hahn, "das ist kein Handtaschenhund. Unserer ist groß, hat keine Glubschaugen, ein schönes Fell - und ist auch noch gut erzogen." Der Fußballer kennt sich mit den gängigen Klischees über die Hunde der Stars und Sternchen - auch Milliardärserbin Paris Hilton besitzt einen Chihuahua - also bestens aus. Damit will sich Hahn aber gar nicht vergleichen. "Unser Hund darf nicht aufs Bett oder das Sofa." Ein Haustier also, kein Accessoire.

Am Wochenende werden die Möbel von Augsburg nach Gladbach gebracht, am Montag beginnt die Vorbereitung der Borussen auf die kommende Saison. Hahn freut sich diebisch. "Die erste Woche Urlaub ist immer toll", sagt der 23-Jährige. "Aber schon ab Woche zwei fängt es wieder an zu kribbeln." Vor allem freut er sich auf Trainer Favre. "Er war mit ausschlaggebend dafür, dass ich nach Gladbach gekommen bin", sagt Hahn. "Ich bin überzeugt, dass ich helfen kann."

Fast wäre aus dem Urlaub des Offensivspielers gar nichts geworden, immerhin war Hahn im 30er-Kader der Nationalmannschaft. Doch nach dem Testspiel gegen Polen wurde er wieder aussortiert - und beobachtet die WM nun am Fernseher. "Da ich aber jetzt schon zweimal bei der Nationalmannschaft war, verfolge ich die deutschen Spiele noch anders als vorher", sagt Hahn. "Schließlich kennt man die Jungs jetzt alle."

Der deutschen Mannschaft traut er jedenfalls eine Menge zu. "Das ist ne gute Truppe, ich denke, unsere Jungs kommen weit. Zumal unsere Angstgegner Spanien und Italien schon rausgeflogen sind." Allgemein überrascht Hahn, wie stark die vermeintlichen Außenseiter auftrumpfen. "Das ist wirklich unfassbar, wie die spielen. Vor allem von Chile halte ich viel." Und die Favoriten? "Brasilien hat im letzten Spiel zwar endlich mal überzeugt, aber das wird nicht reichen zum Turniersieg. Holland ist auch stark. Aber ich denke wirklich, dass wir das packen können."