Pokal-Halbfinale 2001 ging verloren Arie van Lents Drama gegen Union Berlin

Mönchengladbach · 2001 gab es Borussia Mönchengladbachs bisher einzige Spiel gegen Union Berlin. Torjäger Arie van schoss erst zwei Tore - und traf dann nicht im Elfmeterschießen.

 Arie van Lent.

Arie van Lent.

Foto: Borussia

Arie van Lent war auf dem besten Weg zum Pokal-Helden. Er hatte getroffen in der 61. und 67. Minute des Pokal-Halbfinals der Borussen bei Union Berlin an jenem 6. Februar 2001, und es schien, als reiche das knappe 2:1 für den Einzug ins DFB-Pokal-Finale. Allein die Qualifikation für das Endspiel in Berlin hätte gereicht, um im UEFA-Cup dabei zu sein. Was wäre das für eine Erfolgsgeschichte gewesen: Borussia steigt nach zwei Jahren in Liga zwei wieder auf, steht erstmals seit 1995 wieder im Pokalfinale und spielt zudem noch international.

Doch es kam anders. Van Lent war am Ende nicht der strahlende Held, sondern ein tragischer. Denn Union glich im Tollhaus an der Alten Försterei noch aus und im Elfmeterschießen vergab neben Max Eberl ausgerechnet der Doppel-Torschütze. „Ich hatte zwei Tore gemacht und war mir auch total sicher, dass ich treffe“, erinnert sich van Lent an das Drama, an dessen Ende in Köpenick gefeiert und in Gladbach getrauert wurde. „Es war sehr, sehr ärgerlich. Wir hatten eine gute Mannschaft, die das Finale verdient gehabt hätte“, gesteht van Lent.

Es war das bislang einzige Pflichtspiel zwischen Borussia und den „Eisernen“, weswegen es, auch wenn es  mehr als 18 Jahre her ist, noch etwas aufzuarbeiten gibt. Am Samstag gibt es die Gelegenheit, das zu tun, wenn Gladbach beim Aufsteiger antritt. Torwarttrainer Uwe Kamps stand 2001 im Tor, Sportdiektor Eberl und Scouting-Chef Steffen Korell gehörten zur Abwehrreihe und Präsidiumsmitglied Hans Meyer war Trainer. Es werden unschöne Erinnerungen hochkommen an den Berlin-Krimi. „Wenn ich jetzt im Fernsehen Bilder der Spiele von Union sehe, erkenne ich die Stimmung von damals wieder. Es wird  sicher wieder ein heißes Eisen“, sagt van Lent.

Er und seine Kollegen wussten 2001, was auf sie zukommt. „Wir haben Union sicher nicht unterschätzt. Wir haben ja auch fast alles richtig gemacht“, sagt der Ex-Stürmer, der heute die U23 der Borussen trainiert. Das „fast“ reichte nicht. Unions Ausgleich war indes mindestens diskutabel, die Szene wäre heute wohl ein Fall für den Video-Assistenten gewesen. Doch den gab es nicht. So schied Borussia aus. 18 Jahre später ist sie erneut Favorit. „Die Jungs haben es bisher gegen Gegner von weiter unten sehr seriös gemacht“, sagt van Lent. Das wäre wieder der Schlüssel zum Erfolg. Wobei es keine Garantie ist. Siehe 2001 und Arie van Lents Drama.

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