Top-Stürmer mit einigen Bärendiensten Die zwei Gesichter von Borussias Plea

Mönchengladbach · Alassane Plea zeigt in dieser Saison seine sportliche Klasse, er ist Borussias Top-Scorer in der Bundesliga mit zehn Toren und zehn Assists. Der Franzose hat seinem Team aber auch einige Male geschadet.

 Alassane Plea ist fußballerisch einer der Top-Männer bei Borussia. Er hat seinem Team aber auch schon Bärendienste erwiesen.

Alassane Plea ist fußballerisch einer der Top-Männer bei Borussia. Er hat seinem Team aber auch schon Bärendienste erwiesen.

Foto: Poolfotos/Dirk Päffgen

Seit Alassane Plea im Sommer 2018 für Borussias  bisherige Rekordablöse von 23 Millionen Euro von OGC Nizza an den Niederrhein gewechselt ist, hat er sein Team sportlich zweifelsohne bereichert. Nach seinen zwölf Saisontoren in der vergangenen Spielzeit hat sich der Franzose unter Marco Rose sogar noch gesteigert. Er ist auf einem ähnlichen Tor-Kurs, hat zehn Treffer in der Bundesliga auf dem Konto, hat aber in Sachen Assists deutlich zugelegt. Elf Vorlagen hat er bereits, in der vergangenen Saison waren es nur vier. Plea hat in der Rose-Zeit schon viele gute Dienste getan – doch auch einige Bärendienste. Plea ist ein Spieler mit zwei Gesichtern.

Borussia Mönchengladbach: Scorerliste - Alassane Plea und Jonas Hofmann top
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Borussias Scorerliste 2021/22

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Dass Borussia in Freiburg 0:1 verlor, hat auch mit seiner Person zu tun. Zwar spielte Plea zu Beginn gut, doch seine Gelbe Karte in der 22. Minute wegen Ballwegschlagens warf ihn aus der Bahn. Es war danach kaum etwas zu sehen von ihm, erst in der 69. Minute tauchte er wieder richtig auf: Da wurde er nach einem Foul an Robin Koch vom Platz gestellt. Geholfen hat Plea seinem Team am Freitagabend also nicht, eher im Gegenteil. „Mit der Gelb-Roten Karte war das Spiel dann entschieden“, sagte Trainer Marco Rose, der den Platzverweis als „ein Witz in der Summe“ bezeichnete, aber auch wegen der ersten Gelben Karte betonte: „Da muss ich sicherlich auch mit Plea reden, dass er den Ball tunlichst liegen lassen sollte.“

Denn mit einem solchen Moment der Disziplinlosigkeit hat der 27-Jährige seinem Team in dieser Saison schon einmal geschadet. Beim Spiel in Leipzig meckerte Plea beim Stand von 2:0 für Borussia nach einem nicht gegebenen Foul an ihm derart vehement, dass er verwarnt wurde. Er reagierte darauf mit abfälligen Gesten, die ihm einen Platzverweis bescherten. In Unterzahl konnte Gladbach den Vorsprung dann nicht über die Zeit bringen und kassierte kurz vor Schluss den Ausgleich zum 2:2.

Alassane Plea im Porträt - aus Nizza zum Knipser bei Gladbach
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Das ist Alassane Plea

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Doch auch sportlich gab es schon einen Moment, der sehr wichtige Punkte gekostet hat. Beim Heimspiel gegen Hoffenheim verschoss Plea beim Stand von 1:0 einen Elfmeter. Er setzte sich vor der Ausführung gegen den bis dato sicheren Lars Stindl, der in dieser Saison zum Last-Minute-1:1 in Rom und zum 2:0-Endstand gegen Paderborn per Strafstoß getroffen hatte, durch, verschoss und Hoffenheim kam so kurz vor Schluss zum 1:1.

Natürlich ist Plea in den drei Fällen nicht allein dafür verantwortlich, dass Borussia Punkte verloren hat, doch seine Aktionen haben eine wichtige Rolle in den Geschichten dieser Partien gespielt. Genauso hat der Franzose viel Gutes bewirkt, zuletzt beim 4:1 gegen Union Berlin war er mit zwei Assists und einem Tor ein entscheidender Mann, sein Doppelpack beim 3:1 gegen Mainz war siegbringend, ebenso sein Einsatz als Joker beim 3:2-Erfolg in Augsburg.

Für Borussia wäre es natürlich wünschenswert, wenn man in der Zukunft nur noch dieses Gesicht von Plea sehen wird, das des sportlichen Ausnahmekönners. Auch daran wird Rose im Gespräch mit dem Franzosen ansetzen. Der Auftrag an Plea wird lauten: ,Mach’ sportlich weiter wie bisher, aber konzentrier’ dich und hab’ dich im Griff.’

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