Taktik ging voll auf Hütter verteilt Sonderlob nach Borussias 3:1-Erfolg

Mönchengladbach · Taktisch zeigte Borussia Mönchengladbach gegen RB Leipzig eine reife Leistung. Zwar wurde der Matchplan durch die Rote Karte von Nico Elvedi durchkreuzt, doch auch die Unterzahl überstand Gladbach schadlos. Was gegen Leipzig besonders gut klappte und was Adi Hütter dazu sagt.

Borussia Mönchengladbach: Noten und Einzelkritik gegen RB Leipzig
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Borussia - RB Leipzig: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Marius Becker

Ein Steilpass von Florian Neuhaus und ein Laufweg von Lars Stindl genügten am Montagabend in der 17. Spielminute, um auf Höhe der Mittellinie vier Leipziger zu überspielen. Mit dem darauffolgenden Pass auf Lainer waren die Gladbacher binnen Sekunden bis kurz vor den Strafraum gekommen. Nach dem Ballverlust eroberte Lainer den Ball postwendend zurück, ehe er über Hofmann, Stindl und mit Hilfe des Leipzigers Konrad Laimer bei Breel Embolo landete.

Gladbachs Adi Hütter gefiel, wie sich die Gladbacher durchs Zentrum kombinierten, seinem Trainer-Kollege Domenico Tedesco, der mit seiner Mannschaft in dieser Saison noch zwei Titel holen kann, selbstredend nicht. „Beim ersten Gegentor sind es drei, vier Pass-Stafetten, die uns da aushebeln. Das ist einfach zu billig“, sagte Tedesco auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Dank Borussias anfänglicher Hoheit im Ballbesitz, der nach 25 Minuten bei 64 Prozent lag, überzeugten die Gladbacher mit Passsicherheit und cleveren Lösungen, die vor allem Manu Koné, Florian Neuhaus, Jonas Hofmann und Lars Stindl immer wieder parat hatten. „Wir sind relativ oft gut durchs Zentrum gekommen, weil wir schnell gespielt haben und die Tiefe hatten. Das hat mir sehr gut gefallen“, sagte Hütter.

Taktisch ging Hütters Plan über weite Strecken auf, die Leipziger kamen trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichstreffers vor allem in der ersten Halbzeit nicht dazu, die Borussen im Spielaufbau zu stören. „Wir haben einiges umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir wollten, wenn Leipzig im 5-3-2 anläuft, mit der Dreierkette aufbauen. Wenn sie im 5-2-3 anlaufen, wollten wir einen zentralen Mittelfeldspieler in den Spielaufbau hinten hineinstellen“, erklärte Hütter.

Und es funktionierte: Attackierte Leipzig in vorderster Reihe mit einem Mann mehr, ließen sich Koné oder Neuhaus fallen, um Überzahl zu schaffen. Davon profitierte Lainer, der bei einigen Angriffen beinahe in Mittelstürmer-Position auftauchte, weil sich Jordan Beyer in Gladbachs Viereraufbau stark nach rechts orientierte. Dadurch musste Leipzigs Defensive im Zentrum einen weiteren Gegenspieler im Auge behalten.

Nach der Roten Karte für Nico Elvedi in der 64. Spielminute ging es für die Borussen zunächst darum, nicht einzuknicken und die Drangphase der Gäste, die mit Beginn der zweiten Halbzeit gestartet war, schadlos zu überstehen. Hütter nahm den offensiven Stindl raus und brachte Innenverteidiger Marvin Friedrich, doch die Kontrolle über das Spiel hatte weiter Tedescos Team. „Da waren wir eine Spur lang zu passiv“, bemängelte Hütter. Ein konzentriert vorgetragener Angriff brachte in der 77. Minute die Erlösung, Hofmanns zweiter Treffer sorgte für die Entscheidung.

Rund um dieses Tor hatte sich insbesondere Borussias Torwart Yann Sommer ausgezeichnet, der die Versuche von André Silva, Dani Olmo und Angelino stark parierte. „Du brauchst in der Phase einen guten Torwart und auch mal einen Ball, der woanders hinspringt. Das ist das erkämpfte Glück, das auch im Fußball dazugehört“, sagte Hütter, der seine Mannschaft nun auf das Duell mit seinem Ex-Klub Eintracht Frankfurt (Sonntag, 15.30 Uhr) vorbereiten wird.

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