Borussias Belgier vor Einigung mit BVB Hazard reist wegen Verhandlungen nicht mit nach China

Mönchengladbach · Thorgan Hazard ist nicht mit Borussia Mönchengladbach nach China gereist. Der Belgier durfte zuhause bleiben, weil sich sein Wechsel zu Borussia Dortmund anbahnt.

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Foto: dpa/Marius Becker

Für Thorgan Hazard war das 0:2 gegen Borussia Dortmund definitiv das letzte Spiel für Borussia Mönchengladbach. Eigentlich sollte es das Testspiel beim chinesischen Erstligisten Guangzhou R&F am Mittwoch sein, doch die Borussen sind ohne den Belgier unterwegs ins Reich der Mitte. Hazard bleibt, so teilten die Gladbacher mit, wegen des sich anbahnenden Vereinswechsels in Deutschland. Damit dürfte klar sein, dass der 26-Jährige in den nächsten Tagen als neuer Spieler des Vizemeisters Borussia Dortmund vorgestellt wird.

Borussias Sportdirektor Max Eberl und sein Kollege Michael Zorc hatten schon am Samstag angedeutet, dass eine Einigung bevorstehe. Hazard selbst hatte in einer belgischen Zeitung verraten, dass er sich auf die gemeinsame Zeit dem Axel Witsel beim BVB freue. Zwischen 30 und 40 Millionen Euro wird der Transfer den Gladbachern bringen. Ein Ex-Borusse hat bereits beim BVB unterschrieben: Nico Schulz, der von 1899 Hoffenheim nach Dortmund wechselt.

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Foto: Karsten Kellermann

Inwieweit die Borussen anders herum Interesse an BVB-Spielern haben, die bei den Westfalen keine gute Perspektive mehr haben, ist offen. Maximilian Philipp wäre einer, der wohl ins System des künftigen Gladbacher Trainers Marco Rose passen würde. Philipp wird allerdings mit dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht. Auch zwei Belgier sind im Verdacht, Hazard-Nachfolger zu werden: Düsseldorfs Benito Raman und Leandro Trossard vom KRC Genk wurden zuletzt genannt, beide haben „Linksaußen“ in ihrer Jobbeschreibung stehen.

Hazard ist derweil nicht der einzige Spieler, der die China-Reise nicht mitmacht. Yann Sommer, Michael Lang, Nico Elvedi und Denis Zakaria bestreiten noch vom 5. bis 9. Juni mit der Schweizer „Nati“ das Finalturnier der Nations League. Michael Cuisance nimmt vom 23. Mai bis zum 15. Juni mit der französischen U20-Auswahl an der U20-WM in Polen teil. Mattias Ginter absolviert am 8. und 11. Juni noch zwei EM-Qualifikationsspiele mit dem deutschen Team. Zudem fehlen der verletzte Lars Stindl (Schienbeinbruch) und Mamadou Doucouré. Aus der U23 sind dafür Mika Hanraths, Aaron Herzog und Justin Steinkötter dabei.

Auch Trainer Dieter Hecking ist nicht mitgereist nach China. Für ihn war wie für Hazard das Spiel gegen den BVB der Schlusspunkt seiner Zeit in Gladbach. Hecking wird sich in den kommenden Tagen sortierte Gedanken über seine Zukunft machen. Ob die dann tatsächlich beim Zweitligisten Hamburger SV liegt, wie vielfach spekuliert wird, wird sich zeigen. Auch Heckings Co-Trainer Dirk Bremser fehlt in Asien. Beim Testspiel in Guangzhou am Mittwoch (20 Uhr Ortszeit) und beim öffentlichen Training am Dienstag werden Co-Trainer Frank Geideck sowie die Torwarttrainer Uwe Kamps und Steffen Krebs das Team betreuen.

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Foto: AP/Martin Meissner

Die Gladbacher sind am Sonntagnachmittag nach Frankfurt gereist, von da ging es über Dubai nach Guangzhou im Süden Chinas. Donnerstag reist der 60-köpfige Tross nach Shanghai weiter, wo die Borussen seit 2018 ein Büro haben. Samstag geht es dann zurück nach Deutschland. Neben den Borussen sind auch die beiden anderen Europa-League-Teilnehmer, der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt, nach China gereist. Schalke 04 fährt im Rahmen der Saisonvorbereitung dorthin.

Die Deutsche Fußball-Liga unterstützt das Engagement der Klubs. „Digitalisierung und Globalisierung werden dem deutschen Profifußball in den kommenden Jahren weitere Chancen eröffnen. Dazu gehört die Präsenz in internationalen Märkten“, erklärte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert im Jahresreport 2019. Die DFL selbst hat Auslands-Dependancen in New York, Singapur und China zur Anbindung an die dortigen Märkte und zur Unterstützung der Bundesligisten auf ihren Touren.

(kk)
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