Borussia erinnert sich an den 16. Juni Dieser Sieg gegen Wolfsburg kann ein Vorbild sein

Mönchengladbach · Im Juni besiegte Borussia ihren nächsten Gegner souverän mit 3:0. Defensiv war es die wohl beste Saisonleistung, offensiv schlugen die Fohlen stets im richtigen Moment zu. Für Trainer Marco Rose gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten.

 Im bislang letzten Aufeinandertreffen waren die Borussen um Jonas Hofmann (rechts) von Kevin Mbabu und seinen Wolfsburger Kollegen nicht zu bezwingen.

Im bislang letzten Aufeinandertreffen waren die Borussen um Jonas Hofmann (rechts) von Kevin Mbabu und seinen Wolfsburger Kollegen nicht zu bezwingen.

Foto: AP/Federico Gambarini

Das 4:2-Offensivspektakel gegen Freiburg? Die erste Halbzeit gegen Leipzig mit der Dreierkette? Der Last-Minute-Sieg gegen die Bayern nach Rückstand? Oder zuletzt der 3:1-Derbysieg gegen Köln, der noch eine Spur deutlicher hätte ausfallen können? Borussia Mönchengladbach hat in 46 Pflichtspielen unter Trainer Marco Rose manch eine starke Leistung gezeigt, von der sich die Fohlen heute noch etwas abschauen können.

Das 3:0 gegen den VfL Wolfsburg am 16. Juni dieses Jahres ist nicht das klassische Blaupausen-Spiel der Rose-Zeit, aber allein das Resultat ließ aufhorchen. Nur gegen den FC Augsburg hat Borussia seit dem Beginn der vergangenen Saison mal mit mehr als drei Toren Unterschied gewonnen. Und auch die Null hinten bietet einen seltenen Anblick: Nach 20 Ligaspielen 2020 können Gladbach und Keeper Yann Sommer erst zwei weiße Westen vorweisen.

„Es ist richtig, dass wir die positiven Dinge aus dem Spiel von damals mitnehmen. Der Gegner hat sich in Teilbereichen anders aufgestellt, aber die Abläufe sind klar und gut bei Wolfsburg, das muss man sagen“, sagt Rose. „Das müssen wir verteidigen, in der Partie haben wir das gut gemacht. Deshalb macht es Sinn, noch mal darauf hinzuweisen und gute Szenen zu zeigen.“

Vor genau vier Monaten stand Borussia mächtig unter Druck gegen die „Wölfe“. In Freiburg und gegen die Bayern hatte es erstmals unter Rose zwei Niederlagen in Folge gegeben, die Fohlen waren von Bayer Leverkusen überholt worden und wussten: Selbst wenn sie die letzten drei Saisonspiele alle gewinnen, muss Bayer mindestens einmal patzen, damit es noch reicht für die Champions League.

Jonas Hofmann brachte Gladbach bereits in der zehnten Minute in Führung. Er schloss einen Vertikal-Angriff über Lars Stindl und Breel Embolo im Stile eines Torjägers ab und schoss nach einer halben Stunde auch das 2:0. Stindl sorgte mit dem 3:0 in der 65. Minute rechtzeitig für die Entscheidung, bevor Wolfsburg sich überhaupt Gedanken machen konnte, ob in diesem Spiel noch etwas gehen könnte.

Dass die „Wölfe“ in der Torschussstatistik am Ende mit 12:11 vorne lagen, führt auf die falsche Fährte. Die meisten Versuche der Gäste wurden zentral und ungefährlich aus 20 bis 30 Metern abgefeuert. Unterm Strich war es die vielleicht souveränste Defensivleistung der Borussen in jener Saison.

Borussia Mönchengladbach: Die "Fifa 21"-Ratings der Fohlenelf
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„Fifa 21“-Ratings der Borussen

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Foto: dpa/Marius Becker

Verzichten mussten sie damals auf Denis Zakaria, Alassane Plea und Marcus Thuram, der im goldenen Trainingsanzug auf der Tribüne saß und seine Kollegen anfeuerte. Dass Plea und Thuram nun nicht nur dabei, sondern immer besser in Form sind, sollte Gladbachs Chancen auf den zweiten Saisonsieg zuträglich sein.

Rose trifft in Wolfsburg-Coach Oliver Glasner auf einen alten Bekannten. 2019 wechselten Österreichs Meistertrainer und der Trainer des Vizemeisters Linzer ASK gemeinsam nach Deutschland. „Ich freue mich immer, wenn ich ihn sehe“, sagt Glasner über Rose. „Er ist ein sehr authentischer und sehr sympathischer Trainer. Seine Erfolge sprechen für seine Arbeit und für ihn als Person.“ Glasner und sein Team sind bislang als Minimalisten unterwegs: drei Spiele, drei Unentschieden, 1:1 Tore. Diese Serie will Borussia am Samstag (20.30 Uhr/Dazn) beenden.

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