19 Minuten Schweigen Gladbach-Fans setzen Proteste gegen Leipzig fort

Mönchengladbach · Zum vierten Mal trifft Borussia am Samstag auf RB Leipzig, zum vierten Mal gibt es eine Protestaktion gegen den Klub, der 2009 das Startrecht des Oberligisten SSV Markranstädt übernommen hat. In den ersten 19 Minuten soll in Anlehnung an Borussias Gründungsjahr 1900 geschwiegen werden.

Protest-Choreo der Borussia-Fans in Leipzig
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"Das vierte Spiel unserer Borussia gegen das Kommerzprodukt aus Leipzig steht an. Unabhängig von der sportlichen Etablierung Red Bulls in der Bundesliga, die mit viel Geld erkauft und entgegen Grundsätzen wie der 50+1-Regelung erreicht worden ist, dürfen Spiele gegen dieses Produkt niemals zur Normalität werden", heißt es in einer Mitteilung der Ultras von Sottocultura. Nach Ablauf der 19 Minuten sei es jedoch wichtig, "Vollgas zu geben, um den Protest gegen Red Bull zu artikulieren und unseren Traditionsverein seit 1900 zu supporten". Auch der FPMG Supporters Club steht hinter dem Aufruf, der jedoch nicht in der kompletten Fanszene auf Begeisterung stößt.

"Traditionsverein seit 1900" - ein großes Banner mit dieser Aufschrift dürfte wie bei den vorherigen Aufeinandertreffen mit RB in der Kurve hängen. In Leipzig haben die Fans bislang zweimal eine Choreo gezeigt. Einmal wurde sie garniert mit eigens angefertigten Schals, zuletzt im September 2017 mit Pappschildern, die den Schriftzug "Scheiss RB" ergaben.

Nach dem ersten Heimspiel gegen RB vor knapp einem Jahr gab es Ärger wegen zweier Banner, auf denen zu lesen war: "Wir verurteilen jeden geworfenen Stein … der Euch Kunden nicht getroffen hat." Zwei Wochen vorher waren Leipziger Fans in Dortmund zum Teil mit Steinen beworfen worden. Borussia musste 38.000 Euro Strafe zahlen, die der DFB allerdings aufgrund mehrerer Vergehen der Fans verhängte.

Auf den zahlreichen anderen Transparenten im Februar 2017 äußerten die Gladbacher Fans dagegen größtenteils sachlich Kritik an RB Leipzig, am DFB und dem "System". Auch Präsident Rolf Königs wurde ein Banner gewidmet. Er hatte unserer Zeitung damals vorab gesagt, er wünsche sich entweder gar keine Plakate oder nur eines, das Borussias Familienfreundlichkeit hervorhebe. "Trinkt mehr Milch" stand in humorvoller Anlehnung an Leipzigs Hauptsponsor, einen großen Energydrink-Hersteller, ebenfalls auf einem Plakat.

(jaso)
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