Für das Bayern-Spiel Borussia hofft auf Embolos Rückkehr

Mönchengladbach · Der Stürmer verletzte sich beim 1:3 gegen Bayer Leverkusen. Ob er beim FC Bayern spielen kann, ist offen. Aber Borussia könnte ihn aus verschiedenen Gründen gerade am Samstag gut gebrauchen.

Der Mann im Netz: Breel Embolo hofft, dass er bis zum Spiel bei den Bayern am Samstag wieder fit ist und mitwirken kann.

Der Mann im Netz: Breel Embolo hofft, dass er bis zum Spiel bei den Bayern am Samstag wieder fit ist und mitwirken kann.

Foto: Ja/Dirk Päffgen

Natürlich hat Marco Rose Alternativen. Lars Stindl ist eine, der Kapitän hat schön öfter im offensiven Zentrum gespielt und auch richtig gut getroffen als Mittelstürmer. Vor der Corona-Pause war er fünfmal erfolgreich. Und schon zweimal, in Düsseldorf und Augsburg, hat er mit seinen Doppelpacks Auswärtsspiele für Borussia entschieden. Der 30-Jährige ist daher ganz sicher ein Kandidat, den am Samstag im Topspiel beim FC Bayern gesperrten Alassane Plea zu ersetzen.

Raffael hat zuletzt in Freiburg mal wieder gespielt und die Zeit genutzt, um  mit einem fulminanten Fernschuss auch mal ein kräftiges Zeichen abzusetzen, dass er noch da und torhungrig ist, doch flog der Ball am Tor vorbei. Dass der „Maestro“, der 2015 beim 2:0-Sieg in München doppelter Torschütze war, jedoch einen Platz in der Startelf bekommt, ist eher unwahrscheinlich, schließlich hat der 35-Jährige bislang bei Rose kaum eine Rolle gespielt.

Zumal der Trainer und sein Stab hoffen, dass ein anderer zurückkehrt, der Borussia bei den Bayern extrem helfen könnte: Breel Embolo. Denn der Schweizer spielt wuchtig und voller Hingabe, zudem ist er sehr schnell – damit kann man auch ein Top-Team wie den FC Bayern beeindrucken. Zumal Embolo einer ist, der das eigene Team regelrecht mitreißen kann mit seiner impulsiven Art Fußball zu spielen.

Auf die hatte Rose auch gegen Bayer Leverkusen gesetzt, da bot er Embolo als Zehner hinter dem Dreierangriff mit Marcus Thuram, Alassane Plea und Jonas Hofmann auf. Doch dann traf Bayer-Star Kai Havertz den Schweizer am Fuß und er musste schon nach zwölf Minuten raus. Die nachher diagnostizierte Wadenprellung entpuppte sich hernach als hartnäckig. „Wir arbeiten aber daran, dass es vielleicht für das nächste Spiel etwas wird“, äußerte Rose am vergangenen Donnerstag im Vorfeld des Freiburg-Spiels aber die Hoffnung, dass es bis zum Spiel in München reichen könnte. Nun wird es darauf ankommen, wie Embolo in die Trainingswoche reinkommt: Kann er gleich voll einsteigen oder muss er weiter vorsichtig sein?

Von Tag zu Tag schauen, das ist in Fällen wie diesen die gängig gewordene Formulierung. Dass die Borussen alles tun werden, um ihren drittbesten Torschützen fit zu bekommen, ist indes logisch. Und auch, dass Embolo darauf brennt, im Saison-Endspurt wieder dabei zu sein und dem Team zu helfen, die Champions League zu erreichen. Sieben Tore hat er bisher erzielt und er hat auch schon gezeigt, dass er in Geisterspielen funktioniert: Im Derby gegen Köln (2:1) schoss er das historische erste Geisterspiel-Tor der Bundeslga-Geschichte und war auch Vorbereiter des Kölner Eigentores zum vorentscheidenden 2:0.

Selbst wenn es nur für einen Bank-Platz reichen würde, wäre Rose schon geholfen. Er hätte dann einen Mann auf der Bank, der als Joker gut funktioniert. Denn Embolo braucht gewöhnlich keine lange Anlaufzeit, er ist gleich voll da, wenn er auf den Platz geht. Das bekam der FC Bayern im Hinspiel zu spüren. Embolo, der zuvor Matchwinner gewesen war beim 4:2 gegen Freiburg und seinen Bank-Job gegen die Bayern mit einiger Verwunderung zur Kenntnis nahm, kam nach 58 Minuten ins Spiel – und mit ihm ging ein Ruck durch das Team. Vorher waren die Bayern doch sehr überlegen gewesen, Borussia war zu respektvoll unterwegs. Zwei Minuten nach Embolos Einwechslung schaffte Ramy Bensebaini per Kopf das 1:1 und in der Schlussminute per Elfmeter das 2:1-Siegtor. „Breel hat gezeigt, dass er von der Bank aus dem Spiel noch etwas geben kann“, sagte Rose nachher.

Breel Embolo von Borussia Mönchengladbach im Porträt
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Das ist Breel Embolo

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Päffgen

Damals gegen die Bayern entschied sich Rose für die eher spielerische Variante mit Lars Stindl hinter den Spitzen. Dieses Mal, so Embolo fit ist, könnten beide auf dem Platz stehen: als Zehner und Neuner, beide können jeweils beide Jobs übernehmen. Startet Embolo nicht, wären Jonas Hofmann und Laszlo Bénes Kandidaten für die Zehn, wenn Stindl nach vorn rückt. Doch in den kommenden Tagen ist erstmal Embolo im Fokus. Denn er ist der Hoffnungsträger für das Bayern-Spiel. Es dürfte ein wesentlicher Faktor sein in Roses Plan für das Bayern-Spiel, ob er diesen mit oder ohne Embolo gestalten darf oder muss.

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