Bundesliga Borussia: Ein Haufen ohne Biss

Borussia Mönchengladbach geht mit einer leblosen Mannschaft in die Zweite Liga. Auch das blamable 0:3 in Mainz bewies, dass ein vollständiger Neuaufbau her muss. Es ist fraglich, ob das große Talent Marin gehalten werden kann.

 Mönchengladbachs Federico Insua mit Spitze, Hacke, eins, zwei drei, während der Mainzer Elkin Soto Kampfgeist zeigt - typisch.

Mönchengladbachs Federico Insua mit Spitze, Hacke, eins, zwei drei, während der Mainzer Elkin Soto Kampfgeist zeigt - typisch.

Foto: AP, AP

Marko Marin stand unscheinbar, schüchtern, hilflos vor den Journalisten. Mit gerade mal 18 Jahren und 1,68 Metern Körpergröße soll er der Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft seines Vereins sein.

Doch ob der wirklich weiter Borussia Mönchengladbach sein soll, daran mögen dem Jung-Nationalspieler an diesem Tag in Mainz, da er zum ersten Mal zu Beginn eines Bundesligaspiels auf dem Platz stand, Zweifel gekommen sein. "Jetzt konzentriere ich mich auf das letzte Spiel gegen Bochum. Dann sehen wir weiter", sagte Marin auf die Frage nach seiner Zukunft.

Interesse aus Amsterdam?

Sogar Ajax Amsterdam hat Interesse an dem Mittelfeldspieler, der als eines der größten Talente im europäischen Fußball gilt. Doch in einer Mannschaft, die "kein Fundament, keine Stabilität" hat, wie ihr Trainer Jos Luhukay selbst zugibt, in der ein Marin aber schon eine Führungsrolle übernehmen soll, ist er überfordert.

Peer Kluge, der junge Leute führen könnte, wechselt nach Nürnberg. Borussias erbärmlicher Auftritt bei der 0:3-Niederlage machte deutlich, dass Luhukay für die Zweite Liga eine völlig neue Mannschaft aufbauen muss. "Auch Mainz steigt ab. Aber wenn man sieht, wie bei denen der Ball läuft, dann muss bei uns ein Umbruch her, so dass man wieder sagen kann: Das ist eine Mannschaft", klagte Marcell Jansen.

"Bei uns reicht es einfach nicht. Doch das ist kein Problem erst seit dieser Saison", sagte Jansen. "Und daran sind Leute mit schuld, die heute auf der Couch sitzen und noch bis 2009 bezahlt werden." Gemeint sein dürfte vor allem Ex-Sportdirektor Peter Pander.

Neue Stürmer gewünscht

Doch Steve Gohouri, der in der Innenverteidigung eine feste Größte werden soll, zögert schon mit der Zusage zu bleiben. Auf Federico Insua, der in Mainz wieder einmal nur mit Fehlpässen und nicht angenommenen Zweikämpfen auffiel, wird Borussia gut verzichten können. Auf Marko Marin nicht, auch wenn der sich erst entwickeln muss. Doch vielleicht denkt er nun, dass dies woanders leichter möglich ist.

(RP)
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