Transfer-Kandidaten Das sind mögliche Bensebaini-Nachfolger
Ramy Bensebaini wird Borussia Mönchengladbach spätestens im Sommer 2023 verlassen, wenn nichts komplett Unvorhergesehenes passiert. Dortmund wird als mögliches Ziel gehandelt. Luca Netz steht hinten links bereit, wer könnte noch kommen? Hier ist das Ergebnis des Kandidaten-Scoutings, mit Unterstützung von „Createfootball“.

Zunächst galt es, eine Bestandsaufnahme zu machen. Datenscout Mats Beckmann bescheinigt dem Algerier ein „ungewöhnliches Profil“: „Bensebaini wandelt zwischen den Extremen, fängt extrem viele Pässe ab, trotz des hohen Ballbesitzanteils seiner Mannschaft, ist robust im Kopfballduell, leitet mit gut getimten Pässen in die Schnittstelle Angriffe ein und ebnet so den Weg zur Torchance.“
So ist er im Vergleich mit 23 anderen Außenverteidigern in der Bundesliga der mit den meisten gewonnenen Luftzweikämpfen, den meisten Schnittstellenpässen und den meisten Schüssen. Dafür liefert er die wenigsten Torschussvorlagen, es kommen die zweitwenigsten Flanken an und er gewinnt die zweitwenigsten Defensivzweikämpfe.
Hintere Platzierungen zeugen indes nicht zwingend von Defiziten. Wenige erfolgreiche Duelle, in absoluten Zahlen, lassen sich als „große Stärke in der Antizipation“ lesen. Und in der Mannschaft, die am seltensten flankt, tut sich natürlich kaum ein Spieler in dieser Statistik hervor.
Das Ziel beim Datenscouting durch „Createfootball“: „Der Nachfolger Bensebainis sollte nach Möglichkeit mehrere Stärken aufgreifen, sollte insbesondere seine Stärken in der Antizipation und bei den Schnittstellenpässen bedienen und eher pass- statt lauflastig agieren, sodass er in den Spielaufbau involviert werden kann.“

Herausgekommen sind drei Top-Kandidaten, von denen Beckmann den Niederländer Gijs Smal von Twente Enschede als „die naheliegendste Wahl“ bezeichnet, was nicht nur mit seinem auslaufenden Vertrag zusammenhängt. „Der 25-Jährige zählt zu den stärksten Außenverteidigern der Eredivisie, auch Twente agiert sehr ballbesitzlastig und bezieht ihn oft ins Aufbauspiel ein“, so Beckmann. Zudem liefere er gefährliche Torschussvorlagen.
Ebenfalls auf der Liste sollte laut „Createfootball“ ein „Senkrechtstarter“ aus der belgischen Liga stehen: Maxim De Cuyper ist 21 Jahre alt, steht bis 2025 beim FC Brügge unter Vertrag, ist diese Saison aber noch an KVC Westerlo ausgeliehen. Der Aufsteiger ist überraschend stark, woran De Cuyper mit schon zehn Scorerpunkten seinen Anteil hat.

„Im Passspiel agiert er sehr variabel, präzise Kurzpasskombinationen gehören genauso zu seinem Repertoire wie lange Bälle hinter die letzte Kette“, sagt Beckmann. „Seine solide Defensivarbeit rundet sein Profil ab, rund neun Balleroberungen pro 90 Minuten sind absolut im grünen Bereich für einen Außenverteidiger.“ De Cuyper wäre von den drei passendsten Kandidaten sicherlich der teuerste, aber immer noch bezahlbar.

In den Pass- und Zweikampf-Kategorien tut sich Lukas Engel vom dänischen Erstligisten Silkeborg IF hervor. Der Klub lässt laut Beckmann den Ball sehr häufig laufen und steht für ein gepflegtes Kurzpassspiel. „Engels Qualitäten liegen vor allem im Aufbau, im Übergangsspiel insbesondere ins letzte Drittel mangelt es an Präzision“, sagt der Datenscout. Wirklich gut sei eine Erfolgsquote von 68 Prozent bei Zweikämpfen am Boden. Ausbaufähig ist jedoch der offensive Output des 24-Jährigen, zum potenziellen Farke-Spieler machen ihn vor allem seine Passqualitäten.

Bleiben noch ein paar Kandidaten auf der Longlist, die meisten davon aus dem deutschen Profifußball: Der Vertrag von Aarón Martín bei Mainz 05 läuft aus, im September erzielte der 25-Jährige im Borussia-Park ein wunderschönes Freistoßtor. Der Spanier ist als Schienenspieler vor einer Dreierkette in erster Linie aufgrund seiner Bundesliga-Erfahrung und seines Wiederverkaufswertes interessant

Stilistisch kompatibel wäre Daley Sinkgraven, der bei Bayer 04 Leverkusen keine Rolle mehr spielt, der 27-Jährige ist stetig in Passkombinationen involviert, kommt aus der Schule von Ajax Amsterdam.

Wie Martín ohne Ablöse wäre Leart Paqarada vom FC St. Pauli zu haben gewesen. Denn inzwischen hat der Linksverteidiger beim 1. FC Köln unterschrieben zur neuen Saison. „Der Standardspezialist ist in der zweiten Liga der Akteur mit dem höchsten Offensivimpact, überzeugt durch starke Hereingaben, Standards und seine gute Technik“, so Beckmann. Mit 28 Jahren wird Paqarada den Sprung in die Bundesliga wagen.
Und was wäre eine Kandidatenliste ohne einen Spieler aus Frankreich? Lilian Brassier ist 23 Jahre alt und spielt für Stade Brest. Ausgebildet wurde er bei Stade Rennes, Bensebainis altem Klub „Der Linksfuß bringt eine große Variabilität mit“, so die Einschätzung von „Createfootball. Brassier könne sowohl in einer Dreier- als auch in einer Viererkette agieren, außen wie innen. Offensiv halte er sich zurück, dagegen überzeuge er mit Stärken im Zweikampf und im Aufbau. „Brassier würde neue taktische Varianten eröffnen, noch dazu setzt man mit ihm dem jungen Luca Netz keinen identischen Spieler vor die Nase.“

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