Borussia Mönchengladbach BDFL-Präsident kritisiert Zeitpunkt von Favres Rücktritt
Der Präsident des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL) äußert Unverständnis über den Zeitpunkt eines Rücktritts, wie ihn Borussia Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre gewählt hat.
Reaktionen aus der Liga zum Favre-Rücktritt
"Je nach Situation gibt es durchaus Grund, Kritik am Verhalten des Trainers zu üben, wenn er sehr früh in der Saison und zu einem für den Klub sehr ungünstigen Zeitpunkt das Handtuch wirft", sagte Lutz Hangartner unserer Redaktion.
Gleichzeitig monierte der Verbandschef, wie unterschiedlich im Fußball-Geschäft eine Trainerentlassung im Vergleich zum Rücktritt eines Trainers wahrgenommen werde. "Nach einer Trainerentlassung wird von vielen Seiten sehr schnell zur Tagesordnung übergegangen. Wenn in seltenen Fällen die Trainer die Zusammenarbeit aufkündigen, wird dieses Ereignis ungleich mehr aufgebauscht", sagte Hangartner.
Eberl nimmt Stellung zum Favre-Rücktritt
Generell gibt der BDFL-Chef zu bedenken, dass die mentale Belastung für Trainer im Profibereich in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen habe. Und das schlage sich letztlich eben auch auf die Verweildauer eines Trainers bei einem Verein nieder. "Die Verweildauer eines Trainers in der höchsten Liga liegt heute bei 1,2 Jahren im Schnitt. Vor zehn Jahren waren es noch über drei Jahre", sagte Hangartner.
Favre hatte am Sonntag nach viereinhalb Jahren in Mönchengladbach und gegen den ausdrücklichen Willen der Vereinsführung seinen Rücktritt erklärt. Übergangsweise übernimmt nun Borussias U23-Trainer André Schubert die Profimannschaft. Er leitete am Dienstagmorgen seine erste Einheit in neuer Funktion. Am Mittwoch (20 Uhr) steht dann das Heimspiel gegen den FC Augsburg für die bislang punktlosen Borussen an.
Der BDFL ist der Berufsverband der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) lizenzierten Fußballtrainer. Er ist mit rund 4.600 Mitgliedern einer der größten Fußballtrainerverbände der Welt.
