Alle Borussia-Artikel vom 03. Februar 2004
Gladbach gewinnt Elfmeterkrimi gegen Duisburg

Borussia Mönchengladbach - MSV Duisburg 4:3 n.E.Gladbach gewinnt Elfmeterkrimi gegen Duisburg

Mönchengladbach (rpo). Dank Torhüter Jörg Stiel hat sich Borussia Mönchengladbach im Elfmeter-Krimi gegen den MSV Duisburg ins Halbfinale des DFB-Pokals gezittert. Neuzugang Tomislav Maric hatte der Borussia erst in der 89. Minute durch seinen Treffer zum 2:2 die Verlängerung gesichert. Trotz einer schwachen Leistung besiegte die "Fohlen"-Elf im Niederrhein-Derby den Zweitligisten MSV Duisburg mit 4:3 im Elfmeterschießen. Der Luxemburger Jeff Strasser verwandelte den entscheidenden Elfmeter, nachdem Stiel zuvor gegen den früheren Borussen Dietmar Hirsch und Alexander Bugera pariert hatte. Nach 120 Minuten hatte es auf dem Bökelberg 2:2 (2:2, 0:1) gestanden. Die Borussia ist damit nur noch einen Schritt vom Finale am 29. Mai in Berlin entfernt. Neuzugang Tomislav Maric hatte die Gastgeber in der 89. Minute überhaupt erst in die Verlängerung gerettet. Zuvor hatte Joris van Hout (68.) das 0:1 durch Nasir El Kasmi (38.) wettgemacht. Ein Eigentor von Sladan Asanin, der in der 82. Minute einen Freistoß von Ralf Keidel ins eigene Netz verlängerte, hatte die Borussen aber erneut ins Hintertreffen gebracht. In der Runde der letzten Vier am 17./18. März winkt den Gladbachern, die zuvor schon Borussia Dortmund (2:1) und Vizemeister VfB Stuttgart (4:2) ausgeschaltet hatten, nun eine weitere Millioneneinnahme. Der MSV kann sich dagegen ganz auf das Tagesgeschäft in der Zweiten Liga konzentrieren, in der die Mannschaft von Trainer Norbert Meier nur noch einen Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegsränge aufweist. 33.900 Zuschauer auf dem fast ausverkauften Gladbacher Bökelberg sahen lange Zeit keinen Klassenunterschied. Vielmehr bestimmte der MSV aus einer gut organisierten Aberwehr über weite Strecken das Spiel. Dagegen enttäuschten die Gladbacher zunächst auf ganzer Linie. Unsicher in der Abwehr, unorganisiert im Mittelfeld und im Sturm ohne Durchschlagskraft überboten sich die Borussen gegenseitig an Harmlosigkeit. So hatte der MSV leichtes Spiel und ging auch verdient in Führung. Nach einer Kopfballvorlage von Carsten Wolters schoss El Kasmi zur Führung ein. Bereits zuvor hätte Abdelaziz Ahanfouf (4.) die MSV-Führung auf dem Fuß. Nach dem Seitenwechsel kam die Borussia ein wenig besser ins Spiel. Die Hausherren verschafften sich durch Kampfgeist ein wenig Oberwasser, waren beim Ausgleichstreffer aber auf Duisburger Schützenhilfe angewiesen. Als der frühere Gladbacher Dietmar Hirsch van Hout anschoss, landete der Ball überraschend im Tor. Doch auch nach dem Ausgleich schaltete der MSV wieder auf Offensive und ging durch das Eigentor von Asanin (82.) abermals in Führung. Eine Minute vor Schluss traf dann der Gladbacher Neuzugang Maric, der in der Winterpause vom VfL Wolfsburg gekommen war, nach einem Eckball per Kopf zum glücklichen 2:2. In der Verlängerung rettete dann zweimal Duisburgs Keeper Dirk Langerbein seine Mannschaft vor dem K. o. Bei den Hausherren erreichte aus der Anfangsformation allenfalls Bradley Carnell Normalform, dafür sorgte Maric nach seiner Einwechslung für viel Wirbel. Auf Duisburger Seite wussten Pacel Drsek und Rob Maas zu überzeugen. STIMMEN:Trainer Holger Fach (Borussia Mönchengladbach): "Die Mannschaft hatte nach dem schlechten Spiel in Köln große nervliche Probleme. Es ist nicht normal, dass man so eine schlechte erste Halbzeit spielt. Aber die Mannschaft hat weiter gekämpft. Von der Moral her kann ich ihr überhaupt keinen Vorwurf machen." Trainer Norbert Meier (MSV Duisburg): "Ich kann der Mannschaft nur gratulieren. Wir waren ganz kurz davor, das Halbfinale zu erreichen. Wir haben dann durch eine Standardsituation in der 89. Minute den Ausgleich bekommen. Im Elfmeterschießen waren die Gladbacher die Glücklicheren. Wir haben nicht nur kämpferisch dagegengehalten, sondern den MSV mehr als würdig vertreten." STATISTIK:Mönchengladbach: Stiel - Korzynietz, Asanin, Strasser, Carnell - Gaede - Kluge (46. Broich), Demo (65. van Hout), Kolkka - van Lent, Sverkos (84. Maric) Duisburg: Langerbein - Wolters, Baelum, Drsek, Hirsch - El Kasmi (64. Keidel), Maas, Bugera - Kurth (120. Grujew), Spizak - Ahanfouf (86. Schröder) Schiedsrichter: Fröhlich (Berlin) Tore: 0:1 El Kasmi (38.), 1:1 van Hout (68.), 1:2 Asanin (83., Eigentor), 2:2 Maric (89.) Elfmeterschießen: Stiel hält gegen Hirsch, Langerbein hält gegen van Lent, 0:1 Drsek, 1:1 van Hout, Stiel hält gegen Bugera, 2: 1 Korzynietz, 2:2 Keidel, 3:2 Maric, 3:3 Grujew, 4:3 Strasser Zuschauer: 33.900 Beste Spieler: Carnell, Maric - Maas, Drsek Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Strasser - Wolters, Kurth, Maas, Keidel