Borussia Mönchengladbach "An dieser Phase ist sicher nicht der Trainer schuld"

Dortmund · Borussia Mönchengladbach ist zwar in der Tabelle nicht weiter abgerutscht, doch das 1:4 gegen Borussia Dortmund bedeutet einen Rückschlag nach zuletzt besseren Leistungen. Spieler und Trainer machten danach einen Eindruck, als wollten sie das achte sieglose Bundesligaspiel in Folge schnell abhaken.

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Foto: rtr, STN

2014 endete mit einem 2:1 bei Borussia Dortmund eine Serie von neun Ligaspielen ohne Sieg. Doch dieser Erfolg diente am Samstag nur 59 Sekunden lang als Blaupause, bis Pierre-Emerick Aubameyang den unverhofft frühen Führungstreffer durch Raffael ausglich. Acht Minuten später machte Lukasz Piszczek einen Doppelschlag daraus, der Anfang vom Ende der Gladbacher Hoffnungen. Nur weil der VfL Wolfsburg noch einen Sieg gegen Hertha BSC vergab, bleibt es beim 13. Platz. Der Sieglos-Zähler springt dagegen auf acht Spiele.

"Natürlich fühlt sich das nicht gut an. Wir wissen, dass wir in der Liga hinterherhinken", sagte Kapitän Lars Stindl. "Es sind immer wieder Kleinigkeiten, das müssen wir abstellen, weil wir in dem Strudel drin sind. Am meisten leid tut es mir für die Fans, die heute wieder eine sensationelle Reaktion gezeigt haben." Eher zögerlich und mit hängenden Köpfen waren die Spieler nach dem Abpfiff in Richtung Gästeblock geschlichen, doch die Fans zitierten sie gestenreich herbei — um sie mit lauten "Borussia!"-Rufen und der "Elf vom Niederrhein" aufzumuntern. Aus Gladbacher Sicht war es der beste Moment des Tages seit Raffaels Treffer.

Leise Kritik an Sommer

Siebenmal hat André Schuberts Team das 1:0 erzielt in dieser Bundesligasaison, aber erst dreimal gewonnen. Das macht elf verlorene Punkte, nur 13 sind auf der Habenseite. "Wir haben in den ersten Minuten ganz gut reingefunden, wollten defensiv gut organisiert sein, wollten schnell kontern. In einzelnen Situation ist uns das auch gelungen. Wir gehen in Führung, aber kassieren viel zu schnell das 1:1", sagte Schubert, der Torwart Yann Sommer etwas kritisierte: "An guten Tagen hält er den." Aubameyangs Schuss war tatsächlich hart, ging aber in die kurze Ecke und nur knapp an Sommers Körper vorbei.

Beim 1:2 verlor Nico Elvedi den Polen Piszczek aus den Augen, dem 1:3 ging ein Stockfehler des Schweizers voraus, der sich unglücklich tunneln ließ. "In den vergangenen Wochen war er einer unserer Besten, heute macht er leider die Fehler", sagte Schubert, der auch einen bärenstarken Gegner gesehen hatte, der das berühmte Momentum schnell wieder auf seine Seite brachte.

"Wir haben auswärts bei Borussia Dortmund gespielt, gegen eine sehr, sehr gute Mannschaft", sagte Schubert. "So wie wir das Tor machen, wollten wir es das ganze Spiel machen." Doch es folgten in den letzten 84 Minuten nur noch zwei Torschüsse: Raffael schoss einen harmlosen Freistoß aus guter Position, Andreas Christensen köpfte nach einem Eckball knapp drüber. Letzteres war die einzige gefährliche Aktion der zweiten Halbzeit. Einmal hatte Gladbach Pech, als der ansonsten gute Schiedsrichter Marco Fritz ein Foul an Hazard nicht ahndete. Das brachte Schubert auch auf die Palme, aber es war am Ende nur ein kleiner Aufreger.

Christoph Kramer nahm in der aktuellen Situation alle in die Pflicht. "Ein Trainer kann in solchen Situationen nicht viel machen. Es ist immer auch eine Frage des Spielglücks und Spielpechs, momentan ist es viel Spielpech. Er stellt uns nach wie vor gut ein. Wenn nicht, dann wäre es schlimm", meinte der 25-Jährige. "An dieser Phase ist sicher nicht der Trainer schuld, dazu tragen wir alle unseren Teil bei. Wir dürfen jetzt nicht anfangen, an allem zu zweifeln." Nach dem Spiel beim FC Barcelona folgt der Jahresendspurt in der Liga: Mainz, Augsburg, Wolfsburg — der Druck ist noch größer geworden.

(jaso)
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