„Ein sehr bitterer Tag“ Borussia-Trainer Hütter verärgert und ratlos nach dem Derby-Debakel

Möchengladbach · Borussias Trainer Adi Hütter wirkte nach dem 0:3 gegen den 1. FC Köln konsterniert. Seine Derby-Bilanz mit Gladbach: null Punkte. „Es ist unerklärlich, dass wir uns so aus der Bahn werfen lassen“, monierte er.

 Adi Hütter wirkte nach dem 1:3 gegen Köln ratlos.

Adi Hütter wirkte nach dem 1:3 gegen Köln ratlos.

Foto: dpa/Marius Becker

Adi Hütter war sauer. „Ich bin sehr verärgert, dass wir so ein Spiel abgeliefert haben“, sagte Borussias Trainer nach dem 1:3 seiner Mannschaft im rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln. Hütter ist der einzige Borussen-Trainer neben Wolf Werner, der seine ersten beiden Derbys verloren hat. Im Hinspiel hatte es ein 1:4 gegeben.

Hütters Gesamt-Bilanz in den rheinischen Duellen ist ernüchternd und trägt zum tristen Gesamteindruck seiner bisherigen Zeit in Gladbach bei. 0:4 und 1:2 endeten die Spiel gegen Bayer Leverkusen, schlimmer noch wiegen natürlich die insgesamt 2:7 Tore gegen die Kölner, die in den beiden Pleiten gegen das Team von Steffen Baumgart zusammenkamen.

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Dabei sollte gerade das Derby, das Hütter als „wichtigstes Spiel des Jahres“ ausgemacht hatte, nach der Serie von vier Spielen ohne Niederlage eine Art Kick-off sein für den Endspurt. „Die Fans sind da, das Stadion ist voll. Wir müssen uns bei den Fans für unsere Leistung entschuldigen. Es ist ein sehr bitterer Tag für uns“, sagte Hütter.

Er wirkte ratlos, hatte kurz nach dem traurigen Treiben keine Erklärung für das, was passierte. „Wir hätten so viel gutmachen können und haben es einfach nicht geschafft, den Schwung mitzunehmen nach zuletzt zehn Punkten. Es ist unerklärlich, dass wir uns so aus der Bahn werfen lassen“, sagte Hütter. Nach dem 0:1 in der fünften Minute waren die Borussen raus aus dem Spiel und kamen auch zu keinem Zeitpunkt wieder hinein.

Hütter zog ein ernüchterndes Fazit am späten Ostersamstag. „Wir haben viel zu langsam, quer, zurück gespielt und haben dem Gegner relativ selten weh getan. Gegen eine Mannschaft, die körperlich spielt, die so spielt, wie es sich gehört, modern, aktiv, schnelles Umschalten, haben wir viel zu wenig dagegen halten können“, gab Hütter zu.

Seine weit vorgezogenen Aupßenverteidiger Stefan Lainer und Ramy Bensebaini wurden von Beginn an immer wieder von den üblichen langen Bällen der Kölner überrumpelt, eine Reaktion darauf blieb aus, auf dem Spielfeld ebenso wie auf der Bank. Nach der Pause wechselte Hütter doppelt, das brachte Linderung, aber keine wirkliche Verbesserung. Vor allem fehlte Hütters Team das Feuer, um die Sache noch zu drehen.

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Borussia - Köln: die Bilder des Spiels

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„Wir haben es nicht geschafft, unser Spiel über längere Zeit mal durchzuziehen“, befand Hütter. Er vermisste Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten, auch „taktisch haben wir einige Dinge nicht gut gemacht“. Das Ergebnis sei „Sinnbild unserer schlechten Leitung“.

1,30 Punkte inklusive Pokal hat Hütter im Schnitt geholt als Gladbach-Trainer, das ist mager. Gegen Köln steht bei ihm sogar die Null. Deswegen bekam auch der Trainer den Unmut der Fans ab. „Hütter raus“-Rufe schallten von den Rängen, schon zur Halbzeit hatte es deutliche Pfiffe gegeben. „Ich kann die Fans verstehen“, sagte Hütter. Sein Team hat sich nun endgültig im Niemandsland einsortiert, die Chance, sich noch mal kräftig nach oben zu orientieren, wurde vertan.

Dennoch glaubt Hütter nicht daran, dass die Saison aus Gladbacher Sicht nun austrudeln wird. „Das geht auf keinen Fall. Gerade nach so einem Spiel wie heute müssen wir in den letzten vier Spielen noch mal alles geben“, stellte er klar. Dass seine Worte unter dem Eindruck des Derbys durchaus nach einem frommen Wunsch klangen, dürfte Hütter klar sein.

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