FC-Fans randalieren im Derby Schmadtke: "Mit einem Platzsturm hatte das wenig zu tun"

Köln · Der 1. FC Köln hat im Nachgang zu den Krawallen beim rheinischen Derby in Mönchengladbach drastische Maßnahmen gegen Fangruppierungen ergriffen.

 FC-Manager Jörg Schmadtke im Gespräch mit Max Eberl.

FC-Manager Jörg Schmadtke im Gespräch mit Max Eberl.

Foto: dpa, mjh nic

"Es ist die eine Sache, einen Dialog mit den Fans zu führen", sagte Jörg Schmadtke, der Geschäftsführer Sport des Bundesligisten, im Gespräch mit unserer Redaktion, "aber nach diesen Geschehnissen müssen andere Reaktionen erfolgen."

#effzeh schließt Boyz aus - Konsequenzen nach dem Derby: http://t.co/2MrusgaYtn pic.twitter.com/7lFear6wgP

Der Klub reagierte umgehend und entzog am Montag noch "den so genannten 'Boyz' mit sofortiger Wirkung den Status eines Fanclubs und schließt die Gruppe aus der AG Fankultur aus", wie der FC mitteilte. Der Klub greift hart durch, wird für alle dem FC bekannten Mitglieder der etwa 40 Personen umfassenden Gruppe noch in dieser Woche ein unbefristetes Stadionverbot, die Kündigung von Dauerkarten und den Ausschluss aus dem Verein prüfen. Zuvor hatte Schmadtke diesen Schritt im Gespräch mit unserer Redaktion bereits angekündigt.

Der Klub begründet das Vorgehen mit dem wiederholt vereinschädigenden Verhalten der "Boyz". Führende Mitglieder der Gruppierung waren beim Derby in Mönchengladbach sowohl am massiven, erkennbar verabredeten Einsatz von illegaler Pyrotechnik als auch am Platzsturm nach Spielende beteiligt.

Rund 30 Anhänger waren nach dem Abpfiff des Derbys auf das Spielfeld gelaufen. "Mit einem Platzsturm hatte das wenig zu tun, es gab keine Bedrohung", sagte Schmadtke. Viel schlimmer sei das Abbrennen von Feuerwerkskörpern und der Abschuss von Raketen während der Begegnung gewesen. "Das ist ein absolutes 'No Go'. Das akzeptieren wir nicht, das ist schlimm", sagte Schmadtke.

Auf seiner Homepage hatte der FC seine Fans dazu aufgerufen, dem Klub die Randalierer namentlich zu nennen. "Die Selbstreinigung ist eine Möglichkeit, vielleicht die Effektivste", um gegen das Gewaltproblem vorzugehen, sagte Schmadtke. "Es ist die Frage, ob uns die Fangruppierungen dabei unterstützen."

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