Köln gegen Gladbach Fanvertreter tauschen sich vor dem Derby aus

Mönchengladbach · In der vergangenen Saison gab es Derbys ohne Gästefans oder mit schweigenden Gästefans. Am Samstag ist das Stadion in Köln aber wieder ausverkauft. Vereine und Fanvertreter hoffen, dass alles friedlich bleibt.

 2015 boykottierte ein Großteil der Gladbacher Fanszene das Derby in Köln.

2015 boykottierte ein Großteil der Gladbacher Fanszene das Derby in Köln.

Foto: imago

Es ist vergleichsweise ruhig geblieben bei den vergangenen drei Derbys zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln. Das waren stets gute Nachrichten. Vorfälle wie in den Jahren davor gab es nicht, keine Gewaltexzesse vor dem Stadion, keinen Fahnenklau, keinen Platzsturm.

Letzterer war der Grund dafür, warum es für Gladbachs Sportdirektor Max Eberl zuletzt sogar etwas zu ruhig war. Nachdem Kölner Ultras im Februar 2015 den Platz im Borussia-Park gestürmt hatten, durften Gladbach und der FC bei den folgenden beiden Derbys nur die Hälfte des sonst üblichen Gästekontingents verkaufen.

"Wir haben deshalb letzte Saison Derbys ohne Gästefans oder mit stillen Gästefans erlebt. Das hat allen keinen Spaß gemacht und dem Spiel nicht gutgetan", erinnerte Eberl an die Protestaktionen beider Fanlager. Borussias Anhänger hatten das Spiel in Köln im September 2015 bis auf ein paar hundert boykottiert, heute werden 5000 von ihnen erwartet. Mal wieder haben beide Seiten an die Vernunft ihrer Fans appelliert, von denen 99 Prozent die Rivalität ohnehin maßvoll ausleben. "Jetzt hoffe ich, dass wir auch diese wenigen Vollidioten in den Griff bekommen", sagte Eberl.

Am Dienstag haben sich die Fanvertretungen beider Klubs getroffen. "Es war ein erster Schritt, um Misstrauen abzubauen. Das Treffen war konstruktiv", schrieb der FPMG Supporters Club auf seiner Webseite. In Zukunft wolle man sich wieder besser austauschen.

Dennoch wird es am Samstag in Köln einen Großeinsatz der Polizei geben. Die Kollegen in Mönchengladbach schicken wie gewohnt szenekundige Beamte in die Domstadt. Konkrete Anzeichen für einen möglichen Vergeltungsschlag nach dem Auftauchen von 30 bis 40 Vermummten vor einer Mönchengladbacher Fan-Kneipe in Hehnerholt am 19. März gebe es nicht, sagte Polizeisprecher Jürgen Lützen.

(jaso/gap)
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