Wahrheit und Wahrscheinlichkeit Was hat Weidenfeller zu Asamoah gesagt?

Dortmund (RP). Was der Dortmunder Torwart Weidenfeller dem Schalker Stürmer Asamoah während des Revier-Derbys an den Kopf warf, ist nicht abschließend zu klären. Die Wahrheit wissen wohl nur die beiden Spieler.

 Roman Weidenfeller wurde für drei Spiele gesperrt.

Roman Weidenfeller wurde für drei Spiele gesperrt.

Foto: ddp, ddp

Der Westdeutsche Rundfunk bemühte Lippenleser, die DFB-Richter haben die Fernsehbilder wahrscheinlich hundert Mal studiert. Die Spieler Gerald Asamoah und Roman Weidenfeller wurden von den Medien um Stellungnahmen gebeten, von den Sportrichtern vernommen, von ihren Vereins-Bossen gehört.

Dass Weidenfeller den Schalker beleidigt hat, ist dagegen unstrittig. Der Dortmunder hat das eingeräumt. Ob das ein taktisches Geständnis war, um dem Vorwurf des Rassismus zu entgehen, ist nicht zu überprüfen. Sicher ist, dass Weidenfeller den Gegenspieler aus Gelsenkirchen ziemlich derb beschimpft haben muss. Denn für den Autofahrer-Gruß wird der DFB keine drei Spiele Sperre und 10000 Euro Geldstrafe verhängen. Ein Hauch von Unbehagen liegt deshalb über dem Urteil.

Borussia Dortmund hat das Strafmaß eilig akzeptiert. Das beweist auch eine gewisse Erleichterung. Bevor noch der Fall Weidenfeller in Beziehung mit gesellschaftlichen Fehlentwicklungen in Deutschland gestellt werden kann, ist er vom Tisch. Der BVB, der vor Jahren sehr erfolgreich in der Auseinandersetzung mit der rechtsgerichteten "Borussen-Front" Stellung bezogen hatte, erhält sich seine sportpolitische Glaubwürdigkeit. Eine dauerhafte Affäre um Weidenfeller hätte sie schwer erschüttern können.

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