Aufreger beim Supercup Riesen-Diskussion um Kimmichs Tritt gegen Sancho

Düsseldorf · Joshua Kimmich sorgt bei der 0:2-Niederlage des FC Bayern beim Supercup gegen Borussia Dortmund mit einem Tritt gegen Jadon Sancho für reichlich Gesprächsstoff. Nach der Partie äußert sich der Nationalspieler zu der Aktion – und weist eine Absicht klar von sich.

„Kimmich tritt in die Fußstapfen von Ribery“
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Foto: AP/Martin Meissner

Borussia Dortmund hat die Supercup-Siegesserie des FC Bayern München beendet. Der Rekordmeister, der zuvor dreimal in Folge triumphiert hatte, verlor beim BVB mit 0:2 (0:0). Für den Aufreger der Partie sorgte allerdings Bayern-Verteidiger Joshua Kimmich. Der 24-jährige deutsche Nationalspieler leistete sich in der 76. Minute einen Aussetzer, der die Gemüter erhitzte.

Abseits des Feldes trat Kimmich dem Dortmunder Jadon Sancho auf den Fuß, der sofort mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden fiel. Für die fiese Aktion sah Kimmich von Schiedsrichter Daniel Siebert nur die Gelbe Karte. Selbst der Video-Assistent entschied nicht auf Tätlichkeit. Kimmich beschwerte sich beim Unparteiischen sogar noch wegen der Verwarnung. Dabei wäre ein Platzverweis durchaus vertretbar gewesen, so die einhellige Meinung in den sozialen Netzwerken.

Borussia Dortmund gewinnt den Supercup 2019
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Auch nach der Partie zeigte sich Kimmich nicht einsichtig. „Es war ein bisschen unglücklich. Ich wollte den Ball mit dem Fuß holen und der Sancho wollte sein Körper reinstellen, um zu verhindern, dass ich an den Ball komme. In dem Moment habe ich aber schon gestochert und treffe ihn unten. Ich fand’s sehr unglücklich“, sagte Kimmich beim Streamingdienst Dazn. Auch die Gelbe Kartie hielt er für überzogen: „Ich war sauer, dass ich Gelb bekommen habe. Das war keine Absicht.“

Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic sprang dem Rechtsverteidiger zur Seite. „Ich hätte nicht einmal die Gelbe gegeben“, sagte der 42-Jährige. Bayern-Trainer Niko Kovac gab im ZDF an, dass er die „Situation nicht gesehen“ habe. Er betonte aber, dass Kimmich ein Spieler sei, „der so etwas mit Sicherheit nicht mit Absicht machen würde“.

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Mit dieser Meinung standen die Bayern aber ziemlich allein da. Die Mehrheit hielt Kimmichs Tritt für rotwürdig. Als „dunkelrot“ stufte ihn gar der frühere Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer als Experte der „Bild am Sonntag“ ein: „Der Ball war aus, man sieht, dass Kimmich mit Absicht draufgeht.“ Und BVB-Manager Michael Zorc sagte zu „Funke Sport“: „Er tritt ihm mit Absicht auf den Fuß und der Tritt geht in Richtung Knöchel. Es kann keine andere Entscheidung als Rot geben.“

Auch in den sozialen Netzwerken wurde die Aktion von Kimmich heftig diskutiert. Viele User kritisieren die Entscheidung des Unparteiischen, den Bayern-Profi nicht vom Platz gestellt zu haben. „Wie kann das kein Rot für Kimmich sein?“, schreibt ein User. Ein anderer fragt: „Wenn Kimmich nach Videobeweis Gelb bekommt, wozu ist der Videobeweis dann gut?“

Viele User verglichen Kimmich gar mit Franck Ribéry. „Ribéry hat mit Joshua Kimmich einen würdigen Nachfolger gefunden“, schriebt ein User. Der Franzose, der 12 Jahre für den FC Bayern spielte, war in der Vergangenheit immer mal wieder mit unschönen Szenen in Spielen gegen die Schwarz-Gelben aufgefallen.

Sancho war bei Dortmunds 2:0-Sieg in der zweiten Halbzeit zum entscheidenden Mann geworden, bereitete das 1:0 durch Alcacer vor, erzielte das zweite Tor selbst. Nach dem Tritt von Kimmich konnte der Engländer zunächst weiterspielen, wurde aber wenig später ausgewechselt.

(old)
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