Japaner führt Dortmund zum Sieg Kagawas Rückkehr sorgt für Gänsehaut

Dortmund · Beim 3:1-Erfolg der Dortmunder über Freiburg schießt er ein Tor selbst, eines bereitet er vor.

Kagawa feiert erfolgreiches Comeback beim BVB
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Kagawa feiert erfolgreiches Comeback beim BVB

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So mancher kam in der Spätsommersonne von Westfralen mächtig ins Frösteln - vor Wonne. Der Held des Tages zum Beispiel. "Ich hatte ständig Gänsehaut", bekannte Shinji Kagawa. Oder sein Trainer Jürgen Klopp. "Die Jacke stand ab", sagte er. Für derartige Gefühlsregungen hatten zunächst die Fans des BVB gesorgt, die den Japaner bei seiner Heimkehr nach dem zweijährigen Exil in Manchester schon beim Warmlaufen in Sprechchören feierten.

Dann lieferte Kagawa seine Beiträge zu einem stimmungsvollen Nachmittag. Beim 3:1-Erfolg über den SC Freiburg bereitete er die 1:0-Führung vor, und er erzielte das 2:0. Kein Wunder, dass die Sprechchöre "Kagawa-Shinji" bei der Auswechslung des Japaners nach gut einer Stunde noch ein bisschen lauter wurden als zu Beginn.

Kagawa brachte sein Team nach einem ziemlich zähen Auftakt erst ins Spiel. Der BVB tat sich schwer gegen gut organisierte Freiburger, die ihrem Gegner die Räume verstellten und den gefürchteten Dortmunder Expresszug erst einmal wirksam ausbremsten. "Wir haben uns entschieden, die Dortmunder tief aufzunehmen", sagte der Freiburger Trainer Christian Streich in der manchmal so seltsamen Taktiksprache des Fußballs.

Eine derartige Spielweise passt zwar nicht zu den Freiburgern, aber die Erfahrung der zurückliegenden Auftritte im ehemaligen Westfalenstadion hat sie ins Nachdenken gebracht. "In den vergangenen Spielen haben wir hoch verteidigt und hoch verloren", erklärte Verteidiger Oliver Sorg. Massierte Defensive war zunächst das richtige Mittel. Denn der BVB fand kein Tempo, das Zusammenspiel kam nicht ins Rollen, auch weil die Ideen im Spiel nach vorn fehlten. Bis zu diesem ersten großen Auftritt von Kagawa. Nach einer halben Stunde schickte er den Kollegen Kevin Großkreutz mit einem perfekt gespielten Außenristpass in die Tiefe. Die flache Hereingabe verwertete Adrian Ramos zum 1:0. Dafür bedankte sich der Kolumbianer umgehend mit der Vorlage zum 2:0, die wiederum Kagawa dankbar annahm. Anschließend ließ er sich von den Mitspielern gebührend feiern.

Der Japaner zeigte überhaupt keine Anlaufschwierigkeiten, belebte mit seiner Laufarbeit das Spiel und war einer der wenigen im Team von Trainer Jürgen Klopp, die eine völlig überzeugende Leistung boten. Die Vorstellung seiner Kollegen, die sich einige Konzentrationsschwächen erlaubten, kommentierte Klopp am Spielfeldrand mit einigen seiner bekannten Veitstänze. Später behauptete er allerdings: "Es war ein hochverdienter Sieg, deshalb bin ich zufrieden." Das war vermutlich nicht die ganze Wahrheit.

Dass er mit dem Auftritt von Kagawa hochzufrieden war, kann man dagegen leicht glauben. "Es war außerordentlich gut für das erste Spiel", stellte Klopp fest, "man hat gesehen, dass er noch kicken kann. Und wir werden alles dafür tun, dass er es auch selbst wieder glaubt."

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Kagawa sah jedenfalls schon ganz so aus, als habe die kurze Trainingsarbeit im bekannten Umfeld die Werte auf der eigenen Wohlfühlskala deutlich nach oben bewegt. "Das Publikum hat mich so warmherzig, so großartig begrüßt, da wollte ich das Spiel unbedingt gewinnen", sagte er. Und das Strahlen wollte ihm dabei nicht aus dem Gesicht weichen.

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Schließlich hatte er so ganz nebenbei wieder mal das große Potenzial seines neuen, alten Klubs erfahren. "Wir haben einen breit gefächerten Kader auf richtig hohem Niveau", erklärte Kagawa, "wenn wir gut zusammenspielen, sind wir eine Macht." Gut gesehen.

(RP)
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