Fotos Diese Fußball-Talente haben den großen Durchbruch verpasst
Youssoufa Moukoko ist der jüngste Bundesliga-Spieler der Geschichte. Er feierte sein Debüt für den BVB am 21. November 2020, im Alter von 16 Jahren und einem Tag, und gilt als das nächste große Supertalent.
Viele seiner Vorgänger konnten die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllen. Wir zeigen die gescheiterten Fußball-Talente – und was aus ihnen wurde.
Donis Avdijaj (FC Emmen)
Auf Schalke wurde Avdijaj aufgrund seiner vielen Tore schon in der Jugend so bekannt, dass er bei seinem Wechsel in die 1. Mannschaft eine Ausstiegsklausel von 49 Millionen Euro in den Vertrag geschrieben bekam. Bei den Profis fasste er jedoch nie Fuß und verließ den Klub nach mehreren erfolglosen Leihen. Über eine Beschäftigung bei Heart of Midlothian in Schottland und Trabzonspor Istanbul in der Türkei ging es für ihn nach Monaten ohne Klub 2020 zum niederländischen Erstligisten FC Emmen.
Sinan Kurt (SV Straelen)
Wir schreiben das Jahr 2014: Für drei Millionen Euro holt der FC Bayern den damals 18-jährigen Sinan Kurt von Borussia Mönchengladbach. Eine Investition, die sich nicht rentiert. Statt mit Leistungen auf dem Platz, fällt Kurt durch Eskapaden wie Hubschrauberausflüge auf. 2016 wechselt er zu Hertha BSC, wo er sich auch nicht bei den Profis etablieren kann. Im September 2020 geht es für ihn zum SV Straelen in die Regionalliga West – ehe er sich im Anfang 2021 dem FC Nitra in der Slowakei anschließt.
Alexander Merkel (Al-Faisaly Harmah)
2010 debütiert er als Teenager für den AC Mailand und gilt schnell als hoffnungsvolles Talent für das DFB-Team. Daraus wird wegen mangelnder Leistungen nichts, stattdessen läuft Merkel für Kasachstan auf. Im Verein versuchte er sich mehrfach erfolglos in Italien sowie in England, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und auch in Deutschland, wo er beim VfL Bochum unter Vertrag stand. 2020 wechselte er ablösefrei nach Saudi-Arabien.
Alexandre Pato (vereinslos)
Dreimal versucht sich der Brasilianer in Europa, dreimal scheitert er. Mit 19 wird Pato zwar zunächst Stammspieler beim AC Mailand, doch dann werfen ihn Verletzungen zurück. Es folgt ein munterer Wechsel zwischen dem brasilianischen Klub Corinthians, dem FC Chelsea sowie dem FC Villarreal in Spanien. Ein Gastspiel in China später ist Pato wieder zurück in Brasilien und derzeit vereinslos.
Emre Mor (Celta Vigo)
Sein Spitzname lautet „der türkische Messi“, erfüllen konnte er die großen Erwartungen an diesen Namen aber bisher nicht. Beim Bundesliga-Klub in Dortmund enttäuschte er und wurde bereits nach einem Jahr wieder an den spanischen Erstligisten Celta Vigo verkauft. Dort steht er zwar noch unter Vertrag, wurde bisher aber hauptsächlich verliehen (Galatasaray Istanbul, Olympiakos Piräus) – ohne bleibenden Erfolg.
Samed Yesil (VfB Homberg)
Bei der U17-WM 2011 in Mexiko schoss sich der Angreifer noch zum Silbernen Schuh als zweitbester Torschütze. Der FC Liverpool überwies für den damals 17-Jährigen 1,3 Millionen Euro an Bayer 04 Leverkusen. Doch zwei Kreuzbandrisse stoppen seinen Aufstieg. Immer wieder ist er vereinslos, versucht sein Glück unter anderem in Griechenland, der Türkei und beim KFC Uerdingen. Seit Oktober 2020 steht er beim Regionalligisten VfB Homberg unter Vertrag.
Royston Drenthe (Kozakken Boys)
Bei Feyenoord Rotterdam und mit der niederländischen U21-Nationalmannschaft begeisterte Drenthe mit frechen Dibblings. Also legte Real Madrid im Jahr 2007 14 Millionen Euro für den damals 20-Jährigen hin. In der spanischen Hauptstadt fiel er allerdings mehr durch seine Teilnahme am ausschweifenden Nachtleben auf. Jose Mourinho musterte ihn schließlich 2010 aus, woraufhin Drenthe nach Jobs bei mehreren mittelklassigen Klubs in England wieder in den Niederlanden landete – allerdings in der 3. Liga. Neben dem Fußball verdient Drenthe als Rapper „Roya2Faces“ sein Geld.
Bojan Krkic (Montreal Impact)
Er wirbelte zusammen mit Messi beim FC Barcelona - zumindest ein paar Mal. Doch schnell reichte es für den spanischen Top-Klub nicht mehr, sodass Bojan nur noch verliehen wurde: nach Rom, Mailand, Amsterdam. Dann der Wechsel zu Stoke City, allerdings wieder nur als Leihspieler, unter anderem an Mainz 05. 2019 die Flucht aus Europa zum kanadischen MLS-Klub Montreal Impact. Von regelmäßigen Torerfolgen ist das einstige Barca-Juwel aber auch dort weit entfernt.
Lucas Scholl (SV Horn)
Sein Vater schaffte den großen Durchbruch, ihm blieb er verwehrt. Lucas Scholl konnte nicht in die Fußsstapfen seines Vaters Mehmet treten. Er durfte zwar mit den Stars des FC Bayern trainieren, schaffte aber nie den Sprung in den Profikader. Stattdessen verschlug es ihn über Stationen in der bayrischen Regionalliga zum österreichischen Zweitligisten SV Horn.
Alen Halilovic (Birmingham City)
Und noch einer aus der Kategorie „der nächste Messi“. Alen Halilovic galt 2014 noch als das neue Wunderkind beim FC Barcelona. Doch statt Weltkarriere folgten Anstellungen auf den kanarischen Inseln, in Belgien und beim Hamburger SV. Nach Monaten der Vereinslosigkeit ging es für ihn im November 2020 zum englischen Zweitligisten Birmingham City.
Maximilian Beister (FC Ingolstadt)
Vom Top-Talent im hohen Norden nach „Down Under“. Nachdem Maximilian Beister die in ihn gesetzten Erwartungen weder beim Heimaklub HSV noch bei Mainz 05 erfüllen konnte, schloss er sich dem australischen Verein Melbourne Victory an. Die Rückkehr nach Deutschland gelang über Stationen bei 1860 München und den KFC Uerdingen. Schließlich landete Beister in der 3. Liga beim FC Ingolstadt.
Anderson (Karriereende)
Er wurde nicht als der nächste Messi, sondern als der nächste Ronaldinho bezeichnet und galt als eines der weltweit größten Talente. 2010 zog sich Anderson in einem Spiel für Manchester United jedoch einen Kreuzbandriss zu, von dem er sich sportlich nie wieder erholte. Nach mehreren Leihen ging er 2015 zurück nach Brasilien und beendete 2019 seine Karriere.
Federico Macheda (Panathinaikos Athen)
Bei Manchester United hielten sie 2009 große Stücke auf den 18-jährigen Macheda, priesen ihn als Europas Nachwuchs-Stürmer Nummer eins. In viele Profi-Tore konnte er sein Talent aber nie ummünzen - weder bei ManUnited noch bei seinen vielen Stationen als Leihspieler, darunter auch beim VfB Stuttgart. Momentan versucht er sein Glück in Griechenland.
Adnan Januzaj (Real Sociedad)
2013: Bei seinem Debüt für Manchester United in der Premier League schlägt der 18-Jährige Januzaj voll ein, macht direkt einen Doppelpack, entscheidet das Spiel allein. Doch das junge Supertalent aus Belgien konnte sich in Manchester keinen Stammplatz erkämpfen. Nach Leihen an Borussia Dortmund und den FC Sunderland (jeweils kein einziges Tor), wechselte er 2017 nach Spanien zu Real Sociedad San Sebastian.
Savio Nsereko (BSC Sendling)
Nach der U19-WM im Jahr 2008 gilt er als der nächste deutsche Superstar und wechselt für 8,5 Millionen Euro zu West Ham United nach England. Es folgt eine Odyssee mit 13 Vereinen in neun Jahren – samt einer inszenierten Entführung wegen Geldproblemen. Nach seiner letzten Profi-Station in Bulgarien verschlägt es Savio Nsereko in die deutschen Amateurklassen.
Freddy Adu (Österlen FF)
Fredua Koranteng Adu galt als Jahrhunderttalent des amerikanischen Fußballs. Schon mit 14 Jahren war er Profi, unterschrieb einen Millionen-Dollar-Deal mit Nike, trat gemeinsam mit Pelé in Werbespots auf. Doch bei keiner seiner Stationen (u.A. Benfica Lissabon und AS Monaco) in acht Ländern konnte sich Adu durchsetzen. Nach zwei Jahren Pause kickt er mittlerweile für seinen 15. Klub: Österlen FF in Schweden.
Breno (Vasco da Gama)
12 Millionen Euro überweist der FC Bayern im Jahr 2008 nach Brasilien, um sich die Dienste des 18-Jährigen Defensivtalents zu sichern. Verteidigen muss sich Breno in Deutschland aber vor allem selbst, und zwar vor Gericht. Wegen Brandstiftung wurde Breno 2012 zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung ging er zurück nach Brasilien.
Berkant Göktan (Karriereende)
Göktan galt kurz vor der Jahrtausendwende als kommender Weltstar beim FC Bayern München. Dieser Eindruck verflüchtigte sich alsbald und der Rekordmeister ließ seinen Vertrag auslaufen. Über Galatasaray und Besiktas Istanbul sowie den 1. FC Kaiserslautern ging es für Göktan zu 1860 München, wo er nach einem positiven Kokainbefund suspendiert wurde. Zwei Jahre später versuchte er es noch einmal in Thailand, bevor er seine Karriere endgültig beendete.
Hier geht es zum Text: Nicht jedes Wunderkind wird zum Superstar