"Unruhe, Hektik, Dysbalance" Sammer übt scharfe Kritik am Dortmunder Fußball

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Matthias Sammer hat harsche Kritik an der Spielweise von DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund geübt. Man habe das Gefühl, "dass das Dortmunder Spiel von Unruhe, von Hektik, von Dysbalance geprägt ist", sagte der Europameister von 1996 bei Eurosport.

 Eurosport-Experte Matthias Sammer.

Eurosport-Experte Matthias Sammer.

Foto: dpa, rje wie hak

Sammer vor dem Champions-League-Gruppenspiel der Westfalen gegen Tottenham Hotspur am Dienstagabend (20.45 Uhr/Live-Ticker) weiter: "Das ist jetzt die Aufgabe des Trainers in Verbindung mit der Mannschaft und den Führungsspielern, in ihr Spiel wieder Ruhe, Gelassenheit und Balance hineinzubekommen. Das erkenne ich im Moment aber überhaupt nicht. Und so gewinnst du kein Fußballspiel."

Dem in der Kritik stehenden BVB-Coach Peter Bosz rät Sammer: "Nicht das System ist entscheidend, aber sie haben ihre Idee. Peter Bosz muss aber jetzt begreifen, dass er seine Idee in Nuancen besser organisieren muss. Dann gibt es keine System-Frage mehr." Die Idee des niederländischen Fußballlehrers sei gut. "Aber du brichst dir keinen ab, wenn du diese Idee auch ein bisschen anders organisierst", betonte Sammer, "mach dir Gedanken über die Idee und organisiere sie ein kleines bisschen besser. Vor allem mit den Stärken der Spieler von Borussia Dortmund."

Dem zuletzt in der Bundesliga vereinsintern suspendierten Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang schrieb Sammer ins Stammbuch: "Aubameyang muss sich hinterfragen, was gerade passiert. Er muss sich schleunigst wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Und das ist ein Teil der Mannschaft zu sein - und nicht von ihm selbst!"

Sky-Experte Lothar Matthäus hat Probleme in der mannschaftsinternen Hierarchie der Borussia ausgemacht. "Der Charakter der Mannschaft ist zu flach. Es gibt keine Leader bei Borussia Dortmund. Deshalb macht Aubameyang das, was er macht. Er kommt häufiger zu spät, besucht Dembele in Barcelona und fliegt zum Friseur nach Paris", sagte der fünfmalige WM-Teilnehmer. Selbst mit guten Leistungen dürfe sich der Stürmer ein solches Verhalten "nicht erlauben. Aber in Dortmund ist keiner da, der ihm sagt: 'So geht es nicht'", meinte Matthäus.

(sid/ak)
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