Jürgen Klopp gegen "Kicker"-Redakteur "Wenn es ihm nicht gefallen hat, tut es mir leid"

Dortmund · Borussia Dortmund im Abstiegskampf – das ist für viele immer noch eine ungewohnte Situation. Weniger ungewohnt ist es, dass Jürgen Klopp dünnhäutig reagiert und gegen Journalisten stänkert.

Borussia Dortmund im Abstiegskampf — das ist für viele immer noch eine ungewohnte Situation. Weniger ungewohnt ist es, dass Jürgen Klopp dünnhäutig reagiert und gegen Journalisten stänkert.

Auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Augsburg (Mittwoch, 20 Uhr, Live-Ticker) sprach der Trainer über die Tabellensituation und die Wahrnehmung der anderen Teams. "Ich glaube nicht, dass irgendeine andere Mannschaft im Abstiegskampf sich für ihre Leistung entschuldigen muss", sagte er. "Da geht es um Punkte."

Einen Punkt haben die Dortmunder auch zum Rückrunden-Auftakt beim Champions-League-Aspiranten Bayer Leverkusen geholt. Die Leistung der Dortmunder: nicht überragend, für Klopp aber zufriedenstellend. "Ich habe mich nach em Spiel besser gefühlt als vorher", sagte er. "Das ist ein wichtiges Zeichen, dass es so scheiße nicht gewesen sein kann."

Es ist nicht das erste Mal, dass der 47-Jährige dünnhäutig auf Kritik reagiert. Nach dem 0:3 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League im vergangenen Jahr blaffte er im Studio ZDF-Moderator Jochen Breyer an. "Auf doofe Fragen kann ich nur doof antworten", sagte er.

"Ist das ein Drecksleben"

Zuvor regte er sich auf einer Pressekonferenz nach einem Spiel bei 1899 Hoffenheim darüber auf, dass der Zusammenprall von Marco Reus mit dem Schiedsrichter plötzlich Thema wurde. "So viel Fußball war hier drin, und dann macht ihr so eine Geschichte. Ist das ein Drecksleben, das tut mir echt leid", sagte er zu einem "Bild"-Reporter.

Als der Wechsel von Mario Götze zum FC Bayern München bekannt wurde, zog sich auch ein Journalist des WDR bereits den Unmut des Trainers zu, als er darum bat, dass Klopp auf die üblichen Floskeln verzichten solle. "Zuerst einmal möchte ich mich bei Ihnen bedanken. Ich sehe Sie hier zum ersten Mal, aber direkt eine Forderung zu stellen, was ich zu sagen habe... Hut ab! Welches Ressort? Was machen Sie? Tierfilme? Sport, oh, alles klar", polterte Klopp zurück.

Weidenfeller: "Gab schon größere Herausforderungen"

Torwart Roman Weidenfeller erinnerte ob des aktuellen Abstiegskampf an eine Situation vor acht Jahren. Nach eigener Aussage habe er schon schwierigere Situationen in Dortmund erlebt als den derzeitigen Absturz auf den letzten Tabellenplatz. "Diese Zeit ist zweifelsohne nicht leicht, allerdings gab es in der Saison 2006/2007 eine noch größere Herausforderung", sagte der Weltmeister der "Bild"-Zeitung (Dienstag). Damals habe der Club am 27. Spieltag auf dem 17. Tabellenplatz gestanden. "Damals haben wir es gemeistert und jetzt werden wir es auch schaffen", meinte der 34-Jährige, der seit 2002 bei der Borussia ist.

Weidenfeller glaubt, dass er nach der Leverkusen-Partie vorerst wieder die Nummer eins beim BVB ist. In der Hinrunde hatte er seinen Stammplatz an Mitch Langerak verloren. Der Australier war zu Beginn der zweiten Halbserie noch beim Asien-Cup in seiner Heimat. "Ich gehe davon aus, dass ich am Mittwoch wieder zwischen den Pfosten stehe, und bin auch zuversichtlich, dass dies auch nach dem Augsburg-Spiel so bleiben wird", sagte Weidenfeller.

(dpa/RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort