1:0-Sieg im Rückspiel gegen Juve reicht BVB verliert Spiel und Piszczek, aber nicht die Zuversicht

Borussia Dortmund hat sich mit dem 1:2 bei Juventus Turin die Tür zum Viertelfinale der Champions League einen Spalt weit offen gehalten, muss aber länger auf Lukasz Piszczek verzichten.

Borussia Dortmund: Roman Weidenfeller patzt bei Juventus Turin
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Weidenfeller patzt bei Juve-Führung durch Tevez

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Foto: ap, ap

Es war eine ärgerliche Niederlage, die dennoch Hoffnung macht und einen Champions-League-Krimi im Rückspiel garantiert. "Wir sind froh, dass wir es spannend machen konnten und fahren deshalb nicht unglücklich nach Hause", sagte Trainer Jürgen Klopp. "Das ist für uns ein Top-Ergebnis, das uns alle Optionen für das Rückspiel lässt."

Nachdenklich wegen zwei dicker Abwehrpatzer, aber keineswegs frustriert bestiegen die Profis von Borussia Dortmund nach dem 1:2 (1:2) beim italienischen Rekordmeister Juventus Turin ihren Bus und wagten sogar schon erste Gedanken an das Revier-Derby am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) gegen Schalke 04.

In Sachen Motivation, so Klopp, müsse er sich vor diesem Spiel ohnehin keine Sorgen machen. Wohl auch nicht nach dem Ergebnis im Hexenkessel von Turin. "Wenn man dort verliert, dann bitte 1:2, und das haben wir getan." Soll heißen: Der BVB muss das Rückspiel am 18. März "nur" 1:0 oder mit zwei Toren Differenz gewinnen, um den Sprung ins Viertelfinale zu schaffen.

Kapitän Mats Hummels zeichnete angesichts der Defensiv-Aussetzer, die zu den Toren von Carlos Tevez (13.) und Alvaro Morata (21.) führten, für das zweite Duell mit dem Tabellenführer der Serie A gleich das schlimmste Szenario: "Wenn wir hingegen 0:1 in Rückstand geraten, werden sie Beton anrühren." Und was das heißt, davon konnten sich die Borussen phasenweise überzeugen.

Die ausgebufften Juve-Profis ließen nur wenig anbrennen, zeigten sich nur nach dem 1:2 durch den wichtigen Auswärtstreffer von Marco Reus (18.) zum 1:1 kurzzeitig irritiert. Doch der BVB besitzt derzeit trotz aller guten Ansätze noch nicht die Stabilität und Konstanz, um diese Schwächen auf höchstem Niveau zu nutzen, brachte sich stattdessen selbst um den Lohn für einen mutigen Auftritt.

"Der Ausgleich hat uns leider nicht so viel Sicherheit gegeben, wie wir dachten. In der zweiten Halbzeit hatten wir enormes Glück, nicht das 1:3 kassiert zu haben", resümierte Nationalspieler Reus, "wir waren zu schwach nach vorne, müssen gerade im letzten Drittel zielstrebiger sein. Es ist aber noch alles möglich. Jetzt müssen wir es im Rückspiel richten".

Immerhin verlor der BVB in seiner Europacup-Vergangenheit fünfmal ein Hinspiel auf fremdem Platz mit 1:2, erreichte aber dennoch dreimal die nächste Runde. Sieben von zwölf Hinspiel-Niederlagen machten die Borussen noch wett. "Juve wurde im eigenen Stadion selten so unter Druck gesetzt wie von uns in der ersten Halbzeit. Das ist ein Wink, weil wir nochmal gegen sie spielen", sagte Klopp.

Bitter stießen dem Coach allerdings die Verletzungen seiner Verteidiger Lukasz Piszczek (Teilriss der vorderen Syndesmose im linken Sprunggelenk, sechs Wochen Pause) und Sokratis (Adduktorenprobleme) auf. In Turin waren bereits Kevin Krampl und Neven Subotic erkrankt ausgefallen.

"Aber auch gegen Schalke wird wieder eine starke Mannschaft auf dem Platz stehen. Wir werden alles geben, nachdem wir ja das Hinspiel schon vergeigt haben", sagte Nationalspieler Marcel Schmelzer, hakte Turin schnell ab und schaltete wieder in den Bundesliga-Modus, denn der Champions-League-Krimi gegen Juve steht erst in drei Wochen auf dem Plan. Ab sofort kursiert das Derby-Fieber.

(sid)
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