Terzic: „Gute Aufgabe“ Anspruchsvoller Start für BVB in Terminhatz
Dortmund · Nach der historischen 2:3-Heimpleite gegen Bremen war der Frust groß. Doch das knappe 1:0 in Berlin verhalf dem BVB zurück in die Spur. Ein weiterer Erfolg über Hoffenheim soll Mut für die nun beginnende Terminhatz machen.
Hohe Taktzahl, schwere Gegner - für Borussia Dortmund nimmt die noch junge Saison mit nun fünf Spielen in knapp zwei Wochen mächtig Fahrt auf. Ein Sieg am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) gegen die TSG 1899 Hoffenheim könnte helfen, die richtungsweisenden Duelle mit Kopenhagen (6. September), Leipzig (10.), Manchester City (14.) und Schalke (17.) gestärkt anzugehen. Einfach ist dieses Vorhaben jedoch nicht. „Sie haben einen sehr ordentlichen Start in die Saison gezeigt. Das wird eine gute Aufgabe gegen eine starke Mannschaft“, warnte Trainer Edin Terzic.
Nach dem peinlichen Last-Minute-Blackout (2:3) im vergangenen Heimspiel gegen Bremen brennt die Borussia auf Wiedergutmachung vor eigener Kulisse. Die bisher beachtliche Ausbeute der Gäste, die genau wie der BVB nach vier Spielen neun Punkte aufweisen und sogar einen Platz vor Dortmund rangieren, dürfte Warnung genug sein. Zudem ist Hoffenheim der einzige Bundesligist, der die letzten drei Spiele gewinnen konnte. Mit einem weiteren Erfolg wäre der Rekordstart perfekt. Vier Siege an den ersten fünf Bundesliga-Spieltagen gelangen noch nie.
Nicht nur solche Serien, sondern auch das Auftreten des Gegners in den vergangenen Wochen nötigen Terzic Respekt ab. „Sie sind sehr variabel in der Offensive, wechseln immer wieder die Positionen. Sie versuchen, den Gegner auseinander zu ziehen und die Räume groß zu halten“, lobte der Fußball-Lehrer, verwies aber auch auf die Stärken seines Teams: „Wir haben in Berlin gezeigt, dass wir es besser können als gegen Bremen.“
Gleichwohl waren seine Profis auch in Berlin bis zur letzten Minute mächtig gefordert. Anders als der momentan einen Zähler bessere Titelrivale FC Bayern, der seine Siege mit beeindruckender Leichtigkeit errang, musste der BVB bei den drei Bundesliga-Erfolgen über Leverkusen (1:0), Freiburg (3:1) und die Hertha immer bis an seine Leistungsgrenze gehen. Mit Blick auf die anstehende Terminhatz sehnt Terzic mehr Kraft sparende Souveränität herbei. „Ich hätte in Berlin lieber zur 60. Minute schon 3:0 geführt. Dann hätte ich in der 90. Minute ein besseren Gefühl gehabt“, kommentierte er mit Verweis auf den Chancenwucher seines Teams.
Beim neuerlichen Versuch, Spiele auch mal ohne großes Zittern zu gewinnen, muss der BVB erneut auf Donyell Malen verzichten. Der niederländische Außenstürmer soll nach auskuriertem Muskelfaserriss erst im Spiel gegen Kopenhagen wieder zum Kader gehören. Fraglich ist zudem der Einsatz von Mahmoud Dahoud (Schulter) und Karim Adeyemi (Fußprellung). Vor einer Rückkehr in den Kader steht Giovanni Reyna, der gegen Bremen nach monatelanger Zwangspause sein Comeback gefeiert, aber in Berlin pausiert hatte. „Er hat in den vergangenen Tagen einen guten Eindruck hinterlassen“, befand Terzic.
Ohnehin keine Rolle in den Personalplanungen des Trainers hatte zuletzt Manuel Akanji gespielt. Zur Erleichterung aller Beteiligten ging für den Schweizer Nationalverteidiger am letzten Tag der Transferfrist die Suche nach einem neuen Verein zu Ende. Die 18 Millionen Euro, die Manchester City dem Vernehmen nach für den 27 Jahre alten Profi überweist, entsprachen den Vorstellungen der BVB-Bosse.
„Manuel Akanji ist bereits vor mehreren Monaten mit dem Wunsch an uns herangetreten, den BVB in diesem Sommer verlassen zu wollen. Daraufhin haben wir uns in der Innenverteidigung für die Zukunft neu aufgestellt. Die vergangenen Wochen waren für ihn deshalb sicher keine leichte Zeit, und dennoch hat sich Manuel stets professionell verhalten“, kommentierte Sportdirektor Sebastian Kehl.