„Gänsehaut, unbeschreiblich“ Rothes Glücksgefühle beim BVB-Debüt und Roses Droge

Dortmund · Borussia Dortmund hat sich mit einem 6:1-Schützenfest gegen den VfL Wolfsburg auf das Topspiel bei Bayern München eingestimmt. Eine tragende Rolle spielte dabei der erst 17 Jahre alte Debütant Tom Rothe aus der eigenen Jugend.

Dortmunds Tom Rothe (re.) umarmt seinen Teamkollegen Erling Haaland.

Dortmunds Tom Rothe (re.) umarmt seinen Teamkollegen Erling Haaland.

Foto: AP/Martin Meissner

An einen Einsatz im Topspiel bei Bayern München verschwendete Tom Rothe keinen Gedanken. Nach seinem bemerkenswerten Debüt inklusive Torpremiere genoss der erst 17-Jährige die Momente vor der feiernden Gelben Wand. „Wenn man hier selbst aufläuft, ist das schon krass – Gänsehaut, unbeschreiblich“, sagte Rothe breit grinsend und fügte mit Blick auf das Bayern-Spiel hinzu: „Was in nächster Zeit kommt, werden wir sehen.“

Der U19-Nationalspieler leitete das 6:1 (5:0)-Schützenfest von Borussia Dortmund gegen einen in der ersten Halbzeit völlig überforderten VfL Wolfsburg mit dem Führungstreffer per Kopf ein (24.). „Es hat ein, zwei Sekunden gedauert, bis ich gemerkt habe, dass er drin ist“, berichtete der Linksverteidiger, der nach einigen Ausfällen in die Startelf rutschte und als jüngster Spieler der Bundesliga-Geschichte schon in seinem ersten Spiel traf.

Trainer Marco Rose weihte Rothe nach dem Abschlusstraining am Karfreitag in seine Pläne ein. Danach sei er „nicht so gut eingeschlafen“, verriet dieser. Aber es sei „viel mit mir gesprochen“ worden: „Ich wurde nicht ins kalte Wasser geworfen.“

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Rose freute sich nach der Begegnung über seinen gelungenen Schachzug. „Der Junge hat das hervorragend gemacht. Wir haben Tom schon länger auf dem Zettel“, sagte der BVB-Coach und betonte: „Es ist sehr abgeklärt für sein Alter.“ Für den Verein und die Leute hier sei es sehr wichtig, „immer Spieler aus dem eigenen Nachwuchs einzubauen, auf die sie stolz sein können“. So gaben in der Schlussphase auch Lion Semic (18) und Jamie Bynoe-Gittens (17) ihr Bundesliga-Debüt.

Die Partie war zu diesem Zeitpunkt nach den weiteren Toren durch Axel Witsel (26.), Manuel Akanji (28.), Emre Can (34.) und Erling Haaland (38./54.) längst entschieden – und nicht nur Rothe verspürte Glücksgefühle. „Es hat richtig Spaß gemacht. Wir haben sehr dominant gespielt, waren griffig, spielfreudig, und wir haben schöne Tore geschossen“, sagte Rose und ergänzte: „Insgesamt haben wir den Fans einen schönen Karsamstag beschert.“

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So soll es im Saisonendspurt weitergehen. Zum siebten Champions-League-Einzug in Serie fehlt dem BVB noch ein Punkt. „Es sollte zur einer Art Droge werden, diese Stimmung immer zu haben. Wir wollen das Stadion zu einer Festung machen mit den Fans“, sagte Rose auch mit Blick auf die neue Saison.

Jetzt wartet aber erst einmal der deutsche Rekordmeister. Sieben Niederlagen in Folge hat der BVB gegen die Bayern kassiert. Um diese schwarze Serie zu beenden passt es gut, dass neben Rothe auch Haaland nach 422 Minuten ohne Tor wieder jubeln konnte und in der zweiten Halbzeit nachlegte. „Er hat uns sehr viel Tiefe im Spiel gegeben, auch als Wandspieler. Er war sehr präsent“, lobte Rose die Urgewalt aus Norwegen. Und in Haalands Kopf dürfte das Spiel in München schon eine Rolle spielen.

(lonn/SID)
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