Personalplanung des BVB Sendet Reus ein Signal an die Teamkollegen?

Insider von Borussia Dortmund sprechen von einem der bedeutendsten Siege der jüngsten Vergangenheit. Das Ja-Wort von Nationalspieler Reus an der Schwelle zur 2. Liga ist nach wochenlangem Kampf so spektakulär wie ungewöhnlich. Deshalb erhofft sich Klub-Boss Hans-Joachim Watzke vom BVB-"Hotspot" Reus ein Signal an die übrigen umworbenen Stars.

Chronologie zur Reus-Vertragsverlängerung
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Foto: dpa, ude lof

Der Ausnahme-Fußballer hat in seiner Laufbahn schon einige Höhepunkte erlebt: ein Champions-League- und Pokal-Finale, die EM 2012 mit dem Nationalteam - aber er hat noch keinen großen Titel gewonnen, sieht man vom relativ unbedeutenden Supercup und der Wahl zum Fußballer des Jahres 2012 ab. Watzke will deshalb die Vertragsverlängerung bis 2019 in der aktuellen Situation und der Champions-League-Abstinenz in der nächsten Saison nicht hoch genug bewertet wissen.

Als nächste Herkules-Aufgabe stehen die Gespräche mit Ilkay Gündogan auf dem Programm. Nach fast einjähriger Verletzungspause (Entzündung der Nervenwurzel im Rücken) feierte der Nationalspieler Mitte Oktober vergangenen Jahres sein Comeback und kommt als Schlüsselspieler immer besser in Schwung. Klar, dass seine Auftritte bei europäischen Top-Klubs erneut Begehrlichkeiten aufflammen lassen.

Ob der gebürtige Gelsenkirchner, dessen Vertrag trotz Verletzung bis 2016 verlängert wurde, seine Zukunft ebenfalls in Dortmund sieht? Angeblich soll zeitnah im März eine Entscheidung fallen. Dankbarkeit für Loyalität in der schwersten Zeit in Gündogans Karriere kann Sportdirektor Michael Zorc nicht erwarten.

Die großen europäischen Klubs sind dem Mittelfeldstrategen längst auf der Spur. Für einen Verbleib beim BVB müsste der börsennotierte Klub nochmals tief in die Schatulle greifen. Reus soll künftig angeblich mindesten acht Millionen Euro verdienen, aber alles ist laut Watzke seriös finanziert - dank der Premium-Sponsoren Puma und Opel.

Mit Reus hat der BVB eine neue Dimension im Gehaltsgefüge erreicht. "Wir wissen, dass Marco ein Unterschied-Spieler ist", erklärte Watzke. Angesichts fehlender Millionen aus der Königsklasse 2015/16 sind künftig Fingerspitzengefühl und Verhandlungsgeschick gefragt - ebenso wie die Aussicht auf sportlich bessere Zeiten.

Abgesehen von Gündogan enden 2016 auch die Verträge von Neven Subotic, der Weltmeister Kevin Großkreutz und Roman Weidenfeller sowie des Reservetorhüters Mitchell Langerak und des Routiniers Oliver Kirch. Ein Jahr später laufen die Kontrakte von Kapitän Mats Hummels, Lukasz Piszczek, Sven Bender, Marcel Schmelzer und Henrich Mchitarjan aus. Der Armenier soll angeblich schon Gedanken an einen Wechsel im Sommer hegen.

In den wenigsten anstehenden Verhandlungen mit Leistungsträgern kann Zorc a la Reus auf das Vereinsmotto "Echte Liebe" bauen. Die Frage, ob der BVB-Star mit seiner Entscheidung Zeichen gesetzt hat, beantwortete Trainer Jürgen Klopp auf seine Art: "Sie hält zumindest keinen davon ab zu verlängern."

(sid)
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