Ein Jahr Verletzungspause Sebastian Rode beim BVB ohne Perspektive

Dortmund · Sebastian Rode hat bei Borussia Dortmund wohl keine Perspektive mehr. Dabei benötigt der Ex-Frankfurter nach langer Verletzungspause dringend Spielpraxis.

 Sebastian Rode (hinten) im Testspiel gegen Manchester City.

Sebastian Rode (hinten) im Testspiel gegen Manchester City.

Foto: dpa/Daniel Bartel

Seinen letzten größeren Auftritt hatte Sebastian Rode im Mai. Da plauderte er im Fernsehen aus, dass Trainer Peter Stöger bei Borussia Dortmund keine Zukunft mehr habe. Die BVB-Verantwortlichen um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke reagierten verärgert und bestraften ihn. Vier Monate später hat der 27-Jährige beim achtmaligen deutschen Meister wohl selbst keine Perspektive mehr. Dabei benötigt er nach langer Verletzungspause eigentlich dringend Spielpraxis.

In der vergangenen Saison kam Rode in der Bundesliga kein einziges Mal zum Einsatz. Ein Bluterguss, ein Muskelfaserriss, eine Stressreaktion am Knochen und schließlich eine Leistenoperation - der Mittelfeldspieler verbrachte deutlich mehr Zeit in der Reha als auf dem Trainingsplatz. "Es war eine komplett verlorene Saison", sagte Rode, der sich für diese Saison nach den ersten Testspielen viel vorgenommen hatte: "Ich gebe nicht auf und bleibe optimistisch. Ich freue mich ungemein, nach einem Jahr Verletzungspause endlich wieder Einsatzminuten gehabt zu haben."

Doch in den Planungen des Trainers Lucien Favre spielt er derzeit keine Rolle. In den ersten beiden Saisonspielen stand Rode nicht im Kader, obwohl er sich im Sommer für sein Comeback gequält hatte. "Wir haben im Mittelfeld acht, neun Spieler. Das ist viel", sagte Favre vor dem Spiel gegen Rodes Ex-Klub Eintracht Frankfurt am Freitagabend.

Der BVB hätte Rode, dessen Vertrag noch bis Juni 2020 läuft, im Sommer gerne abgegeben, um den überdimensionierten Kader abzuspecken. Sampdoria Genua zeigte Interesse am ehemaligen U21-Nationalspieler, doch ein Wechsel kam nicht zustande. Dass er bei Favre derzeit auf dem Abstellgleis steht, zeigt das Dortmunder Aufgebot für die am Dienstag beginnende Champions League. Auf der Liste mit 25 Namen taucht Rode nicht auf.

Dabei hatte man in Dortmund große Hoffnungen in den 2016 für zwölf Millionen Euro vom deutschen Rekordmeister Bayern München verpflichteten Rode gesetzt. Doch auch aufgrund seiner vielen Verletzungen fand der zweikampfstarke Rode nicht zu seiner Fitness und Form. Schon in München hatte er einen schweren Stand und kam in zwei Jahren nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus.

Noch eine verlorene Saison kann sich Rode eigentlich nicht erlauben. Sollte sich an seinem Status bei den Schwarz-Gelben bis zur Winterpause nichts ändern, muss er den Verein wechseln. Ansonsten könnten seine TV-Aussagen im Mai der letzte größere Auftritt für lange Zeit bleiben.

(lt/sid)
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