BVB-Verantwortliche erhöhen den Druck Schicksalsspiel für Favre bei seinem Ex-Klub

Dortmund · Einen weiteren schweren Rückschlag hat sich Borussia Dortmund in Barcelona verkniffen. Grundlegende Besserung war bei der 1:3-Niederlage aber auch nicht zu erkennen. Für Trainer Lucien Favre spitzt sich alles auf ein Schicksalsspiel bei seinem Ex-Klub zu.

Lucien Favre beim BVB-Spiel in Barcelona.

Lucien Favre beim BVB-Spiel in Barcelona.

Foto: dpa/Marius Becker

Die Verantwortlichen von Borussia Dortmund haben vor dem für die Zukunft von Favre wohl entscheidenden Spiel bei Hertha BSC am Samstag (15.30 Uhr/Sky) den Druck erhöht. "Da wollen wir die Trendwende und den Anschluss an die oberen Plätze schaffen", sagte Sportdirektor Michael Zorc nach der 1:3 (0:2)-Niederlage in der Champions League beim FC Barcelona.

Sebastian Kehl erklärte, dass "wir dringend in die Erfolgsspur zurück müssen." Der Leiter der Lizenzspielerabteilung forderte daher "eine richtig gute Leistung und eine hohe Bereitschaft." Dass Jürgen Klinsmann bei den kriselnden Berlinern den Trainerposten übernommen hat, sieht Kehl als Nachteil: "Wir müssen uns darauf einstellen, dass Berlin ein anderes Gesicht zeigen wird".

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hatte Favre vor dem Spiel in Barcelona zwar das Vertrauen ausgesprochen, aber auch Ergebnisse gefordert. Die verdiente Niederlage beim spanischen Meister war für Zorc "kein Schritt aus der Krise". Bei einer weiteren Pleite in der Hauptstadt dürfte Favres Zeit in Dortmund abgelaufen sein, der Schweizer hat aber noch nicht aufgegeben: "Es ist eine sehr schwierige Phase. Ich bin überzeugt davon, dass wir es schaffen. Ich habe Vertrauen."

Die Spieler zeigten sich nach der Show des überragenden Superstars Lionel Messi selbstkritisch. "Es läuft bei uns momentan nicht in die richtige Richtung", sagte Kapitän Marco Reus: "Wir kommen im letzten Drittel nicht richtig nach vorne. Da müssen wir zielstrebiger, auch mal einen riskanten Pass spielen. Und wenn wir den Ball verlieren, früher und höher pressen".

Für Torhüter Roman Bürki war die Leistung in der ersten und zu Beginn der zweiten Halbzeit "zu wenig". Erst als Barca "ein paar Gänge zurückgeschaltet" habe, "haben wir unsere Chancen gekriegt". Am Samstag müssen man "alles reinhauen. Wir wissen, was zu tun ist. Ein Sieg ist Pflicht."

Das gilt auch für das Gruppenfinale in der Königsklasse gegen Slavia Prag (10. Dezember). Der deutsche Vizemeister ist aber selbst bei einem Sieg auf Schützenhilfe des FC Barcelona angewiesen. Die Katalanen dürfen im Parallelspiel nicht bei Inter Mailand verlieren. "Wir sind auf fremde Hilfe angewiesen, das ist keine schöne Situation", sagte Kehl.

(ako/sid)
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