Niederlage gegen Tottenham In Dortmund knistert vor dem Revierderby die Luft

Dortmund · Borussia Dortmund übt sich nach dem neuerlichen Misserfolg gegen Tottenham Hotspur in zweckmäßigem Zusammenhalt. Im Revierderby gegen Schalke 04 steht für die Schwarz-Gelben bereits viel auf dem Spiel.

 Am Samstag geht es im Derby gegen Schalke um den Job von Trainer Peter Bosz.

Am Samstag geht es im Derby gegen Schalke um den Job von Trainer Peter Bosz.

Foto: afp

Borussia Dortmunds Anhang hat sich langsam an Niederlagen gewöhnt. Deshalb hielt sich der Proteststurm nach dem 1:2 gegen Tottenham Hotspur im letzten Champions-League-Heimspiel des Jahres in engen Grenzen. Als Schiedsrichter Clément Turpin die Begegnung abpfiff, waren die Ränge des ehemaligen Westfalenstadions allerdings auch nur noch sehr übersichtlich besetzt.

Allein die große Ultra-Gruppe auf der Südtribüne war vollzählig versammelt. Und für die zählt nur noch ein Spiel, das Revierderby gegen Schalke 04 am Samstag. Darauf schwor sie die Mannschaft nach dem Abpfiff noch mal ein. "Alles für den Derbysieg", stand auf einem Spruchband. Dazu wurden die Spieler eifrig beklatscht. Es ist allerdings schwer vorstellbar, dass es nach einem Misserfolg gegen die Gelsenkirchener noch einmal so harmonisch zugehen wird in Dortmund.

Wie schon bei der zurückliegenden Bundesliga-Niederlage in Stuttgart hatten die Dortmunder nach durchaus ordentlicher erster Halbzeit nach einer Stunde nicht mehr viel zuzusetzen. Gegen eine zunächst sehr zurückhaltende Mannschaft aus Nordlondon ging der BVB durch einen sehenswert herausgespielten Treffer von Pierre-Emerick Aubameyang in Führung. Und weil Trainer Peter Bosz sein Team auf eine vergleichsweise vorsichtige Spielweise eingestellt hatte, verwalteten die Dortmunder das 1:0 zumindest bis zur Pause ganz geschickt.

Es war aber bereits zu erkennen, dass Tottenham nicht gewillt war, 90 Minuten im Schongang abzuliefern. Die Gäste zogen das Tempo an, und Dortmund wirkte am Ausgleich durch einen Aufbaufehler tüchtig mit. Harry Kane ließ sich an der Strafraumgrenze nicht lange bitten. "Wir müssen uns das alle selbst ankreiden", sagte Nationalspieler Mario Götze, "solche Tore dürfen nicht passieren."

Bosz weiß, was im Derby auf dem Spiel steht

Sie passieren, weil sich Konzentrationsmängel ins Dortmunder Spiel einschlichen. Einige Spieler wirkten müde, sie kamen nach einer Stunde nicht mehr richtig in die Zweikämpfe. Tottenham brachte deutlich mehr Frische auf den Platz, war körperlich und schließlich auch fußballerisch überlegen. Dass die Engländer entscheidend in Führung gehen würden, zeichnete sich früh im zweiten Durchgang ab. Dele Alli, der schon den ersten Treffer vorbereitet hatte, legte für Heung-Min Son auf. Und auf dessen Tor hatte Dortmund keine Antwort mehr.

Der BVB schob rat- und kraftlos den Ball hin und her, er konnte Tottenham überhaupt nicht mehr herausfordern. "Nach dem 1:1 hat das Vertrauen gefehlt", urteilte Trainer Bosz, "da war dann vielleicht die Angst, doch noch nach vorn zu spielen." Dass mit zwei Punkten in der Gruppenphase immer noch Platz drei und damit der Trostpreis eines Überwinterns in der Europa League drin ist, ließ Bosz unkommentiert.

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Dafür blickte auch er zum Derby gegen Schalke. "Das müssen wir gewinnen", sagte der Niederländer, "das ist wichtig - auch für meine Person." Den Blick für die Realität im Geschäft hat er nicht verloren.

(pet)
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